Hier kann zu den Seiten 159 – 235 (Kapitel 21 – 28) geschrieben werden.
'Endymion: Pforten der Zeit' - Seiten 159 - 235
-
-
Direkt zu Anfang des Abschnitts denkt Raul zurück an die Hegemonie und das Web, wo alle direkten Zugang zu Informationen hatten, insbesondere auch visuell und auditiv. Viele hätten daher gar nicht mehr Lesen gelernt, und Lesen sowie Schreiben sei eines der ersten Ziele der Kirche / Pax gewesen. Das habe ich so aus Hyperion auch nicht mehr im Kopf. Hattet ihr da den Eindruck von vielen Legasthenikern auf den Welten des Webs?
-
Den Abschnitt konnte ich gerade dann auch beenden. Ein sehr informativer Abschnitt, insbesondere was Vater Soya angeht. Der Abschnitt ist zufällig sehr gut gewählt, das letzte Kapitel ist ein super Abschluss, aber passt mit dem Lesen auf, es spoilert wenn ihr den Abschnitt nicht ganz gelesen habt.
Sehr interessant, das es unterschiedliche Konfessionen des christlichen Glaubens gibt (oder ist das zu nah an der Realität, sollen wir es Fraktionen nennen?), und seine Familie strikt gegen die Kruziform waren? Seine Gemeinde wurde durch eine Krankheit ja stark dezimiert, sein Vater, seine Mutter und er sich ja dann übergetreten, um seine Schwester zu retten, welche dann vorher gestorben ist. Was ich nah an anderen Geschichten fand ist, dass gerade durch den Tod von seiner Tochter der Vater zu einem überzeugterem Vatikan-Christen (mir fehlt gerade ein besserer Begriff) wird, was ja häufig gesagt wird - ein bewusster Religionswechsel im Erwachsenenalter erfolgt auf Überzeugungen. Er schafft es dann ja auch, seine Heimatgemeinde zu konvertieren (mit "Hilfe" durch die Not der Krankheit).
In diesem Rahmen lernen wir ja auch, dass es mit dem Kruziform eine starke Geburtenkontrolle gibt - was ja anders auch gar nicht möglich ist. Leider erfahren wir nicht, auf welche Weise, das kommt vermutlich noch. Die Unfruchtbarkeit ist ja nicht mehr Bestandteil der Auferstehung.
Vater de Soya ist für mich noch sehr schwer zu fassen. Die HIntergrundgeschichte hilft mir da auch kaum weiter. Sie war interessant, aber er bleibt für mich nicht greifbar. Ich mag ihn sonderbarerweise sehr. Er ist sehr um Aenea besorgt, das unschuldige Kind, und doch nimmt er ihren Tod billigend in Kauf bei seiner befohlenen Zerstörung des Farcasters. Er wirkt fanatisch auf seine Aufgabe, nimmt vielfache Tode mit der Auferstehung in Kauf, wo ja alle Anwesenden beeindruckt sind. Er hinterfragt die Befehlsstruktur bei den Pax nicht, was der Militärlaufbahn geschuldet sein kann, hinterfragt den Papst und die Autoritäten nicht. Und doch hat er ja hin und wieder kritsiche Gedanken. Das wird spannend sein, weiter zu beobachten, was seine Treue zu den Pax, dem Vatikan und seiner Aufgabe noch so bringt. Insbesondere durch die Träume, in der Aenea die Stelle seiner Schwester einnimmt.
Rätselhäft finde ich die Wahl für die Mission bzw. das Vater de Soya Narrenfreiheit bekommt, über den gewaltigen Militäraparat bestimmen kann, was deutlich über seinen Dienstrang ist, und trotz der Fehlschläge weitermachen kann. Die Motivation durch den Papst Julius interessiert mich dringend - genauso wie die Frage, warum genau sie Aenea so dringend lebendig haben möchten. Angst vor Ihrem Wissen kann es nicht sein, dann könnten sie sie auch töten. Wollen sie ihr Wissen haben? Glaubt der Vatikan, über Aenea das Shrike vernichten oder gar steuern zu können?
