Theoretisches Chaos

  • @ Oryx


    Ja, das habe ich mitgegrigt, aber warum nehmen die USA nicht bspw. die Hilfen von Deutschland, Frankreich usw. an? Im mom. warten immernoch 1000e auf Rettung, die mit den Hubschraubern aus Europ. käme! Die USA bräuchte nur ihr Einverständnis zu geben und Medikamente, Hilfskräfte ... würden ihnen zu Hilfe kommen. Ich verstehe nicht warum sie die Angebote nicht annehmen?!

  • Mr Bush wurde vorgeworfen, die besten Leute - Nationalgardisten und Ingenieure, die für Katastrophenhilfe ausgebildet sind - im Irak zu belassen statt in den Golf von Mexico schicken. Er behauptet aber, "beides zu schaffen": den Bewältigung der Katastrophe und den "Kampf gegen den Terror".


    Am Geld kann es nicht liegen: die USA sind die reichste Nation der Erde und gibt täglich Millionenbeträge im Irak aus.


    Aber anscheinend ist das Chaos größer als die Hilfsbereitschaft.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Die Bilder die uns erreichen sind wirklich schlimm. Aber warum konnte es geschehen und warum wurden die Menschen, die nicht wegkonnten, nicht auch vorher rausgeholt.


    Es gibt soviele Fragen und Gedanken die mich dazu beschäftigen. Ob es jemals sowas hier geben wird? Keine Ahnung.Im ersten Moment würde ich sagen nein, aber wer weiß wie sich die nächsten Katastrophen ereignen.
    Jede noch so sorgfältige Planung kann sich in nichts auflösen.


    Und die Schuld das sich das Klima ändert liegt nicht allein bei den Amerikaner. Gerade jetzt wird wieder aus Geldprofit geplant eine Fläche des Regenwaldes in der Größe des Saarlandes abzuholzen. Sicher die Menschen können die ersten Jahre die Fläche nutzen, aber dann.


    Ebenso wenig möchte mir vorstellen, wenn die Pole weiterschmelzen, welche Auswirkungen das auf die Küstenstädte hat.Ob da unser System ausreicht wird bezweifle ich.


    Ich hoffe das Menschen in New Orleans geholfen wird, und das wir daraus lernen das die Natur nicht bezähmbar ist.


    Zofie

  • BBC hat vor ein paar Tagen einen Bericht gebracht, dass in den nächsten 15 - 20 Jahren der Meeresspiegel um etliche Meter steigen wird. Gute Nacht Europa! :-(

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Marlowe
    BBC hat vor ein paar Tagen einen Bericht gebracht, dass in den nächsten 15 - 20 Jahren der Meeresspiegel um etliche Meter steigen wird. Gute Nacht Europa! :-(


    Das ist doch Kinderkacke! Sollte der Meeresspiegel ansteigen, dann mit wenigen Centimetern im Monat und nicht mit 8 Metern in ein paar Stunden. Wenn sich die Küstenlinie um ein paar hundert Metern pro Jahr verschieben würde, dann wäre das locker zu handhaben. In New Orleans geht es darum, dass nach einem Sturm mit 250 km/h mal eben in einer Millionenstadt 8 Meter Wasser hereingebrochen ist.

  • Wenn man das so liest, kommt man auf den Gedanken, unser Land sei ein Entwicklungsland. Der Katastrophenschutz in Deutschland ist weltweit einer der Besten. Durch die strengen Richtlinien bei Baugenehmigungen ist zudem zu erwarten, daß Verwüstungen auch bei Hurikans sich weitgehend in Grenzen halten. Weiterhin haben die Erfahrungen bei den letzten Hochwasserproblemen gezeigt, daß THW und BW ad hoc verfügbar sind und die Hilfe praktisch aus dem Stand sofort anläuft. Abgesehen davon sind unsere Vorsorgemaßnahmen ebenfalls wesentlich besser als die in Amiland.
    In dieser Hinsicht habe ich jedenfalls keine Bedenken. Und wie Obelix schon erwähnt, der weltweite Anstieg der Meeresoberfläche geht so langsam vonstatten, daß genügend Zeit bleibt, darauf zu reagieren. Und wie man mit Sturmfluten umgehen kann, nun, das hat man in Hamburg ja vor Jahren schon einmal erlebt.
    Also immer schön locker bleiben und mit Zuversicht nach vorne schauen, Leutz.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Demosthenes : Es geht hier nicht darum, welche Vorschriften in D wirksam sind, dass deutsche Experten alles besser wissen und können oder ob eine solche Katastrophe wie in New Orleans möglich ist, sondern darum, ob die Menschen hier genauso schnell zum Faustrecht übergehen würden wie in Amiland.


    [Flüstermodus an] Das hier ist eine theoretische Diskussion ;-) [Flüstermodus aus]

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Schon klar, Demo...noch sind wir keines..und mit Chance werden wir auch keines!


