Dania Dicken - Ihre Schreie sind Musik

  • Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um die angehende FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt. Aktuelle Informationen: http://www.blog-und-stift.de


    Deine Schmerzen sind Musik in meinen Ohren


    "Die Zeit heilt viele Wunden, doch sorgen die Narben dafür, dass der Schmerz nie in Vergessenheit gerät." (Manuela Zimmermann)

    Wieder zu Hause von Julie und Kyles Hochzeit erhält Libby Tage später einen Anruf von Kyle. Seine Kollegen kommen mit einer Mordserie an jungen Frauen nicht weiter. Leider ist dies nicht alles, den die Opfer wurden während ihrer Gefangenschaft schrecklich gefoltert. Mit Messerstichen und Verstümmelungen übersät tötet man sie am Ende. Für das Team der BAU aus Quantico steht fest, das sie in diesem Fall dringend helfen müssen. Schnell stellen die Profiler fest, dass der Täter aktuell sicher weitere Frauen in seiner Gewalt hat. Als die lang Vermisste Mary Jane Cox verletzt auftaucht, erhoffen sie sich von ihr weitere Hilfe. Doch die traumatisierte Mary Jane muss erst mal Vertrauen aufbauen, in Libby scheint sie es gefunden zu haben. Doch schnell spürt Libby, dass es Ungereimtheiten bei ihren Aussagen gibt.


    Meine Meinung:
    In Band 5 um Profilerin Libby Whitman geht es dieses Mal erneut um einen brutalen Serientäter, der schon seit Jahren sein Unwesen rund um New York treibt. Dass er Frauen über Jahre gefangen und schwer foltert, belastet Libby sehr. Ich kann gut verstehen, dass dabei viele Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit hochkommen. Doch ihr ist klar, dass sie den Täter schnell finden müssen, um das Schicksal der Frauen zu beenden. Schön, dass Nick Julie als Beraterin mit dabei haben möchte, die gerade über die Thematik ihre Doktorarbeit schreibt. Zwar ist Täter kein Sexualverbrecher, sondern seine Vorliebe für Schmerzen scheint ihm Erregung genug zu sein. Doch auch dies ist nicht gerade besser. Für die BAU wird es ein Wettlauf auf Zeit, um den Täter zu finden? Die Autorin hat sich erneut einen wahrlich schrecklichen Serientäter ausgedacht. Das dabei Parallelen zu realen Tätern eine Rolle spielt, hat mich erschüttert. Unfassbar, dass es solche kranken Menschen wirklich gibt. Ebenso entsetzlich fand ich mitunter die Einblicke in die Gedankenwelt der Frauen. Doch bekomme ich dabei eine Vorstellung, was diese Frauen psychisch und physisch mitmachen. Schon der Prolog beschert mir eine wahre Gänsehaut, weshalb dieses Buch nichts für Zartbesaitete ist. Den die Gräueltaten des Serientäters sind wirklich heftig. Gleichzeitig erfahre ich dabei immer mehr über seine Motivation und sein Leben. Besonders Libby als Ermittlerin ist hier wieder überaus stark, ihr Einfühlungsvermögen und Spürsinn bringen recht schnell Licht ins Dunkel. Erneut spüre ich, dass die Autorin hier wieder ihr ganzes Wissen und Herzblut in dieses Buch gelegt hat. Das Privates und Dienstliches bei den Hauptcharakteren wieder gut einfließen, gefällt mir. Genauso fand ich ihre Diskussion über den Patriotismus Amerikas interessant. Allerdings müssen sich die Leser darüber im Klaren sein, dass dieses Buch erste der Auftakt zu einem größeren Abenteuer ist. Schade, dass diesmal der Spannungsbogen in der Mitte des Buchs etwas abflacht und es einen fiesen Cliffhanger am Ende gibt. Trotzdem bin ich neugierig auf die Fortsetzung, gebe eine Empfehlung und 9 Eulen.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0875QD6QS

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • In den Fingern der Bestie


    Ihre Schreie sind Musik, Thriller von Dania Dicken, EBook

    Der 5. Band der Libby-Whitman-Reihe

    In New York wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, die Jahre zuvor entführt wurde. Da das FBI einen Serientäter vermutet, werden die Beamten der BAU hinzugezogen, mit dabei Libby Whitman, zusammen mit ihren Kollegen aus Quantico, versucht sie ein Profil des Täters zu erstellen. Inmitten der Ermittlungen taucht Mary Jane auf, ein weiteres Opfer dieses Serientäters. Auch sie trägt die Spuren jahrelanger Folter und Misshandlungen. Doch sehr kooperativ scheint die junge Frau nicht zu sein, auch verwickelt sie sich in Widersprüchen. Ob das an ihrer Traumatisierung liegt, oder ob es andere Gründe dafür gibt versucht Libby zu ergründen.
    Ich kann es selbst kaum fassen, wie Dania Dicken es immer wieder schafft, mich sprachlos zurückzulassen. Obwohl ich doch schon viele Bücher der Autorin kenne, bin ich tatsächlich wieder verblüfft. Plottwists, ungeahnte Wendungen und dann auch noch ein Ende auf den letzten Seiten mit einem gewaltigen Cliffhanger.
    Schlag auf Schlag ereigneten sich die Geschehnisse. Ich kann es kaum erwarten den nächsten Teil zu lesen. So sollten Bücher sein.
    Wieder einmal habe ich viel gelernt über Serientäter über posttraumatische Zustände und über Sadismus, wovon die Autorin schreibt, weiß sie sehr wohl, da liegt ihre psychologische Ausbildung zugrunde und das merkt man. Dazu passt das am Anfang des Buches platzierte Zitat von de Sade.
    Absolut nachvollziehbar und logisch ist der Plot, die Figuren handeln authentisch und sind sympathisch, die Guten. Bei den Bösen ist abgrundtiefe Boshaftigkeit und Sadismus die Triebfeder für ihre Taten. Eine unglaubliche Sogwirkung geht von diesem Band aus, entsprechend schnell habe ich ihn auch gelesen, es war mir kaum möglich den Reader aus der Hand zu legen. Auch mental hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Es hat mich auch in der lesefreien Zeit beschäftigt. Auch vom Folgeband ist viel zu erwarten, unmöglich diese Libby-Serie nicht vollständig und in Reihe hintereinander weg zu lesen.

    Unheimlich glaubhaft hat die Autorin es verstanden die Stimmung und auch die Gefühle der Opfer rüberzubringen, das was die Opfer solcher „kranker Subjekte“ erleiden, hier ist es glaubhaft und echt dargestellt. Der Leser sollte schon ein gewisses Maß an Abgebrühtheit mitbringen.
    Durch den Cliffhanger am Ende würde ich diesen Teil nicht als Einzelbuch empfehlen, es ist vermutlich eher der Beginn eines sich länger hinziehenden Falles, ich finde es toll und dafür gibt es auch 10 verdiente Punkte.