Eileen Myles - Chelsea Girls

  • Titel: Chelsea Girls

    Autorin: Eileen Myles

    Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von: Dieter Fuchs

    Verlag: Matthes und Seitz Berlin

    Erschienen: März 2020

    Seitenzahl: 252

    ISBN-10: 3957578396

    Preis: 22.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Eileen Myles erzählt ungeschönt und unverblümt davon, wie es war – damals in New York – als alles möglich schien, als Warhol jedem 15 Minuten Berühmtheit versprach, als Allen Ginsberg noch zu deiner Buchpremiere kam, wenn du ihn einludst, als noch alle mit allen im Bett gelandet sind, und es immer irgendjemanden gab, der Alkohol oder Drogen dabei hatte. Doch nicht nur um wilde Eskapaden geht es, sondern auch um die katholische Erziehung in den Sechzigern, um das Aufwachsen mit einem alkoholkranken Vater, um zerbrochene Liebesbeziehungen, um Woodstock und um das Chelsea Hotel, um enttäuschte Hoffnungen, um das Schreiben an sich.


    Die Autorin:

    Eileen Myles, geboren 1949, gilt als »Rockstar der Gegenwartslyrik«. Myles zog Mitte der 70er-Jahre nach New York, studierte am St. Mark's Poetry Project und übernahm zehn Jahre später dessen Leitung. Myles hat über zwanzig Bücher geschrieben, darunter Lyrik, Romane und Essays, und wurde dafür mit zahlreichen Auszeichnungen und renommierten Stipendien bedacht. Heute lebt Myles in Marfa, Texas, und New York City.


    Meine Leseeindrücke:

    Vom Hocker gehauen hat mich dieses Buch nicht. Auch wenn man die Sechziger und Siebziger doch sehr bewusst miterlebt und durchlebt hat, dann ist der Funke nicht übergesprungen. Die Autorin versucht – wenigstens ist das mein Eindruck – auf „betont locker“ zu machen, übertreibt dabei aus meiner Sicht aber.

    Und so wirkt vieles einfach nur wie eine Karikatur ohne viel Ernsthaftigkeit.

    Diese Zeit bestand aber nicht nur aus Saufen, Bumsen und Drogen. Diese Zeit bestand auch aus hammergeiler Musik, über die in diesem Buch aber nicht geschrieben wird. Und natürlich kann man die Ansicht haben „alle Männer sind scheiße“ und das einzig wahre sind die Lesben, auch wenn diese eigentlich auch nur zum Kotzen sind. So wird gegen alles und jedes gepöbelt, alles und jedes wird niedergemacht und man selbst suhlt sich in seinem selbstmitleidigen Pessimismus. Eine Nabelschau ohne viel Tiefgang.

    Offengestanden habe ich von diesem Buch mehr erwartet – viel mehr. Eine Kerbe mehr auf dem Kolben meiner Leseenttäuschungen. Vielleicht stehe ich mit meiner Ansicht ja auch allein da – etwas, das mich noch nie interessiert hat.


    ASIN/ISBN: 3957578396

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.