    Aber das hängt m.E. nach sehr viel davon ab, ob wir hier nicht die Fehler (Ghettobildung, kein Sozialstaat vorhanden usw.) der Amerikaner nicht demnächst schön blind nachmachen.


    Ich denke, da würdest Du mir doch Recht geben? Erst recht nach Euren eigenen, jüngsten realen Erfahrungen?


    LG
    Ikarus

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Wenn man das so liest, kommt man auf den Gedanken, unser Land sei ein Entwicklungsland.


    Es ist ja wirklich selten, daß ich mit dir mal einer Meinung bin, was derlei Themen angeht, aber hier muß ich dir wirklich mal laut und klar und vorbehaltlos zustimmen.


    Was in Louisiana geschieht, ist nicht so sehr die Folge einer Naturkatastrophe -- so was hatten wir mit Hochwassern an Rhein, Elbe, Oder und auch der kleinen Alpenflüsse oft genug. Man muß sich nur mal die Wasserstandskerben in Ufernähe anzuschauen, um zu sehen wie hoch das Wasser allen in den letzten 25 Jahren mehrfach stand.
    In New Orleans, Biloxi und anderen Orten zeigt sich der schamlose Zynismus einer durch Mauschelei und landesweite Propaganda an die Macht gepuschte Bonzen-Junta, die weit entfernte Regionen aus Profitgründen mit Krieg überzieht und dafür die ärmeren Schichten ihres eigenen Volkes verpulvert, horrende Summen in einen angeblichen Heimatschutz steckt, der ganz offenkundig nur der Abschaffung liberaler Bürgerrechte dient, aber die Menschen im Falle einer tatsächlichen Katastrophe schlichtweg alleine läßt. Bezeichnend ist, daß die in dieser Situation mangels administrativer Präsenz entstandene lokale Anarchie und Eskalation der Gewalt keine andere Antwort zur Folge hat als einen ausdrücklichen Schießbefehl gegen die eigenen Bürger! :pille


    Und jetzt überlegt euch erst mal, wann es in der Bundesrepublik einen solchen Befehl gegeben hat und bemüht euch mal um die Berichterstattung und Dokumentation von Flutkatastrophen in Deutschland seit der Sturmflut von Hamburg im Februar 1962 und darum, wie hierzulande der Katastrophenschutz organisiert ist, bevor ihr über eure eigene Heimat den Stab brecht.

  • Iris , falls Du mich in dieses "Brecht nicht den Stab über Eure eigene Heimat" mit einbeziehst, so kann ich dazu nur sagen, dass ich das keineswegs tue - abgesehen davon, dass ich mir soviel Arroganz niemals anmaßen würde! - , allerdings bin ich auch keine blinde Nationalistin und laufe mit offenen Augen durch dieses Land ... und meines Erachtens sind die Deutschen sehr wohl auf dem Wege, es in allen schlechten Punkten Amerika demnächst gleichzutun.


    Betonung auf das Wörtchen demnächst...wenn wir nicht aufpassen, wenn wir...usw. usf.


    Gruß
    Ikarus

  • Eben habe ich wieder N24 gesehen, da wurde davon berichtet, wie erst jetzt, nach fast 1 Woche die ersten größeren Hilfsaktionen anlaufen und Bush möglicherweise sein Image wieder etwas verbessert.


    So schnell kann ein Mann der eben noch als unfähig beschimpft wurde wieder glänzen!


    Außerdem hieß es, dass sich vor allem Afroamerokaner alleingelassen fühlen...


    Amerika (ich lass das einfach so da stehen)

  • Diese Diskussion ist als rein hypothetische Überlegung im Grunde sinnlos. Daß der Mensch ziemlich rasch sein Zivilisationstünche in Extremsituationen abstreift ist nur natürlich und dient einfach der Fähigkeit zu Überleben. Also Darwinismus pur.
    Doch es ging ja auch um die Möglichkeit, ob sich so eine Desaster hier bei uns auch ereignen könnte. Da muß ich entschieden den Kopf schütteln, denn die Erfahrung zeigte uns schon mehrfach, daß dem nicht so ist.
    Selbstverständlich muß ich Ikarus recht geben, die Gefahr durch Ignoranz und Gewinnsucht unsere Fähigkeiten mit Naturereignissen fertigzuwerden ist schon gegeben. Es ist auch nicht zu übersehen, daß die sogenannte Globalisierung uns all jene Attribute amerikanischer Unzulänglichkeit ins Land spült. Eine falsch verstandene Fortschrittsgläubigkeit und der zunehmend aufkeimende Neoliberalismus (eigentlich nur eine Abkehr von sozialer Marktwirtschaft) macht sich unübersehbar in allen Parteien breit. Ich bin mir sogar sicher, daß bereits jetzt die ersten Einsparungen auf dem Sektor Katastrophenschutz auftreten. Aber es liegt ja nur an den Wählern, dem entgegen zu steuern.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich verweise nochmals auf die Größenordnung und dann den Vergleich mit der BRD: Wenn zwei Drittel Deutschlands innerhalb so kurzer Zeit derart verwüstet werden, hätten unsere Katastrophenschützer sicherlich auch Schwierigkeiten und es würde ebenfalls zu Ausuferungen kommen. Also kommt mir nicht mit der guten deutschen Gründlichkeit und Organisationsfähigkeit. Wenn nichts, bzw. nur noch ein Drittel dafür zur Verfügung steht, muss es zu Problemen kommen. Warum wollt ihr das nicht wahrhaben, weil es nicht in Eure heile Welt passt?