-
Warum sie Aenea so unbedingt lebendig in die Finger bekommen wollten, kann ich auch noch nicht einordnen. Ich dachte anfangs, dass es ihnen nur um eine Gefahr geht, die sie darstellt.
Ich denke, dass ihre Verbindung zum Core diese Gefahr ist, aber wer weiß. Wie sie das macht, dass sie kommunizieren kann mit dem ja eigentlich vernichteten Core, verstehe ich noch nicht so ganz. Es kann eigentlich nur mit ihrer Herkunft zusammenhängen, dem Erbe ihres Cybrid-Vaters.
Mich faszinieren beide Stränge gleichermaßen, die Geschehen auf dem Schiff um Aenea und Raul und die der Verfolger um De Soya. Simmons schafft es, dass ich meine Sympathien nicht verteile, sondern Verständnis für beide Seiten entwickle. De Soya finde ich faszinierend.
-
Wie sie das macht, dass sie kommunizieren kann mit dem ja eigentlich vernichteten Core, verstehe ich noch nicht so ganz. Es kann eigentlich nur mit ihrer Herkunft zusammenhängen, dem Erbe ihres Cybrid-Vaters.
Vielleicht ist es aber auch ihre Erfahrung aus den Zeitgräbern, in Verbindung mit ihrer direkten Linie zu den Pilgern des verbotenen Cantos.
Das was ich oben zum Shrike geschrieben habe kann eigentlich nicht sein, sie wussten ja nicht, dass es mit Aenea aus den Zeitgräbern kommt. Andererseits wussten sie, wann sie aus den Zeitgräbern kommt, also warum nichts vom Shrike?
-
baro entschuldige, aber dieses Abschnittsende ist ja wirklich . Nein, nicht gut gewählt. Ich will doch wissen, was mit unseren drei Helden ist, de Soyas Schicksal interessiert mich da nur am Rande (ich verteile meine Symathien da doch)! Da keine Überreste gefunden werden, hoffe ich mal, dass sie möglichst unbeschadet durch das Farcasterportal wohin auch immer gekommen sind. Ob Aenea das so geplant hat? Ansonsten wäre diese Fahrt ja sehr irrsinnig!
Mittlerweile bin ich besser im Buch angekommen und ich gebe zu, dieser Abschnitt war richtig, richtig spannend. Schon der erste "Zusammenstoß" und jetzt die wilde Verfolgungsjagd. Da habe ich mich mit dem Aufhören jetzt wirklich schwergetan. Auch Aenea wird mir langsam sympathischer, da sie einfach menschlicher rüberkommt z. B. bei der Schwimmaktion. Obwohl sie gut daran täte, die beiden anderen in ihre Überlegungen miteinzubeziehen!
Wie sie das macht, dass sie kommunizieren kann mit dem ja eigentlich vernichteten Core, verstehe ich noch nicht so ganz. Es kann eigentlich nur mit ihrer Herkunft zusammenhängen, dem Erbe ihres Cybrid-Vaters.
Vielleicht ist der Core ja doch nicht so ganz vernichtet, wie alle meinen. War nicht in Hyperion die Überlegung, dass es gar nicht möglich sei, den Core komplett zu vernichten, nur den Zugang zu ihm? Und Aenea hätte diesen Zugang "automatisch" durch ihre Nachkommenschaft eines Cybrids? Das wäre auch eine Idee, warum Pacem sie unbedingt lebendig schnappen wollen.
Vielleicht bezieht sich dieses Erlöserinnensein auf ihre Abstammung, sie ist ja eigentlich eine Kombination von Mensch und KI. Könnte mir vorstellen, dass sie die Aufgabe hat, die beiden "Rassen" auszusöhnen.
Auch wenn ich mehr mit Aenea, A. Battik und Raul mitfiebere - interessant war de Soyas Hintergrundgeschichte auf jeden Fall!
Sehr interessant, das es unterschiedliche Konfessionen des christlichen Glaubens gibt (oder ist das zu nah an der Realität, sollen wir es Fraktionen nennen?), und seine Familie strikt gegen die Kruziform waren.
