ZitatOriginal von Heaven
Ich finde His`Überlegung auch nicht falsch.
Ach du Scheisse! Ich wusste ja nicht, dass Perseus der auferstandene His ist ...
Unter diesem Aspekt grüße ich freundlich winkend ins schöne Salzburger Land!
ZitatOriginal von Heaven
Ich finde His`Überlegung auch nicht falsch.
Ach du Scheisse! Ich wusste ja nicht, dass Perseus der auferstandene His ist ...
Unter diesem Aspekt grüße ich freundlich winkend ins schöne Salzburger Land!
ZitatOriginal von Rabarat
Ach du Scheisse! Ich wusste ja nicht, dass Perseus der auferstandene His ist ...
Unter diesem Aspekt grüße ich freundlich winkend ins schöne Salzburger Land!
Mist, falschen Namen aber richtige Person. Sorry. Kann mich schwer dran gewöhnen.
Wenn die Zahlen und die Artikel nicht stimmen, bitte um Aufklärung!
Sag mal, wie liegen die Zahlen denn in anderen Zeitungen, wie z.B. beim Spiegel, in der SZ, in der MoPo, der Berliner Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten, der Hannoverschen Allgemeinen. Oder zitierst du immer nur eine Quelle -- nämlich die, die gerade mal das schreibt, was dir gefällt? Oder das, womit du einfach am effektivsten provozieren kannst?
Daß z.B. die FAZ, ebenso wie Die Welt schwarzgelben Wahlkampf betreibt -- was umgekehrt durchaus für Teile der Süddeutschen Zeitung und der (man lese und staune) Financial Times Deutschland gilt --, ist zumindest uns Deutschen vollkommen klar. Ebenso stammen einige deiner Seiten aus dem Protestspektrum der Linkspartei.
Es ist schlicht und einfach naiv, solche Artikel nicht cum grano salis zu nehmen.
Die PISA-Blamage ist ein langfristiges Problem und im übrigen Sache der Bundesländer, da beharren die ja auch ganz eisern drauf -- kannst du als Österreicher natürlich nicht wissen.
Interessant, daß dir das Deutschland-Feature des aktuellen Economist nicht untergekommen ist. Paßt nicht ins Bild, gell?
Liebe Iris,
es ist schön, wenn man sehr intelligent und belesen ist. Dieses Luther-Zitat kannte ich nur vom hörensagen, hätte es aber aufgrund meiner kleinen Bildung niemandem zuordnen können. Ist es nicht viel wichtiger den Menschen offen und ehrlich zu begegnen und ihre Meinung auch mal stehen zu lassen? War es nötig, diese Antwort zu schreiben?
Immerhin hat Perseus entsprechende Verweise genannt und dabei sind Medien, die sich mit den Themen befasst haben, die doch jedem bekannt sind.
Eins weiß ich genau: Diskutieren kommt nicht von Diskus - wer den härtesten Schlag in einer Unterredung hat gewinnt noch nicht.
Klinke mich damit aus aus diesem Thema.
LG
Caren
ZitatOriginal von Perseus
Wenn die Zahlen und die Artikel nicht stimmen, bitte um Aufklärung!
Lieber His, alias Philipp Perseus oder so:
"Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe", wird Churchill zitiert und so ist es natürlich mit allen Zahlen, die man für irgendeine Argumentation verwendet. Man sucht ja nicht nach Zahlen, um zu überprüfen, ob die eigenen Argumente stimmen, sondern man sucht nach Zahlen, die sie belegen. Nicht Passendes wird ausgelassen.
Wie gut oder schlecht es um Deutschland steht? Wer weiß das wirklich?
Fest steht, dass Kohl nach 16 Jahren Deutschland hoffnungslos verschuldet und mit einem enormen Reformstau hinterlassen hat, um sich selber auf einem weichen Kissen in der Unendlichkeit der Geschichte niederzulassen.
Richtig ist, dass Schröder dereinst sagte, er verdiene es nicht, wiedergewählt zu werden, wenn es ihm nicht gelinge, die Arbeitslosigkeit signifikant zu senken. Das ist ihm nicht gelungen, auch wenn es dafür sicher auch eine Reihe von Gründen gibt, die außerhalb der Zuständigkeit deutscher Politik liegen.
