Man kann eben auch die Diskussion führen. Den Kontext verdeutlichen.
Nun. Diese Vermutung, "Schwarzer Mann" wäre grundsätzlich rassistisch, oder überhaupt die Nennung der Farbe, was tatsächlich bereits dazu geführt hat, dass Firmen in ihrer Außendarstellung vollständig auf ihre Nennung verzichten, und dass die öffentlichen Verkehrsbetriebe von Berlin dort und im Sprachgebrauch ihrer Kontrolleure vorschreiben, nicht mehr von "Schwarzfahrern" zu sprechen, ist ein Auswuchs der CRT. Es ist nicht nötig, den verdammten Kontext zu erklären, und es ist auch nicht nötig, die Sprache zu bereinigen, sondern es könnte vielmehr sinnvoll sein, Bell und Kendi und ihren fundamentalistischen Anhängern mal ordentlich den Marsch zu blasen, statt sich ihrer bescheuerten These einfach unterzuordnen, aus Angst, entlarvt zu werden. Diese omnipräsente Sorge, man könne rassistisch oder in irgendeiner Weise phob sein, weil jemand die Hoheit in der Begriffsdeutung an sich gerissen hat, ist hier das Hauptproblem. Diese nie bewiesene und auch völlig unbeweisbare Unterstellung, sämtliche westlichen Zivilgesellschaften wären strukturell rassistisch, homophob, misogyn, ableistisch usw., was sich in vielen Aspekten zeigt, die allesamt zu untersuchen und zu bereinigen wären, und Sprache ist einer von ihnen. Was bedeutet, dass alle Mitglieder der Zivilgesellschaften rassistisch und homophob und misogyn und ableistisch usw. sind (außer, sie sind selbst nichtweiß, homosexuell, weiblich oder behindert, was aber sehr schwer zu erklären ist, denn sie haben ja trotzdem den exakt gleichen gesellschaftlichen Hintergrund), und fortan jede ihrer Handlungen auf den Verdacht hin prüfen müssen, konkret mikro- oder makrodiskriminierend zu sein.
Es ist umgekehrt richtig. Wenn ich mich rassistisch äußere, äußere ich mich rassistisch. Eine nichtrassistische Äußerung wird nicht dadurch rassistisch, dass jemand anderes darin Rassismus zu entdecken glaubt, festgemacht an einem vollständig absurden und in Gänze einseitigen Regelsystem.