• Guten Morgen!


    Momentan tagen die EU Aussenminister in Wales. Eines der zentralen Themen ist der geplante Verhandlungsbeginn mit der Türkei am 3.10.05. Da sich die Aussenminister bisher auf keine gemeinsame Linie einigen konnten, wurde für Ende September ein Sondertreffen vereinbart.


    Meine Frage: Wie steht ihr einem möglichen Beitritt der Türkei in die EU gegenüber? Sollen die Verhandlungen verschoben oder gar abgesagt werden?


    Meine Meinung: Der Ratsbeschluß vom Dezember des Vorjahres wurde von der Türkei klar nicht erfüllt. Die EU forderte, dass die Türkei Zypern völkerrechtlich als eigenen Staat anerkennen muss. Da Erdogan dafür vermutlich im eigenem Land keinen Rückhalt finden würde, gestand man der Türkei eine indirekte Anerkennung durch ein Zollabkommen zu. In diesem wurde aber ausdrücklich festgehalten, dass die türkische Regierung Zypern nicht als eigenen Staat anerkennt.
    Gestern bekräftigte der türkische Aussenminister dies, indem er verkündete, dass die Türkei ihre Häfen und Flughäfen nicht für Zypern öffnen würde.


    Für mich ist es eine Mindestvorraussetzung, das alle Mitglieder der EU von einem Beitrittswerber anerkennt werden. Eigentlich ist es beschämend für die EU, dass sich so wenige Regierungen - bis jetzt haben sich darüber nur Zypern selbst, Griechenland und Frankreich beklagt - daran stören. Einerseits will man eine Gemeinschaft verkörpern, aber wenn ein Mitglied von anderen nicht anerkannt wird, dann ist das praktisch egal.


    Sollte die Türkei Zypern noch rechtzeitig anerkennen, sollte man die Verhandlungen , trotz der vielen anderen Mängel, wie geplant beginnen. Man sollte aber von vorneherein auch andere Optionen als den Vollbeitritt stärker ins Auge fassen.

  • Für mich ist nicht allein die Stellung gegenüber Zypern ein Problem. Ich bin der Meinung, dass ein EU Betritt der Türkei zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich ist, auch die Verhandlungen darüber nicht. Natürlich hat die Türkei Metropolstädte, die sich der westlichen Gegebenheiten so gut wie angepasst haben. Aber man weiß auch, dass es in der Türkei Dörfer und kleinere Städte gibt, in denen immer noch Zustände herrschen, die einen EU Betritt eigentlich nicht gut heißen können.


    Und was in 15 Jahren sein wird, wenn vielleicht die Verhandlungen abgeschlossen sind, das weiß man ja jetzt noch nicht. Also ich wäre absolut gegen einen EU Betritt der Türkei. Nicht, weil ich gegen dieses Land oder deren Bewohner bin, sondern weil die Einstellung dieses Landes einfach nicht in die westlichen Ansichten passt und es hierdurch zu viele Schwierigkeiten geben würde. Ich denke, die Türkei wird von vielen Ansichten nicht abrücken wollen / können, weil es teilweise religiöse Hintergründe sind.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Die Türkei hat den Kurden ja auch kein eigenes land gegeben, wie es eigentlich von der EU gefordert wurde. In der Türkei gibt es sowieso noch viel zu viele Schwierigkeiten, als dass sie so bald aufgenommen werden können.


    Dass sich sonst kaum jemand daran stört ist für meine Begriffe eigentlich gar kein Wunder. Langsam aber stetig muss die Türkei sich dem Westen anpassen und auf deren Forderungen eingehen, denn sie wollen ja in dei EU.


    Gib der Türkei noch ein paar Jahre und ich bin sicher sie werden den Forderungen gemäß einige Änderungen in ihrem Land einführen. (-> Abschaffung der Folter usw.)

  • Zitat

    Original von Merlin
    Gib der Türkei noch ein paar Jahre und ich bin sicher sie werden den Forderungen gemäß einige Änderungen in ihrem Land einführen. (-> Abschaffung der Folter usw.)


