Du springst, ich falle - Maryam Madjidi

  • Verlag: Blumenbar

    Gebundene Ausgabe : 224 Seiten

    Originaltitel : Marx et la poupée

    Aus dem Französischen übersetzt von Julia Schoch


    Kurzbeschreibung:

    In diesem autobiographischen Debüt erzählt Maryam Madjidi von ihrer Kindheit im Iran, vom Kampf der Eltern für den Kommunismus und davon, wie sie ihr Spielzeug an die Kinder im Viertel verschenken musste. Heimlich vergrub sie die Lieblingssachen im Garten und steckte sie später in den Koffer für Frankreich. Hier sollte das neue Leben anfangen – ohne Kampf, ohne Gefängnis. Aber die kleine Maryam fühlt sich fremd, weil alles fehlt: die eigene Sprache, echte Freunde, die geliebte Großmutter. In Paris sind die Hände des Vaters plötzlich nutzlos, die Augen der Mutter müde. Als junge Frau fährt Maryam nach Teheran zurück, verliebt sich und bricht mit allem." Du springst, ich falle" gewann 2017 in Frankreich den Prix Goncourt für das beste Debüt des Jahres. Ein kraftvoller Roman über das, was unsere Zeit bestimmt – die Suche nach Identität und Heimat.


    Über die Autorin:

    Maryam Madjidi wurde 1980 in Teheran geboren, verließ mit sechs Jahren den Iran, um mit ihren Eltern in Frankreich zu leben. Heute unterrichtet sie in Paris Flüchtlinge in Französisch und schreibt. Du springst, ich falle ist ihr erster Roman, für den sie u. a. den Prix Goncourt du premier roman 2017 erhielt und mit dem sie ihr Publikum im Sturm eroberte.


    Über die Übersetzerin:

    Julia Schoch, Jahrgang 1974, studierte Literatur und lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Sie übersetzte u. a. Fred Vargas und Georges Hyvernaud und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2005 und den André-Gide-Preis 2010.


    Mein Eindruck:

    Im Iran in den Achtzigern wird aus der Perspektive eines Kindes die latente Bedrohung und die Bemühungen ihrer Eltern gegen Khomeini geschildert.

    Aus dieser eindringlichen Perspektive schöpft der relativ kurze Roman große Kraft.


    1986 verlassen sie das Land Richtung Frankreich, da die Lage zu gefährlich wurde, aber es ist auch ein großer Verlust der Heimat.

    Aus dem Vater, der Bankangestellter im Iran war, wurde Autolackierer in Frankreich.

    Die Mutter, die studieren wollte, kann sich schlecht in Frankreich einfinden. Und Maryam spricht in der Schule zunächst nicht mehr. Auch sie fühlt sich zerrieben zwischen zwei Sprachen, zwei Kulturen.

    Ihre Kindheitserinnerungen sind von Schwermut und Verlust gekennzeichnet.


    Der Roman springt zeitlich jetzt stark hin und her. Aus verschiedenen Begegnungen und Erfahrungen reflektiert die erwachsene Maryam über die Situation im Iran.

    Dann geht es wieder zurück zu den Exilerfahrungen als Kind, die wirklich dem Leser nahegebracht werden.


    Mich hat der sprachliche Einsatz der Autorin sehr angesprochen.


    ASIN/ISBN: 335105050X

  • Und wieder einmal stelle ich fest, der Verlag Blumenbar hat ein wirklich intessantes Programm. Danke für diese Buchvorstellung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.