Die Diskrepanz zwischen öffentlichem Gemecker über die rote Regierung und den Wunsch, Schröder als Kanzler zu behalten, ist der altbekannte Unterschied zwischen Theorie und Praxis. So lange nicht wirklich Wahlen sind, lässt sich gut meckern (und Landtagswahlen werden schon lange nur noch als Stimmungswahl für Berlin betrachtet). Wenn es aber wirklich ans Wählen geht, denken die Leute mehr darüber nach, ob es die andweren wirklich besser machen werden. Und da mag sich der eine oder andere schon die Frage stellen, warum nach sieben Jahren unbedingt wieder die ans Ruder sollen, die es zuvor nachweislich nicht konnten.
Edit: Tippfehler ausbessern
ZitatSag mal, wie liegen die Zahlen denn in anderen Zeitungen, wie z.B. beim Spiegel, in der SZ, in der MoPo, der Berliner Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten, der Hannoverschen Allgemeinen.
Die Zahlen liegen überall gleich.
Es ist nun einmal Fakt, dass es in Deutschland 5.000.000 Arbeitslose gibt, wobei zusätzlich 2 Millionen entweder nicht erfasst sind, oder sich in Schulungen befinden.
Verschiedene Experten gehen davon aus, dass es in Deutschland 6,7 Arbeitslose gibt, darunter 600.000 Jugendliche.
ZitatOder zitierst du immer nur eine Quelle -- nämlich die, die gerade mal das schreibt, was dir gefällt?
Eine lustige Unterstellung.
ZitatOder das, womit du einfach am effektivsten provozieren kannst?
Mir liegt im Moment nichts ferner, als zu provozieren.
Ich habe einzig alleine die Meinung geäußert, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern nicht gerade gut da steht, und meinen Wissenstand beziehe ich aus internationalen Medien, egal welcher tendenziellen politischen Strömung.
ZitatEs ist schlicht und einfach naiv, solche Artikel nicht cum grano salis zu nehmen.
Iris, ich würde gerne Artikel finden, der eine positive Bilanz Deutschlands bieten kann, besonders der bestreitet, dass es keine 5 Millionen Arbeitslose gibt, denn das ist schließlich die häufigste Zahl, die im Zusammenhang mit Rot-Grün genannt wird.
ZitatDie PISA-Blamage ist ein langfristiges Problem und im übrigen Sache der Bundesländer, da beharren die ja auch ganz eisern drauf -- kannst du als Österreicher natürlich nicht wissen.
Stimmt.
Aber was hat sich seither getan? Nichts!
ZitatInteressant, daß dir das Deutschland-Feature des aktuellen Economist nicht untergekommen ist. Paßt nicht ins Bild, gell?
Und warum weiß ich dann, dass als Zusatz zum "möglichen Wirtschaftsaufschwung" ein "Regierungswechsel unabdingbar" im Artikel steht?
ZitatOriginal von Rabarat
Fest steht, dass Kohl nach 16 Jahren Deutschland hoffnungslos verschuldet und mit einem enormen Reformstau hinterlassen hat, um sich selber auf einem weichen Kissen in der Unendlichkeit der Geschichte niederzulassen.
Richtig ist, dass Schröder dereinst sagte, er verdiene es nicht, wiedergewählt zu werden, wenn es ihm nicht gelinge, die Arbeitslosigkeit signifikant zu senken. Das ist ihm nicht gelungen, auch wenn es dafür sicher auch eine Reihe von Gründen gibt, die außerhalb der Zuständigkeit deutscher Politik liegen.
Die Nettoneuverschuldung ist unter Rot-Grün in den vergangenen Jahren überproportional gestiegen. Ein Blick in den Haushalt der Bundesrepublik Deutschland wirkt da Wunder.
Wer den Mund so weit aufreisst wie Schröder, muss sich an den eigenen Parolen messen lassen. Die Höhe der deutschen Arbeitslosigkeit ist hausgemacht. Ein Blick über die Grenzen beispielsweise nach Holland oder Dänemark zeigt, wie man es besser machen kann.
Rabarat :
Zitat"Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe", wird Churchill zitiert und so ist es natürlich mit allen Zahlen, die man für irgendeine Argumentation verwendet. Man sucht ja nicht nach Zahlen, um zu überprüfen, ob die eigenen Argumente stimmen, sondern man sucht nach Zahlen, die sie belegen. Nicht Passendes wird ausgelassen.
