Die Eulen Bundestagswahl

  • Seid mir nicht böse, von mir aus könnt ihr mich jetzt auch in der Luft zerreißen...


    ...aber HIRNschlag bei einer NPD-Kandidatin? Das ist...das ist...*räusper*...ein Paradoxon?! :wow


    Jedem das Seine, schließlich herrscht ja Wahlfreiheit und ein Mensch ist tot ... aber die Begriffe "Hirn" und "NPD" in einem Satz amüsiert mich köstlich :rofl


    So, und nun "Feuer frei!" auf den Insi :kiss

  • Ich find's schon erstaunlich. Da legt die CDU bei Landtagswahlen einen Kantersieg nach dem anderen hin, kaum einer wettet mehr einen Pfifferling auf Schröder, Fischer und Co. - und eine Woche vor der Entscheidung liegt Rot-Dunkelrot-Grün plötzlich mit 0,5 Prozent vor Schwarz-Gelb. Okay, Frau Merkel stinkt gegen Schröder sympathieseitig und rhetorisch ab, da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber es geht doch verdammich nicht um Schröder oder Merkel.


    Wir haben fast fünf Millionen Arbeitslose, Deutschland belegt beim Wirtschaftswachstum einen Rang in der Nähe von ... Albanien, das Gesundheitssystem ist krank (und kaputtbürokratisiert, siehe "Praxisgebühr"), solide Rentenzahlungen kann kaum mehr jemand erwarten, das Staatsdefizit überschreitet zum dritten Mal in Folge die Maastricht-Kriterien, die Zahl der Firmenpleiten hat sämtliche Rekorde gebrochen, Benzin kostet ein Monatsgehalt je Liter, tausende Ich-AGs haben Menschen unter das Existenzminimum gebracht, die meisten "Reformen" der letzten sieben Jahre waren schlicht Katastrophen, angefangen bei den "Mini-Jobs" und endend beim halbherzigen "Atomausstieg". In den Bereichen Erziehung, Bildung, Wissenschaft und vielen anderen mehr ist praktisch überhaupt nichts passiert während der vergangenen sieben Jahre. Jedenfalls nichts Nennenswertes, das irgendeine qualitative Verbesserung zeitigen wird. Die einzige "Leistung", die sich die Regierung Schröder m.E. wirklich ans Revers heften kann, ist die Verweigerung, am Irak-Krieg teilzunehmen.


    Nee, ich wähle am 18. September ganz sicher keinen von denen. Wirtschaftspolitik ist der Motor, der alles andere antreibt, und die Wirtschaftspolitik von rot-grün ist, sofern sie überhaupt stattgefunden hat, m.E. vollumfänglich gescheitert. Konzeptloses und völlig konfuses Herumreformieren, und Reformieren der Reformen. :fetch

  • Kann man eigentlich nur unterschreiben, Tom. Doch was Merkel sich da so abbricht, wird die Karre nur noch tiefer in den Dreck hauen. Damit hast du jetzt genau das, was du doch schon immer propagiertest: das geringere Übel wählen.
    Wobei ich natürlich denke, daß die Linkspartei vielleicht das geringere Übel wäre. Aber das muß jeder für sich allein entscheiden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • So, die 5 CDU Wähler hätten wir dann mal...........es gibt ja keine große Koalition, die nur meinetwegen zustandekäme., was m.E. im Moment die allerbeste Lösung wäre.
    Aus allen Parteien die fähigsten Leute, die besten Ideen, aber nee, schei....Parteipolitik :fetch

  • Hallo, Demo.


    Zitat

    Wobei ich natürlich denke, daß die Linkspartei vielleicht das geringere Übel wäre.


    Das sei Dir natürlich zugestanden. :-) Der Gedanke hat ja auch was für sich: Verminderung der sozialen Unterschiede, (noch) besserer Arbeitnehmerschutz, staatliche Investitionen, Arbeitsbeschaffung. Eine heile Solidarwelt, und alle trinken sommers trockenen Rotwein in der Toscana. Okay, bezahlen müssen das dann die kommenden Generationen, aber wie sagte schon der großartige Philosoph Mike Krüger? "Irgendwas ist ja immer ..."


