Verlag: Sammlung Luchterhand
Zweisprachige Ausgabe. Ins Deutsche übertragen von Ulrike Draesner.
Kurzbeschreibung:
Die 56 Gedichte in diesem Band besingen den unüberwindlichen Gegensatz zwischen dem ewigen Kreislauf der Natur und dem individuellen menschlichen Leben, die Diskrepanz zwischen dem Garten Eden und der Conditio humana. Louise Glück interessiert dabei nicht der Sündenfall. Mit ihrer klaren, scheinbar schlichten Sprache versetzt sie sich mal in eine Pflanze, mal in einen Gärtner, mal in Gott – und erkundet so die Essenz des menschlichen Seins.
Über die Autorin:
Louise Glück wurde 1943 in New York geboren. Sie hat bisher zwölf Gedichtbände und zwei Essaysammlungen veröffentlicht. 2020 wurde sie ausgezeichnet mit dem Literaturnobelpreis »für ihre unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell macht«. Für ihre Werke erhielt sie u. a. auch den Pulitzerpreis, den Bollingen Prize, den National Book Award und die Gold Medal for Poetry from the American Academy of Arts and Letters. Glück lehrt an der Yale und der Stanford University und lebt in Cambridge, Massachusetts.
Erster Eindruck:
Wilde Iris ist deutlich mehr als nur Nature Writing von der aktuellen Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück. Es ist ein reichhaltiges Buch.
Wie viele Rezensionen über das Buch erwähnen, gibt es 3 verschiedene Erzählinstanzen.(Blumen, Gärtner, Gott)
Da sind Gedichte mit den Titel von Pflanzen, die aus der Perspektive von Blumen erzählt sind. Es gibt außerdem einige Mette und Vesper von der Gärtnerin, also wohl Louise Glück selber. Schließlich tauchen auch ihr Mann John und ihr Sohn Noah im Garten auf.
Zum dritten gibt es Gedichte von einer göttlichen Kraft, also dem Gott des Garten und wenn man den Garten als Mikrokosmos der ganzen Erde sieht, ist es der Schöpfer. Und er ist besorgt, manchmal erzürnt über die Menschen.
Die Religiosität der Texte hat etwas apokalyptisches.
Diese 3 Formen kommunizieren miteinander, wenn auch meistens vergeblich, und doch greifen sie Themen voreinander auf.
Es ist außerdem erwähnenswert, dass die Gedichte einen zeitlichen Verlauf eines Jahres darstellen (säen, blühen, verblühen) und damit den Zyklus des Lebens von Geburt bis Tod. Das bestimmt auch entsprechend den Ton der Gedichte mit.
Mich überzeugt besonders, dass das Buch zweisprachig ist. So kann man die Originalversion genießen und die deutsche Übersetzung ergänzt gut.
Das Nachwort von Ulrike Draesner ist ungewöhnlicherweise nur online zu finden (http://www.luchterhand-verlag.de/nachwort).
ASIN/ISBN: 3630621449 |