Bitte! Nicht mal Rot-Grün bestreitet die 5 Millionen Arbeitslosen.
Manche Zahlen sind nun einmal hieb und stichfest, von mehreren unabhängigen Quellen und daher glaubwürdiger als einzeln gemachte Statistiken.
Wenn es so ist, darf man an gar nichts mehr glauben.
Statistiken immer kritisch betrachten - ja - Statistiken komplett ignorieren - nein.
ZitatFest steht, dass Kohl nach 16 Jahren Deutschland hoffnungslos verschuldet und mit einem enormen Reformstau hinterlassen hat, um sich selber auf einem weichen Kissen in der Unendlichkeit der Geschichte niederzulassen.
Stimmt.
Doch unter Rot-Grün wurde die Verschuldung noch größer, wie verschiedenste Statistiken behaupten.
Ich habe deswegen Respekt vor Schröder, weil er mutig Reformen ansetzte.
Aber es waren zum Teil Reformen, die falsch durchgeführt wurden und ergebnislos waren. Ich bestreite nicht, dass sie in die richtige Richtung zielen.
ZitatDas ist ihm nicht gelungen, auch wenn es dafür sicher auch eine Reihe von Gründen gibt, die außerhalb der Zuständigkeit deutscher Politik liegen.
Stimmt. Dennoch hat auch Rot-Grün Anteil an der hohen Arbeitslosigkeit, ist ein Steinchen im Mosaik des Schreckens. (welch eine Metapher ...)
ZitatUnd da mag sich der eine oder andere schon die Frage stellen, warum nach sieben Jahren unbedingt wieder die ans Ruder sollen, die es zuvor nachweislich nicht konnten.
Auf diese Antwort habe ich bis jetzt vergeblich gewartet. Danke! Jetzt kann ich mir den plötzlichen Umschwung besser vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Perseus
Leider findet auch hier - genau wie in den Politikerrunden - keine echte Sachdiskussion statt. Die plakativen Aussagen der Parteien werden kritiklos nachgeplappert. Eine echte politische Sachauseinandersetzung gibt es leider schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Ich weiß immer noch nicht, was ich am Sonntag wählen soll. Denn eine echte Auswahl hat man doch nicht. Ob SPD oder CDU, beide sehen ihr Hauptziel darin, die Bürgerinnen und Bürger zu verarschen.
Ob Schröder oder das Merkel - man könnte auch sagen: Pest oder Cholera.
ZitatOriginal von Voltaire
Die Nettoneuverschuldung ist unter Rot-Grün in den vergangenen Jahren überproportional gestiegen. Ein Blick in den Haushalt der Bundesrepublik Deutschland wirkt da Wunder.
Diese Behauptung wird auch durch mehrmalige Wiederholung nicht wahr.
Bei der Bundestagdsdebatte vom 25.4.05 zum Nachtragshaushalt werfen Vertreter der Union der rotgrünen Regierung die hohe Neuverschuldung von ca. 40 Mrd. Euro vor. Das entspricht exakt der Neuverschuldung im Bundeshaushalt 1996 unter Theo Waigel.
ZitatOriginal von Rabarat
Diese Behauptung wird auch durch mehrmalige Wiederholung nicht wahr.
Bei der Bundestagdsdebatte vom 25.4.05 zum Nachtragshaushalt werfen Vertreter der Union der rotgrünen Regierung die hohe Neuverschuldung von ca. 40 Mrd. Euro vor. Das entspricht exakt der Neuverschuldung im Bundeshaushalt 1996 unter Theo Waigel.
Leider ist sie wahr! Die Nettoneuverschuldung wird in diesem Jahr voraussichtlich auf 45 Mrd. EUR steigen. Ein zweiter Nachtragshaushalt ist im Gespräch - ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
ZitatOriginal von Voltaire
Ob SPD oder CDU, beide sehen ihr Hauptziel darin, die Bürgerinnen und Bürger zu verarschen.
Also dieses politische Ziel unterstelle ich weder den Schwarzen noch den Roten. Das Probem ist vielmehr, dass die Leute die Wahrheit nicht hören wollen. Ein Politiker, der vor der der Wahl offen sagen qwürde, was er denkt, könnte die Wahl gleich abhaken.
