Paul Celan und der chinesische Engel - Yoko Tawada

  • 2020

    Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke


    Kurzbeschreibung:

    Die Hauptfigur ist ein junger Celan-Forscher aus Berlin in einer Lebenskrise. Er soll einen Vortrag auf einer Tagung in Paris halten, doch hat Angst davor zu reisen. Oft geht er in ein Café, liest dort. Eines Tages steht ein Mann vor seinem Tisch, der transtibetanisch auf ihn wirkt. Er setzt sich zu ihm. Der Mann weiß beunruhigend viel über ihn. Eine Freundschaft entwickelt sich. Im Hintergrund lauert ein Rätsel. Der Großvater des chinesischen Freundes hat in Paris in den 1950er und 60er Jahren chinesische Medizin praktiziert. Mit seiner Hilfe kommt der Forscher auf eine neue Deutungsmöglichkeit von Begriffen wie Meridian oder Fadensonnen. Und es geht um viel mehr. Ein vielschichtiger Roman über Freundschaft, Krankheit und Sprache und über Begegnungen, die einen Faden spinnen zwischen den Welten.


    Über die Autorin:

    Yoko Tawada, geboren 1960 in Tokyo, von 1982 bis 2006 in Hamburg, jetzt in Berlin. Sie schreibt auf Japanisch und auf Deutsch.


    Mein Eindruck:

    Der neue Roman von Yoko Tawada ist sehr originell. Zwar brauchte ich anfangs ein wenig, um in das Buch hineinzukommen, doch schon bald überzeugte mich Yoko Tawadas bildreiche Sprache und die Gedankengänge ihres Protagonisten Patrik, der auch öfter der Patient genannt wird. Er ist ein sehr sensibler, grüblerischer Typ, der sich viel mit dem Werk des Dichters Paul Celan Werk beschäftigt.

    Als er einen chinesischstämmigen Mann begegnet, kommt es zu einem fruchtbaren Austausch und Diskussion, die sich von Celans Themen ableiten.


    Obwohl der Roman nur 140 Seiten hat, ist er reichhaltig und überzeugend.


    ASIN/ISBN: 3887692780