    :wave

  • Meine Erststimme für Angie -
    und meine Zweitstimme auch


    Spätestens in einer Woche stellt sich mir die konkrete Sonntagsfrage. Und die Frage ist: Was mach ich mit meiner Stimme an diesem Sonntag? Genauer gefragt: Mit meinen beiden Stimmen? Ja, ich habe zwei. Eine Erststimme und eine Zweitstimme. Doch offen gesagt: Beide sind mir ziemlich entfremdet. Das liegt bestimmt daran, daß ich sie nur alle vier Jahre mal einen Sonntag lang habe. Diesmal hat man mir ausnahmsweise schon nach drei Jahren ein Wiedersehen mit meinen Stimmen eingeräumt.


    hier geht es weiter: Buchholzens Wochenschauer


    bo :-)

  • Die Deutschen fühlen sich zwar gerne den Amerikanern politisch-intellektuell überlegen, aber in der Realität ist das Niveau wohl das gleiche.


    Aus dem US-amerikanischen Wahlkampf mußten die Deutschen das TV-Duell der Spitzenkandidaten kopieren, und der Medienhype, der dieses Duell umgab, wurde gleich mit übernommen.


    Bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl sind das Showtalent und die Medienwirksamkeit der Kandidaten wichtiger als politische Inhalte - und genauso scheint es in Deutschland zu sein.


    Beim Wirtschaftswachstum liegt Deutschland seit einigen Jahren beständig im unteren Viertel aller EU-Staaten. Ganz aktuell, im 2. Quartal 2005, lag Deutschland beim Wachstum auf Platz 25 von 25 EU-Staaten. In den 90er Jahren lag Deutschland beim Wachstum noch in der oberen Hälfte aller EU-Staaten.


    Im Internationalen Standortranking 2004 der Bertelsmann-Stiftung kann man nachlesen, dass Deutschland inzwischen im Erfolgsindex auf dem letzten Platz aller 21 untersuchten Industrienationen, im Aktivitätsindex auf dem vorletzten Platz liegt. Die Erwerbstätigenzahl ging 2004 in Deutschland um 0,4% zurück, während in anderen Industrienationen neue Arbeitsplätze entstanden - im Teilindex Arbeitsmarkt steht Deutschland "ganz am Schluß des Teilnehmerfeldes."


    Unter 21 Industrienationen lag Deutschland beim Index Erwerbstätigenzuwachs auf Platz 21, beim Index Altersarbeitslosigkeit auf Platz 21.


    Im Teilindex Wachstum lag Deutschland auf Platz 17 von 21, von dort ist es inzwischen weiter abgestiegen. Nicht viel besser sieht es bei der Bildung aus.


    Den deutschen Wähler interessiert das alles aber wenig, solange der Kanzler mit der Fernsehkamera flirten kann und eine gute Frisur sowie ein strahlendes Lächeln aufzuweisen hat. USA lassen grüßen.


    P.S.: Da bin ich froh, dass ich einen sehr sicheren Arbeitsplatz habe - so kann ich das deutsche Wählerverhalten recht gelassen beobachten.

  • Zitat

    Original von bogart
    vielen dank für die klaren worte, tom!


    bo


    Sorry, aber was ist daran klar? Das fünf Millionen Arbeitslose die Schuld der SPD und ihrer Wirtschaftspolitik sind? Da frage ich mich, wer in Deutschland für die Arbeitsplätze verantwortlich ist, Politiker oder die Entscheider in den Chefetagen? Bitte, das ist doch Nonsens pur.


    "tausende Ich-AGs haben Menschen unter das Existenzminimum gebracht"
    Und ebenso viele Tausende haben dieses System genutzt, um an leicht erreichbare Zuschüsse für sonst von keiner Bank finanzierbare Tagträumereien zu erhalten.


    "die meisten "Reformen" der letzten sieben Jahre waren schlicht Katastrophen"
    Das allerdings CDU-Kanzler Kohl jahrzehntelang keinerlei Reformen auf den Weg brachte, die natürlich viele Wähler vergrätzt hätten, geht dabei unter.
    Für mich ist es auch kein Wunder, daß die Reformen an allen Ecken kranken, hat ja die CDU/CSU fast alle Vorlagen der SPD im Bundesrat torpediert bis nur noch ungeniessbarer Kompromissbrei herauskam. Dann mit dem Finger auf die angeblich Regierenden zu zeigen ist heuchlerisch.


    Aber was soll's. Letztendlich meint ja jeder genau zu wissen, wer Schuld hat. Lassen wir also die CDU es richten. Alles wird bestimmt supergut.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Das allerdings CDU-Kanzler Kohl jahrzehntelang keinerlei Reformen auf den Weg brachte, die natürlich viele Wähler vergrätzt hätten, geht dabei unter.


    Es mag Dir vielleicht bislang entgangen sein, Doc, aber Helmut Kohl, den ich übrigens 1998 nicht gewählt habe, steht bei der kommenden Bundestagswahl gar nicht zur Wahl.