Die Leute wollen unhaltbare Versprechungen und wundern sich, wenn diese nach der Wahl nicht gehalten werden.
Politische Diskussionen bringen immer die Gefahr größtmöglicher Zwietrachtstiftung mit sich -- das liegt in ihrer Natur. Zumal man die Anhänger der politischen Gegenseite ganz gerne als komplette Vollidioten hinstellt, die offenbar zu blöde sind, die Realitäten zu erkennen. Oder sehe ich das falsch?
Jedenfalls erinnere ich mich noch sehr gut, mit welchem Unverständnis ich mir in den 1980er und 1990er Jahren angehört habe, daß so manche Verwandten, Freunde und Bekannten jedesmal den Kohl wiedergewählt haben, obwohl doch völlig klar war, daß der Mann jedes Problem bloß aussitzt und nach Mauerfall und Wiedervereinigung neben blumigen Versprechungen und der lukrativen Versorgung diverser Spezln nix zuwege gebracht hat. Erinnert sich noch jemand an Blackout-ZImmermann und ähnliche politische Desaster?
Vollkommen vernünftige Leute haben diese Truppe immer wieder mit Pauken und Trompeten an die Regierung gewählt! Und ich habe es einfach nicht begreifen!
Und jetzt sitze ich in der umgekehrten Situation.
Im Grunde, da gebe ich Voltaire unumwunden recht, ist es in einigen Fragen Jacke wie Hose, wen man wählt. Der wirtschafts-, arbeitsmarkt und finanzpolitische Spielraum ist in Zeiten der Globalisierung, der Monsterkonzerne, die ihre Personalmassen als Erpressungsmaterial ansehen und steuerflüchtig von Land zu Land ziehen, auf ein Minimum geschrumpft. Ich halte so ziemlich alles, was in dieser Hinsicht versprochen wird, für Phantastik! Meiner Ansicht nach haben die Nationalregierungen längst die Macht über die Konzerne verloren, sind Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- uind Finanzpolitik längst im Würgegriff multinationaler Konzerne.
Aber es gibt andere Entscheidungen, die mir sehr wichtig ist. Da ist die grundsätzliche Haltung zu Krieg und Frieden, in der Energiepolitik, der Umweltpolitik, der Bildungspolitik, der Europapolitik usw. Überall hier sehe ich noch ausreichend Handlungsspielraum, so daß man auf Umwegen und durch multilaterales Handeln die Konzerne doch noch zähmen kann -- in ihrem eigenen Interesse!
Nehme ich mal, auch wenn das ein Länderressort ist, die Bildungspolitik heraus: Da habe ich mit einem Regierungswechsel von rot nach schwarz reichlich Erfahrungen sammeln können. Ich bin Verfechterin einer bürgerlichen Bildung, d.h. der Verpflichtung des Staates, Kinder zu mündigen (d.h. entscheidungsfähigen, selbstverantwortlichen) Bürgern heranzubilden. Zehn Jahre Koch in Hessen haben die Schulen und Universitäten vom ordentlichen Mittelmaß in die letzte Bank gebracht -- die Ausstattung der Schulen ist von Anno Dunnemal, es werden faktisch weniger Lehrer eingestellt als aus dem Schuldienst entlassen werden, erläßt extrem gedrängte, auf reine Negativauslese zielende Lehrpläne, man bürdet den Schulen immer mehr Bürokratie auf, deckelt sämtliche Etats, entmachtet sie durch die Zentralisierung des Abitus und verlangt zugleich, daß sie sich gefälligst profilieren sollen!
Und jetzt auch noch die G8!
Es sind ja gelegentlich durchaus vernünftige und sinnvolle Entscheidungen dabeigewesen, aber das Gros ist eine Katastrophe! Koch fordert von den Schulen Elitenbildung, doch durch die bildungstechnische Trockenlegung der Schulen beschränkt Kochs Regierung diese Möglichkeit auf Kinder zahlungsfähiger Eltern, die sich Nachhilfelehrer leisten können, während die Basisbildung völlig wegbricht!
Hier wird die Zukunft eines Bundeslandes gezielt abgewürgt, weil Kinder und Jugendliche nun mal keine Lobby haben!