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Ich möchte Dir Deine Illusionen nicht rauben, aber mein Bekanntenkreis zieht sich vom Junkie bis hin zum Akademiker. Und ich glaube, Du wärest entsetzt, wenn du wüsstest, wie viele Waffen diese Menschen illegal besitzen. Ich habe alles gesehen, von der Schrotflinte (Pumpgun) bis zur MP und Handgranaten und Revolver. Wirklich alles.


    *ein klein wenig vom Thema abschweif*
    WENN das so ist, lieber Marlowe, wäre es dann nicht Deine staatsbürgerliche Pflicht, dies zur Anzeige zu bringen? Hat nichts mit Denunzieren zu tun. Aber illegaler Waffenbesitz ist nun mal eine Straftat (im Falles des Junkies: illegaler Drogenbesitz) - und angesichts zunehmender Amokläufe auch in D bin ich etwas sensibel, was dieses Thema angeht.
    *zum Thema zurückkehr*


    Was das eigentliche Thema angeht, kann ich mir nicht vorstellen, daß bei uns solche Zustände wie in den USA ausbrechen. Chaos, ja. Aber ich denke, daß bei uns sämtliche Hilfsaktionen schneller anläufen würden und dank der geringeren Distanzen auch viel schneller ankommen würden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Ich verweise nochmals auf die Größenordnung und dann den Vergleich mit der BRD: Wenn zwei Drittel Deutschlands innerhalb so kurzer Zeit derart verwüstet werden, hätten unsere Katastrophenschützer sicherlich auch Schwierigkeiten und es würde ebenfalls zu Ausuferungen kommen. Also kommt mir nicht mit der guten deutschen Gründlichkeit und Organisationsfähigkeit. Wenn nichts, bzw. nur noch ein Drittel dafür zur Verfügung steht, muss es zu Problemen kommen. Warum wollt ihr das nicht wahrhaben, weil es nicht in Eure heile Welt passt?


    Es sind doch aber nicht zwei Drittel der USA vernichtet worden wenn ich das jetzt richtig mitbekommen habe...

  • Ortiginal Batcat: wäre es dann nicht Deine staatsbürgerliche Pflicht, dies zur Anzeige zu bringen?
    Dann hätte ich ja keine Freunde und Bekannte mehr!
    Nein, im Ernst, die tun ja nichts damit, die sitzen da und warten auf das große Chaos. Wahrscheinlich sind sie alle irgenwie Schisser, die sich nur gut vorbereitet fühlen wollen. Ich kann es ihnen nicht verdenken, alles ist wahr geworden, was so prognostiziert wurde und ich sehe nicht, dass der Mensch es noch ändern könnte bzw. würde.
    Es ist doch eigenartig, dass die Amis als die bisher größten Umweltverschmutzer nun auch am meisten getroffen werden, aber dort keiner den A.... hochbringt, um dagegen zu protestieren und das Kioto-Protokoll zu unterschreiben. Das Gegenteil ist der Fall. Die bereits erwähnte alte Dame hat schon Recht, die Natur schlägt zurück und die jüngeren Eulen werden das noch mehr am eigenen Leib zu spüren bekommen als wir Älteren.
    Nur ist die Diskussion, auch hier, darüber müßig. Bis dahin wird sich nicht viel ändern und danach gibts kein Internet mehr, dass wir uns darüber noch austauschen könnten. Also, carpe diem. :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Was ich so in den letzten Tagen über Louisiana erfahren habe (ich war nur einmal in New Orleans und das als Kind), ist schon tragisch. Dörfer mit hoher Arbeitslosigkeit, die Leute zum grossen Teil rednecks, die am American dream nicht teilhaben, in Biloxi ist das Militär Hauptarbeitgeber, etc. etc.


    Tatsache ist, dass eine Stadt wie New Orleans, in der die Hauptbevölkerung schwarz ist auch in dieser Bevölkerungsgruppe die meisten Opfer zu beklagen haben wird. Viele Menschen hatten sich wohl auch in ihren Häusern verschanzt und waren nicht den Evakuierungsaufrufen gefolgt - das kann man den Amerikanern nicht zum Vorwurf machen.
    Die Leute sind verzweifelt und wütend und das ist absolut verständlich.


    Dass sie allerdings nicht auf eine Überschwemmung vorbereitet waren, wo New Orleans unter dem Meeresspiegel liegt, wundert mich allerdings.