    Was ist aber mit der Unterdrückung der Frauen? Denkst du, davon werden sie abrücken? Das denke ich nicht, denn in der Türkei gibt es keine Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann und das sich die Männer dieses Recht nehmen lassen, das gebe ich zu Bedenken.

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    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Branka


    Und was in 15 Jahren sein wird, wenn vielleicht die Verhandlungen abgeschlossen sind, das weiß man ja jetzt noch nicht. Also ich wäre absolut gegen einen EU Betritt der Türkei. Nicht, weil ich gegen dieses Land oder deren Bewohner bin, sondern weil die Einstellung dieses Landes einfach nicht in die westlichen Ansichten passt und es hierdurch zu viele Schwierigkeiten geben würde. Ich denke, die Türkei wird von vielen Ansichten nicht abrücken wollen / können, weil es teilweise religiöse Hintergründe sind.


    Das stimmt aber auch nur zu einem Teil! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der westlich teil des Landes ist wahnsinnig westlich orientiert, während der Hintere ösliche Teil noch sehr traditionsbewusst ist. Daher kommen auch die Konflikte zwischen Türken und Kurden und genau daher fordert die EU auch ein Kurdistan. (Noch einmal!)

  • Zitat

    Original von Branka
    Was ist aber mit der Unterdrückung der Frauen? Denkst du, davon werden sie abrücken? Das denke ich nicht, denn in der Türkei gibt es keine Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann und das sich die Männer dieses Recht nehmen lassen, das gebe ich zu Bedenken.


    Stimmt schon, aber immerhin beginnen die Türkischen Regierungschefs die Gesetzbücher zu überarbeiten, es ist nur eine Frage der Zeit, Branka.


    Z.B: Vor ein paar Jahren hätten türkische Frauen es niemals gewagt einen Minirock anzuziehen. Fährst du heute nach Ankara siehst wirst du feststellen, dass sich die Menschen verändert haben!

  • Natürlich gibt es viele andere Probleme, vor allem am Sektor der Menschenrechte, aber die Aussicht auf einen Beitritt, könnte die Situation verbessern.


    Ich glaube auch nicht, dass der mögliche Beitritt in 15 Jahren sein wird, es wird denke ich länger dauern. Wichtige Schritte wären Einhaltung der Menschenrechte in der Türkei. Die Signale der türkischen Regierung stimmen mich aber nicht optimistisch.


    In 15 Jahren wird sich die Meinung in der Bevölkerung noch nicht dramatisch ändern. Es müssten nach Abschluß der Verhandlungen, was schon schwierig genug sein dürfte - noch einige Volksabstimmungen überstanden werden.


    Ausserdem sollte man überlegen, was Europa sein soll bzw. werden soll. Eine europäische Identität dürfte so schon schwer genug gefunden werden, mit der Türkei, aufgrund der kulturellen Unterschiede, praktisch unmöglich.


    Trotzdem sollte man nicht vor den Verhandlungen die Tür vor der Nase zuschlagen.

  • ja in Ankara vielleicht, aber die anderen Städte, die kleiner sind und vielleicht religiöser orientiert, da wird es lange dauern, bis die sich dazu durchringen, besonders, wenn dort viele ältere Menschen leben, die an das glauben, was in der Türkei "schon immer" so war.

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    Erich Kästner

  • Ich glaube nicht, dass, wenn in einem Land wo die Menschen in den Großstädten schon längst modern sind und der Fortschritt seit jahren einzieht, die Menschen auf dem land so lange (über 15 Jahre!!!!) sich nicht ändern würden, oder sogar Änderungen des Gestzes welche von einem großen Teil vor allem der weiblichen Bevölkerung gewünscht wird, abweisend gegenüberstehen!