Und die Folgen, wie z.B. die Zustände in den Haupt- und Realschulen, die Büchernot in den Gymnasien, die völlige Abwesenheit von Veranstaltungen, die Negierung von Schule als faktischem Lebensraum, zeigt, wie es die CDU mit dem Bildungsauftrag hält: Sie widmet sich der Produktion von möglichst anpassungsfähigem Menschenmaterial für "die Wirtschaft".
Und das geschieht in allen CDU-regierten Bundesländern -- mit einem noch stärkeren Drive überall dort, wo die Neo"liberalen" mit am Ruder sind. Man fragt sich z.B., warum führen Bayern und BaWü hektisch die G8 ein, wo bei ihnen doch in Sachen Bildung alles Gold sei? Wozu hektische Betriebsamkeit, wenn man im europa- und weltweit doch angeblich ganz gut mithalten kann?
Ein Schelm, wer andere Beweggründe dahinter argwöhnt? Den Kotau gegenüber mächtigen Lobbys, die über ausreichend Druckmittel verfügen (Arbeitsplätze, Steuerflucht), ihre Interessen durchzusetzen?
Das ist ein Punkt, der die CDU und noch weit mehr die FDP für mich unwählbar macht!
Soll ich jetzt noch den Vortrag zur Energiepolitik halten? Die idiotische Protektion der Atomenergie, die für mich aus einem einzigen Grund allein schon indiskutabel ist: Der Müll ist und bleibt über Jahrhunderttausende unendlich giftig und unkontrollierbar gefährlich -- die Lösungs des Problems mittels Zwischen- und Endlager auf spätere Generationen zu schieben, ist grenzenlos unverantwortlich!
Oder die Europapolitik, wo die CDU, seitdem sie in Bonn/Berlin das Oppositionsbänkchen drückt, mit krudem Populismus die "Lufthoheit über den Stammtischen" zu halten versucht -- und damit jede berechtigte Kritik torpediert!
Oder die transatlantischen Beziehungen -- ja, können wir denn ein Interesse an einer Regierung haben, die dieser <Fluchsymbole> US-Administration in den Hintern kriecht? Glauben wir im Ernst, daß sich eine Kanzlerin Merkel oder ein Außenminister Gerhardt (<hüstel>) schlechte Beziehungen zu Putin erlauben kann, wenn Deutschlands Energiekonzerne nach russischem Erdgas hungern? Woher sollen sie es denn sonst beziehen? Aus Wisconsin vielleicht?
Die Arbeitsmarktsituation überdeckt in der Tat alles. Sie betrifft sehr viele Menschen -- aber die Bildungspolitik ebenfalls, nämlich alle Eltern und alle Kinder und Jugendlichen!
Und um die Wirtschaftspolitik dem Würgegriff der Konzerne wieder zu entziehen, bedarf es einer verläßlichen Europapolitik -- die letzten Auftritte der deutschen Opposition waren vor lauter transatlantischem Kotau in dieser Hinsicht äußerst kontraproduktiv und peinlich. Und die Konzernmarionetten von Washington helfen uns sicherlich nicht bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme!
Mag ja sein, daß so ein Marionettenregime wie die derzeitige US-Administration wirtschaftlich lukrativ ist und rosarote zahlen produziert -- die Frage ist: Für wen? Cui bono? Wem nützt 's?
Denn was helfen all die tollen Statistiken, wenn -- wie im Zuge der Berichterstattung über den Untergang des Ole' South rauskommt, daß ein Viertel der mächtigsten Nation der Welt, des Gelobten Landes, God 's Own Country, zu einem Dritte-Welt-Land herabgekommen ist. Was sind das eigentlich für Werte, die gemessen werden? Sind die adäquat, um den tatsächlichen Wohlstand einer ganzen Nation zu bemessen? Oder gleichen da nicht hundert Milliardäre eine Menge Armut aus? Nach offiziellen Schätzungen in den USA sind 11,8 % der Kinder in den USA von Hunger bedroht -- Schwarze und Latinos ebenso wie Weiße!
Das ist das Ergebnis "konservativ"-neo"liberaler" Politik, seit Reagan den Kampf gegen die Armut schlichtweg für beendet erklärte. Und mit Merkel-Westerwelle "blüht" uns die gleiche Entwicklung, denn gleiche Rezepte erzeugen keineswegs gegenteilige Resultate.