Das ist mir auch aufgefallen und das fand ich äußerst aufschlussreich. Es sind also nicht alle Menschen automatisch für die Kruziform, sondern es gibt durchaus auch andere Strömungen (winziges Detail, aber mir ist dazu auch die Aussage des alten Pater Maher aufgefallen: "Esteban (der verstorbene Bruder) hat die einzige Auferstehung gefunden, die Unser Herr versprochen hat." Klingt jetzt nicht so, als sei er überzeugter Anhäger der Kruziform-Auferstehungslehre!). Vielleicht wird das später noch sehr wichtig, wenn es um eine neue Weltordnung geht (ich weiß, ich denke jetzt schon viele, viele Seiten voraus).
Warum de Soya am Schluss den Befehl gibt, das Raumschiff zu vernichten (und damit große Gefahr heraufbeschwört, Aenea zu töten), ist mir - gerade durch seinen inneren Wunsch, sie zu beschützen - nicht klar. Auch seine Träume, in denen er glaubt, sie sei seine Tochter, sind für mich momentan nicht einordenbar. Irgendwas haben sie aber sicher zu bedeuten, genauso wie die jetzt wiedergefundene Einhornfigur seiner Schwester.
Direkt zu Anfang des Abschnitts denkt Raul zurück an die Hegemonie und das Web, wo alle direkten Zugang zu Informationen hatten, insbesondere auch visuell und auditiv. Viele hätten daher gar nicht mehr Lesen gelernt, und Lesen sowie Schreiben sei eines der ersten Ziele der Kirche / Pax gewesen. Das habe ich so aus Hyperion auch nicht mehr im Kopf. Hattet ihr da den Eindruck von vielen Legasthenikern auf den Welten des Webs?
Hm. Spontan hätte ich gesagt, sie haben sich wirklich alle sehr schnell in die Datensphäre eingeloggt und brauchten Lesen gar nicht. Aber nach kurzem Nachdenken fielen mir immer mehr Szenen über Lesen und Literatur ein, z. B. beim Dichter Martin Silenius oder der Geschichte mit der Verlegerin. Da wurde Schreiben und Lesen ja doch als selbstverständlich vorausgesetzt.
Jetzt aber schnell weiter und schauen, was aus unseren drei Helden geworden ist!
-
baro entschuldige, aber dieses Abschnittsende ist ja wirklich . Nein, nicht gut gewählt. Ich will doch wissen, was mit unseren drei Helden ist, de Soyas Schicksal interessiert mich da nur am Rande (ich verteile meine Symathien da doch)!
...
Jetzt aber schnell weiter und schauen, was aus unseren drei Helden geworden ist!
Ich sollte beim Fernsehen anfangen, wenn das kein gutes Zeichen für einen Cliffhänger ist
Warum de Soya am Schluss den Befehl gibt, das Raumschiff zu vernichten (und damit große Gefahr heraufbeschwört, Aenea zu töten), ist mir - gerade durch seinen inneren Wunsch, sie zu beschützen - nicht klar. Auch seine Träume, in denen er glaubt, sie sei seine Tochter, sind für mich momentan nicht einordenbar. Irgendwas haben sie aber sicher zu bedeuten, genauso wie die jetzt wiedergefundene Einhornfigur seiner Schwester.
Da habe ich mir beim Lesen auch gedacht, jetzt sind ihm alle Sicherungen durchgebrannt, seinem Befehl wurde ja auch erst nach Nachfragen Folge geleistet.
Hm. Spontan hätte ich gesagt, sie haben sich wirklich alle sehr schnell in die Datensphäre eingeloggt und brauchten Lesen gar nicht. Aber nach kurzem Nachdenken fielen mir immer mehr Szenen über Lesen und Literatur ein, z. B. beim Dichter Martin Silenius oder der Geschichte mit der Verlegerin. Da wurde Schreiben und Lesen ja doch als selbstverständlich vorausgesetzt.
Das beruhigt mich, mich hatte die Aussage nämlich ziemlich gewundert.
-
Jetzt bin ich fertig mit dem Abschnitt
Müsste nicht deutlich sichtbar oder nachweisbar gewesen sein, ob das Farcaster-Portal noch funktioniert und Schiff mit Aenea, Raul und A.Bettik durchgelassen bzw. transportiert hat? De Soya und Co wissen es nicht.