  • Zitat

    Original von Merlin
    Ich glaube nicht, dass, wenn in einem Land wo die Menschen in den Großstädten schon längst modern sind und der Fortschritt seit jahren einzieht, die Menschen auf dem land so lange (über 15 Jahre!!!!) sich nicht ändern würden, oder sogar Änderungen des Gestzes welche von einem großen Teil vor allem der weiblichen Bevölkerung gewünscht wird, abweisend gegenüberstehen!


    Ich habe vor wenigen Wochen eine Reportage über Ehrenmorde türkischer Familien in Deutschland gesehen. Diese Reportage war sehr glaubwürdig. Es ging um eine Türkin, die von ihrer Familie in Deutschland verheiratet werden sollte, sie konnte aber flüchten und ihre Eltern wollten sie deswegen ermorden um ihre Ehre wiederherzustellen.


    Das ist kein Einzelfall: viele Mädchen werden, wenn sie gegen den Ehrenkodex verstoßen in den Selbstmord getrieben oder bedroht. Und das passiert in Deutschland. Soweit ich mich erinnern kann ging es um eine Zahl um die ca. 10 solcher Fälle pro Monat in Deutschland.


    15 Jahre sind zwar eine lange Zeit, aber gewisse Sachen dauern.

  • Zitat

    Original von Merlin
    Ich glaube nicht, dass, wenn in einem Land wo die Menschen in den Großstädten schon längst modern sind und der Fortschritt seit jahren einzieht, die Menschen auf dem land so lange (über 15 Jahre!!!!) sich nicht ändern würden, oder sogar Änderungen des Gestzes welche von einem großen Teil vor allem der weiblichen Bevölkerung gewünscht wird, abweisend gegenüberstehen!


    Viele passen sich nicht einmal in Deutschland an, obwohl sie hier tagtäglich mit den Gepflogenheiten konfrontiert werden, daher denke ich, könnte es dort erst Recht so sein, dass sie es nicht wollen. Ich sage nicht, dass es auf jeden Fall so sein wird, es könnte so sein. Denn viele dort fühlen sich sehr stark mit den Grundmanifesten ihres Landes und ihrem Glauben verbunden und werden nur sehr schwer davon abrücken wollen.

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    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Branka



    Viele passen sich nicht einmal in Deutschland an, obwohl sie hier tagtäglich mit den Gepflogenheiten konfrontiert werden, daher denke ich, könnte es dort erst Recht so sein, dass sie es nicht wollen. Ich sage nicht, dass es auf jeden Fall so sein wird, es könnte so sein. Denn viele dort fühlen sich sehr stark mit den Grundmanifesten ihres Landes und ihrem Glauben verbunden und werden nur sehr schwer davon abrücken wollen.


    Hier sagen sie aber: Es wäre weil sie wüssten wo ihre Wurzeln seien usw. aber wenn man im eigenen Land ist und die Veränderungen eintreten ist das doch etwas anderes. Viele Türken haben sich in Dtl. weggeschlossen und sagen sich, dass das was hier geschieht nicht zu ihnen passt, aber viele Türken in der Türkei, die dort in diesen Veränderungen aufwachsen, nehmen diese gerne an und sagen sich, wir sind in unserer Heimat und was wir hier haben ist nichts uns aufgezwungenes verändern sich dabei aber mit. So auch ihre Meinungen und Ansichten. Sicherlich werden die älteren im Land noch sehr konservativ und misstrauisch dem Neuen gegenübersehen aber ich bin mir sicher das in 15 Jahren, alle mal, sich viel verändern wird. Der Fortschritt lock auch die türkischen Menschen und wird sie dem Neuen zugänglischer machen!


    PS: Die Türkei sollte man sich nun aber auch nicht gleich als Hinterwäldlerland darstellen: Die Menschen im westlichen Teil, (auch auf dem Land) sind nicht ganz so intolerant wie du es glaubst! Viele sind auch dort dem Neuen gegenüber aufgeschlossen und interessiert. Nach dem Motto es kann nur besser werden!

