Es macht keinen Sinn zu diskutieren, denn unsere Vorstellungen davon, was "Staat" ist und welche Aufgaben er hat, widersprechen sich ganz offensichtlich.
Du hältst ihn primär für eine Kontrollinstanz, die man sich möglichst vom Halse halten soll -- allerdings soll sie einem auch brav die bösen Buben vom Halse halten, Schulen unterhalten, Polizei und Rechtsprechung pflegen, die also letztendlich doch dafür verantwortlich sein soll, alle nötigen Vorasusetzungen zu schaffen, damit man sich völlig frei entfalten kann.
Sorry, ich halte es da mehr mit JFK, der mal sagte: »Don't see what the community can do for you -- see what you can do for the community.«
Ich sehe mich als Teil der Gemeinschaft und "den Staat", im engeren Sinne ist "Staat" für mich die gewählte Repräsentanz des Volkes als Souverän, die alle gemeinsamen Aufgaben stemmt -- auch mit meiner Hilfe, da ich, bildlich gesprochen, Teil des Souveräns bin.
ich sehe keinen Gegensatz "Staat - Bürger", sondern eine Symbiose. Der Mensch ist ein Gemeinschaften bildendes Lebewesen, es ist Teil seines Wesens, politisch zu hadeln.
In Gemeinschaft ist es unmöglich, daß jeder sich nach eigenem Gutdünken entfaltet. Persönliche Entfaltung ist der Kompromiß zwischen dem egoistischen Bestreben, sich alle Wünsche zu erfüllen, und der Notwendigkeit, miteinander zu leben, nicht nur um zu überleben, sondern auch um sich miteinander viele von eben diesen Wünschen zu erfüllen.
Die Ideologie vom "schlanken Staat" ist eine neoliberale Kopfgeburt zur Entmachtung des verfassungsgemäßen Souveräns zugunsten der dicken Bankkonten.