Ich muss bei den Farcaster immer an die Tore in Stargate denken
-
Müsste nicht deutlich sichtbar oder nachweisbar gewesen sein, ob das Farcaster-Portal noch funktioniert und Schiff mit Aenea, Raul und A.Bettik durchgelassen bzw. transportiert hat?
An sich schon, allerdings herrscht da ja ziemliches Chaos! Wahrscheinlich unvorstellbarer Lärm und so gut wie keine Sicht durch Wasserdampf, Rauch von Geschossen und brennenden Teilen ... Wie die Farcaster genau funktionieren, wissen wir ja nicht, aber wenn das recht unauffällig geschieht dann geht das in dem Durcheinander sicher unter.
-
Vor allem sind sie sich ja nicht mal sicher, ob vom Raumschiff großartig Uberreste da wären, da ja mit allem draufgebrutzelt wurde was es gab.
Weiterhin wissen de Soya, der das Kommando hat, genauso wie die anderen mit denen er in Kontakt steht ja gar nicht, wie die Farcaster funktionieren,sie wissen eigentlich nur, dass die Farcaster nicht funktionieren sollten.
Ich finde deinen Stargate-Vergleich übrigens sehr gut. Kenne zwar nur ne handvoll Folgen, aber die Dinger sind ja sehr plastisch.
-
Ich finde deinen Stargate-Vergleich übrigens sehr gut. Kenne zwar nur ne handvoll Folgen, aber die Dinger sind ja sehr plastisch.Dieser Farcaster scheint gigantisch zu sein, wenn ein ganzes Schiff durchfliegen kann.
Mich überrascht, dass Aenea den Anderen kaum sagt, was sie vorhat, vielleicht weil sie es selber nicht so genau weiß.Oder nur wir erfahren es nicht im Voraus, was es spannender macht.
-
Ich glaube, sie weiß es immer selber nicht so genau, hat nur eine Ahnung, aber weiß nicht, was dabei herauskommt. Allerdings fand ich es gerade hier überhaupt nicht gut von ihr, dass sie nicht ansatzweise von ihrem Plan erzählt hat - für Bettik und Raul war da ja ein reines Himmelfahrtskommando.
-
Vielleicht darf oder kann sie es auch nicht sagen.
-
Hmm. Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Bloß wirft das natürlich neue Fragen auf: wer/was hindert sie daran? Und warum? Schließlich weiß sie doch sehr sicher, dass ihr Raul und Bettik wohlgesonnen sind.
-
Ich bin mir nicht sicher, ob sie selber immer weiß, was sie aus welchem Grund tut. Ich empfinde es so, dass sie vom Schicksal, Bestimmung oder wie auch immer man es nennen will, gelenkt ist und sich diesem/dieser ergibt.
-
Diese Ansichtsweise gefällt mir. So nach dem Motto: munter drauflos und das Schicksal/Bestimmung/was oder wer auch immer wird mich schon führen. Also nicht machen sondern machen lassen.
-
Ich weiß nicht, wie sie sich weiter entwickeln wird. Ich denke, sie wird eigene Entscheidungen treffen. Aber sie folgt einem vorbestimmten Weg.
-
Ich habe den Eindruck,Aenea hat zwar ein Ziel vor Augen durch ihre Zeitgrabreise, auf dem Weg improvisiert sie aber viel und hofft auf ihre Intuition.
-
Ich vergesse beim Lesen manchmal wie jung sie ist. Der große Plan, das Schicksal wartet und sie folgt dem Weg, den sie wohl selbst nicht kennt. Sie wirkt oft so viel älter.
-
Also, ich glaube, dass sie einerseits weiß, was auf sie zukommt. Sie kann oder darf die Taten und Ereignisse, die zum Ziel führen, aber nicht beeinflussen, um das Ende nicht zu verfälschen. Andererseits führen gewisse Taten zu Ereignissen, die sie nach und nach so erst versteht und ihr so den Weg zeigt. Zusätzlich begreift sie manches vielleicht auch alters- und erfahrungsbedingt erst später.