    Das Leben soll kein uns gegebener, sondern ein von uns gemachter Roman sein. :write

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  • Ich bin ein großer Freund des europäischen Gedanken und stehe sogar der Vision eines europäischen Bundesstaates positiv gegenüber.


    Genau deshalb bin ich über die zur Zeit stattfindende rasante Erweiterung der EU beunruhigt, weil ich darin eine Gefahr für die europäische Einigung und für die EU sehe. Hier teile ich die Auffassung von Altbundeskanzler Helmut Schmidt.


    Die jüngste EU-Erweiterung um 11 (!) Staaten muß erst einmal politisch und ökonomisch verdaut werden - dass diese Erweiterung der EU schwer im Magen liegt, ist nicht zu übersehen. Trotzdem sehe ich es positiv, dass nun z.B. auch Ungarn oder Polen der EU angehören.


    Ich befürchte aber, dass nicht nur ein rascher Beitritt der Türkei, sondern auch ein Beitritt der aktuellen Beitrittskandidaten Rumänien und Bulgarien die EU politisch und wirtschaftlich überfordern wird. Die Diskrepanzen z.B. zwischen Bulgarien und den heutigen EU-Ländern sind einfach noch viel zu groß.


    Gerade weil ich nicht will, dass die europäische Idee scheitert, bin ich dafür, dass das Erweiterungstempo der EU stark gedrosselt wird, und dass vor dem Start weiter Beitrittsverhandlungen zunächst die Integration der jüngsten Mitglieder erfolgreich abgeschlossen wird. Denn schon mit dieser Integration tut sich die EU sehr schwer - siehe z.B. die Ablehnung der EU-Verfassung durch die Bevölkerung. Was hätten wir davon, wenn die EU am Beitritt von Türkei, Rumänien und Bulgarien zerbricht?

  • Dem schließe ich mich an: Wir hatten in der Schule darüber gesprochen, anscheinend müssen nach Eintritt von Rumänien und co die Fördergebiete 1 nach oben angehoben weren: Das heißt also, dass die neu zu uns gekommenen Länder wie Estland, Polen ... möglicher weise nicht mehr all zu lang in dem Maße gefördert werden können.


    Daher kann man sich ja nun auch vorstellen warum sich von diesen Staaten eben keiner wirklich für den Beitritt dieser Länder in die EU ausspricht!

  • Ich glaube, Merlin, du übersiehst etwas ganz wichtiges. In der Türkei ist die ganze Gesetzgebung irgendwie mit dem Koran verquickt. Das bedeutet aber, daß der Handlungsspielraum der Regierung nicht sonderlich groß sein kann. Hinzu kommen, wie oben schon angedeutet, die ländlichen Gebiete, die fast noch im Mittelalter verhaftet sind. Die von dir festgestellte Modernisierung in den Großstädten geht Hand in Hand mit einer Änderung in den Lebensgrundlagen. Will damit sagen, in den Großstädten nutzt man mehr und mehr die Annehmlichkeiten moderner Technik und der damit verbundenen Lebensweisen. Auf dem flachen Land aber wird sich das noch lange nicht ändern.
    Hinzu kommt natürlich die kontraproduktive Tätigkeit der Mullas, die erzkonservativ bleiben. Genau da liegen ja auch die Problem mit der mangelnden Integration bei uns im Lande. Stell dir nur mal vor, unser gesamtes Rechtswesen wäre allein auf der Grundlage der Bibel aufgebaut. Ist es zwar auch irgendwie, aber durch gewachsene Reformen bis zur Unkenntlichkeit verändert.
    Aber ein genauso wichtiges Thema mal wieder völlig ausgeklammert. Was denkst du, welche Belastung der Beitritt eines weiteren sozial rückständigen Landes für unsere Wirtschaft bedeutet? Wenn unterschiedliche Volkswirtschaften zusammengeworfen werden, kommt es zwangsläufig zu einer Nivellierung, die sich dann nach einigen Jahren irgendwo zwischen den unterschiedlichen Systemen einpendelt. Bis dahin aber wird eine besonders hochstehende soziale Volkswirtschaft in einen rasanten Sturz getrieben, während besonders rückständige Systeme nur langsam aufholen. Genau das erleben wir doch im Augenblick im Lande. Auch daran sollte man denken.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich finde ihr legt viel zu viel Wert auf den ländlichen teil. Dieser ist doch stark dezimiert wenn die Pkk einen eigenstaat hat (was die EU will und fordert) und im westlichen teil leben über 67 % in den großenstädten. Da bleiben ja nur noch wenige Teile die überhaupt noch so konservativ sein können, was mit zunehmender Bildung bis in 15 jahren sicher stark eingschränkt sein wird.