Der US-General und -Verteidungsminister (unter Reagan) Haig hat einmal gesagt, es gebe wichtigere Dinge als den Frieden.
Es gibt auch wichtigere Dinge als Wirtschaft.
@ iris
Wow! Wo darf ich unterschreiben?
ZitatOriginal von Rabarat
@ iris
Wow! Wo darf ich unterschreiben?
Schliesse mich auch an...............
ZitatIm Grunde, da gebe ich Voltaire unumwunden recht, ist es in einigen Fragen Jacke wie Hose, wen man wählt. Der wirtschafts-, arbeitsmarkt und finanzpolitische Spielraum ist in Zeiten der Globalisierung, der Monsterkonzerne, die ihre Personalmassen als Erpressungsmaterial ansehen und steuerflüchtig von Land zu Land ziehen, auf ein Minimum geschrumpft. Ich halte so ziemlich alles, was in dieser Hinsicht versprochen wird, für Phantastik! Meiner Ansicht nach haben die Nationalregierungen längst die Macht über die Konzerne verloren, sind Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- uind Finanzpolitik längst im Würgegriff multinationaler Konzerne.
Wäre schön, wenn das ein Politiker einmal zugeben würde.
ZitatDas ist ein Punkt, der die CDU und noch weit mehr die FDP für mich unwählbar macht!
Was mich an der FDP schmerzt, sprichst du gerne an.
Die vergessen, wenn sie an der Macht sind, ziemlich schnell ihr Hauptcredo:
Liberalismus.
ZitatOriginal von Perseus
Wäre schön, wenn das ein Politiker einmal zugeben würde.
Und dann?
Was denkst du, was dann geschieht?
Der Lafontaine hat 's ja schon ein paarmal gesagt ... aber der gilt ja genau deswegen als linker Spinner.
Es scheint, als ob auch bei den Eulen politische und kirchliche Themen die größten Kontroversen hervorrufen.
Der Beitrag von Iris versucht lobenswerterweise, Sachargumente in den Mittelpunkt zu stellen. Allerdings wundert es mich schon, dass der breiteste Raum eindeutig länderpolitischen Fragen gewidmet ist.
Auch der immer wieder angesprochene außenpolitische Bereich ist nicht entscheidend für meine Wahlüberlegungen: Bei Regierungswechseln wurde gerade dort immer wieder vor den zu erwartenden Katastrophen gewarnt, doch war eben auf diesem Gebiet stets die größte Kontinuität zu spüren. Ein Außenminister Gerhardt würde letztendlich nichts schlechter machen als der phänomenale Außenpolitiker Fischer , dessen "größte" Tat (Achtung: Polemik :grin) neben den guten Beziehungen zur Ukraine der einsame und völlig unsinnige Kampf um einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat darstellt.
Richtig ist, dass wahrscheinlich keine Partei es schaffen kann, die Wirtschaft wieder zum Boomen zu bringen. Da regieren wirklich andere Mechanismen. Dass deshalb in den letzten Tagen alle Parteien verzweifelt versuchen, dem Regierenmüssen durch das Absondern unsinniger und abstruser Äußerungen aus dem Wege zu gehen, ist natürlich nur ein böses Gerücht.
Noch ein Satz zur demoskopischen Sonderstellung der Eulen:
Mich überrascht die Präferenz für die Sozialdemokraten nicht. Schon immer waren die Vertreter der Literatur bei Wahlen eher auf Seiten der SPD. Manchen davon glaube ich sogar, dass es ihnen wirklich um die Sache geht und nicht (wie dem Altstar der literarischen SPD-Wahlhelfer G. Grass) nur darum, wieder einmal auf vorderen Zeitungsseiten zu erscheinen.
Eine Regierungsfortsetzung von Rot - Grün wäre schon deshalb spannend, weil wir dann beobachten könnten, wie begonnene Reformen mit dem neuentdeckten und nur im sicheren Gefühl einer Abschiedstournee hervorgeholten sozialdemokratischen Herz Schröders in Einklang zu bringen sind...;-)
Nein ,Iris...
Ich würde Lafontaine nie als linken Spinner bezeichnen...
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