Anna Liebig - Das Winterkarussell

  • Über das Buch:

    Nachdem die fünfzehnjährige Antonia ihre Mutter bei einem Unfall verloren hat, findet sie sich bei ihrem bislang unbekannten Großvater Otto auf dessen Bauernhof im Taunus wieder. Die Annäherung zwischen dem mürrischen Greis und dem Teenager gestaltet sich schwierig – bis Antonia ein altes Karussell in der Scheune entdeckt. Sie ist ganz verzaubert von dem nostalgischen Fahrgeschäft, und eines Abends beginnt ihr Großvater schließlich zu erzählen: von damals, als er noch ein junger Schausteller war und sich auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt zum ersten Mal im Leben unsterblich verliebte …

    (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Über die Autorin

    Anna Liebig ist das Pseudonym von Nicole Steyer, einer erfolgreichen Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus. Bereits mit acht Jahren begann sie, Geschichten zu erfinden und niederzuschreiben. »Das Winterkarussell« ist ihre Liebeserklärung an die schönste Zeit des Jahres: Weihnachten.

    (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:

    Das Winterkarussell ist eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte mit einer Liebeserklärung an den Weihnachtsmarkt in seinem Ursprung. Mir hat diese Geschichte herausragend gefallen und ich war vom Schicksal der Antonia und ihrem Großvater Otto sehr ergriffen. Das Cover zeigt sich bunt und der Leser erkennt die Umrisse eines Weihnachtsmarktes, sowie ein junges Paar, welches glücklich umherschlendert. Auf der linken Seite ist ein Karussell abgebildet. Der Klappentext beschreibt den wesentlichen Inhalt der Handlung, ohne entscheidende Details dem Leser zu verraten. In der Geschichte geht es um die junge Antonia, deren Leben durch den Tod der Mutter aus den Fugen zu geraten droht. Die Begegnung mit ihrem Großvater Otto gibt ihrem Leben eine entscheidende Wende. Die junge Antonia, sowie ihr Großvater Otto wissen als Hauptprotagonisten der Story zu überzeugen. Antonia besticht trotz Schicksalsschläge mit einem sehr erwachsenen Verhalten, sowie einem guten Herz. Otto macht im Laufe der Erzählung eine charakterliche Wandlung durch, welche den Verlauf der Geschichte prägt. Auch die Nebenfiguren der Geschichte Justus, sowie Marlene, Ottos unendliche Liebe in früheren Jahren, geben der Geschichte eine sehr lebendige und interessante Ummantelung. Der Aufbau der Story ist sehr gut und ist durch eine strukturierte Darstellung sehr verständlich. Durch die Erzählweise auf zwei verschiedenen Zeitebenen sind lediglich Zeitsprünge in das Jahr 1938 sowie das Jahr 1990 vorhanden, welche aber für den Leser logisch und stringent nachvollziehbar sind.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, flott und trotz dramatischer Momente sehr liebevoll ausgearbeitet. Als Zielgruppe des Romans kommen tendenziell Frauen, aber auch Männer in Frage. Als besonderes Fazit möchte ich erwähnen, dass der Leser mit dieser liebevollen Weihnachtsgeschichte eine Zeit- und Erlebnisreise auf den Frankfurter Weihnachtsmarkt macht. Die Beschreibung des Marktgeschehens ist interessant, abwechslungsreich und mit einer solchen intensiven Beschreibung der Kulinarik und Ereignisse besehen, dass der Leser sich wie ein Teilnehmer der Handlung fühlt. Mich hat die Geschichte um ein besonderes Karussell sehr berührt und ich kann diese sowohl allen Weihnachtsanhängern mit äußerster Empfehlung ans Herz legen. Da in diesem Jahr aufgrund der Pandemie kein Weihnachtsmarktbesuch möglich ist, bietet dieser Roman eine sehr gute Möglichkeit, den Traum, den Genuss und den Glanz von Weihnachtsmärkten trotzdem zu erleben. Vielen Dank für dieses schöne Weihnachtserlebnis!


    10/10 P.


    ASIN/ISBN: 373410887X

  • Antonia ist fünfzehn Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt. Bereits ein paar Jahre vorher hat sie ihren Vater an den Krebs verloren. Das Jugendamt macht schließlich ihren Großvater in einem Dorf im Taunus ausfindig. Otto wusste bisher nicht mal, dass er eine Tochter hatte, geschweige denn eine Enkelin. Auch Antonia hatte keine Ahnung von ihrem Opa. Die Annäherung der beiden gestaltet sich dann auch entsprechend schwierig, denn Otto ist ein Eigenbrötler und mürrischer alter Mann, der Jahrzehnte alleine auf seinem Hof gelebt hat. Seine einzige Freude ist "sein altes Mädchen", ein historisches Karussell, das er bis 1938 zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder auf verschiedenen Jahrmärkten betrieben hat, zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt. Nun ist nur noch Otto aus seiner Familie übrig und er hütet das Karussell wie seinen Augapfel. Als Antonia das historische Fahrgeschäft in der Scheune entdeckt, ist sie verzaubert und nach und nach erzählt ihr Großvater ihr von der Zeit, als er noch ein junger Schausteller war und von der großen Liebe seines Lebens, die er vor so vielen Jahren auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt traf. Dann bekommt er das Angebot, sein Karussell auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg wieder aufzubauen, aber Otto zögert. Kann er das seinem "alten Mädchen" nach all der Zeit überhaupt zumuten? Andererseits findet Antonia, dass ein historisches Karussell nicht dafür gemacht ist, in einer dunklen Scheune zu stehen. Es muss sich drehen, Musik spielen, den Menschen Freude bereiten und strahlende Kinderaugen zaubern. Kann sie ihren Opa davon überzeugen?


    Auf dem Buchrücken steht "Der Familienroman mit Herz zur schönsten Zeit des Jahres" und das trifft es auf den Punkt. Eine wunderschöne Geschichte, die ans Herz geht und innerlich wärmt, gefühlvoll geschrieben und manchmal auch schmunzeln lässt.


    Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 1990 lernt Antonia ihren Großvater Otto zum ersten Mal kennen und zieht zu ihm in den Taunus.

    1938 geht es um den letzten Weihnachtsmarkt in Frankfurt, auf dem Otto mit seinem Bruder und Vater sein Fahrgeschäft betreibt und seine große Liebe trifft.


    Die Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet mit vielen Facetten. Otto ist zwar ein Griesgram, aber er war nicht immer so und das Erlebte hat ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute ist. Und es ist schön zu lesen, wie er und seine Enkelin sich nach all der Zeit annähern und sich gegenseitig Halt geben.

    Dazu die wunderbaren Beschreibungen des winterlichen, verschneiten

    Weihnachtsmarktes auf dem Frankfurter Römerberg, damals und heute.


    Ich habe "Das Winterkarussell" sehr gerne gelesen und kann es jedem empfehlen, der Familiengeschichten zur Weihnachtszeit mag.