  • Mit dem Beispiel der Ehrenmorde in Deutschland wollte ich zeigen, dass selbst hier, wo diese Verhaltensweise von der Gesellschaft absolut verachtet wird, diese Verhaltensweise trotzdem erhalten bleibt.


    Ich denke gerade in einem Land, das diese Strukturen noch fördert - zumindestens durch die Mullas, wenn nicht sogar auch von der Regierung - ein Umdenken noch viel unwahrscheinlicher ist.


    Gerade in letzter Zeit wurden in der Türkei auch wieder Stimmen laut, die wieder mehr Islam, vor allem die Scharia, in der Gesetzgebung fordern. Ich denke auch, dass das der Grund für das ungewöhnlich harsche Vorgehen Erdogans in der Zypernfrage ist. Es würde ihm politisch das Genick brechen. Acuh die Generäle haben noch viel zu viel Macht in der Türkei.


    Solche Veränderungen, die die Türkei machen müsste um auf EU Standard zu kommen, kann man nicht einfach in 10, 15 Jahren machen. Man kann zwar die Gesetze dazu machen, aber die müssen dann auch befolgt werden, was wiederum nur dann wirklich funktioniert, wenn der Großteil der Bevölkerung diese Gesetze für angemessen hält und diese akzeptiert.


    @ zum Erweiterungstempo:
    Da kann ich euch nur absolut zustimmen. Die Erweiterung ging viel zu schnell. Mmn hätte die Osterweiterung in Etappen erfolgen müssen. So wie bei der Erweiterung Irlands. Da konnte dann die Gemeinschaft der anderen Staaten sich auf die Förderung Irlands konzentrieren und wurde damit nicht überfordert.

  • Mittlerweile gibt es auch eine neue Wortspende des türkischen Aussenministers Gül. Zusammengefasst lautet sie folgendermaßen: Die Türkei hat alle Forderungen erfüllt. Wenn die EU mehr verlangt, zieht die Türkei ihr Beitrittsgesuch zurück.


    Nachzulesen: ORF Artikel


    Jetzt frag ich mich aber schon, ob die Türkei Mitglied der EU werden will oder die EU Mitglied der Türkei?

  • Ich fand die vergangene Osterweiterung ökonomisch unglücklich zum derzeitigen Moment, wenn ich denke, dass noch ein paar Almosenstaaten wie Rumänien und Bulgarien hizukommen sollen, dann wird mir wirklich schlecht.


    Die EU ist historisch als EWG und dann EG ein Verbund von stabilen Staaten gewesen, die eine Wirtschaftsallianz wollten, um gestärkt daraus hervorzugehen. Nun hat sich die Zielsetzung offensichtlich in Richtung "politische Einbindung und Erschliessung neuer lokaler Märkte" verändert, was ich bedauerlich finde.
    Die Ungleichheit ökonomischer und auch kultureller Lebensstile wird Probleme hervorrufen, die man mit einer Kiste von Pandora vergleichen kann.


    Die Türken in Deutschland kann man kaum mit der einflussreichen Bevölkerung in der Türkei vergleichen. Es sind normalerweise die Benachteiligten in einem Land, die emigrieren, um bessere Lebensverhältnisse zu suchen. Man kann den "Ehrenkodex" eines Bauern nicht mit dem eines Universitätsprofessors vergleichen.