'Endymion: Pforten der Zeit' - Seiten 408 - 483

  • Mittlerweile zeichnet Simmons ein Welt von der katholischen Kirche, das an das Imperium aus Star Wars erinnert. Es werden riesige Schiffe geplant, die ganze Ousterschwärme zerstören können, der Papst hat Visionen. Ich bin mir noch nicht sicher wie mir das gefällt und hoffe, dass sich alles sinnvoll zusammenfügt. Insbesondere die Visionen finde ich etwas dünn und einfallslos, da erwarte ich noch ein bessere Erklärung, denn das Simmons es besser kann wissen wir ja.


    Die Kirche ist nun auch davon abgerückt, Aenea auf jeden Fall gefangen zu nehmen, vielmehr ist jetzt die Ermordung Ziel der Mission von de Soya. Glücklicherweise nicht durch de Soya selber, das hätte einfach gar nicht gepasst, aber er bekommt eine neue Reisegefährtin, wie so häufig bedient aus der griechischen Mythologie. Rhadamanth Nemes. Nemesis, Göttin des Zorns und der ausgleichenden Gerechtigkeit, Radamamthys, Richter in der Unterwelt. Also hier wieder bekannte Gefilde, wo sich Simmons umtreibt.


    Das wir über de Soyas Zeit zwischen dem Tod auf dem Weg nach Hebron und seiner Auferstehung auf Pacem im dunklen gelassen werden stimmt mich aber zuverlässig. Da ist genug Platz, was da passiert sein könnte, insbesondere mit Kee. An einen Kalibrierfehler glaube ich nicht so recht.

  • Den Abschnitt habe ich jetzt beendet. Und Simmons kann echt brutal sein.

    Zitat

    But, he says, luck on one day almost always leads to bad luck the next.

    Und das, während wir schon wissen, sie werden nicht mehr lange leben, sondern dahingemetzelt, und das nicht von den Wraith.


    Radamamthys Nemes ist ja sehr eindrucksvoll in Erscheinung getreten. Sie erinnert mich an Mnemosyne,die ja auch plötzlich da war, und übermenschliche Fähigkeiten hatte. Wird sie der Ausgleich gegenüber des Shrike?


    Aufschlussreich war, dass die Pax wohl an der Entvölkerung von Hebron und Qom-Riyadh schuld sind und es durch Propaganda umgedichtet haben, es seien die Ouster. Vermutlich, da sie dort ihre Religion nicht durchsetzen konnten.


    Insgesamt gefällt mir aber leider die Richtung nicht, die der Roman hier nimmt. Zwischendurch kamen mir auch Parallelen zu Dune (Wraith und Sandwürmer, die Abhängigkeit vom Gewürz zu der Abhängigkeit von den Welpen, der Membrananzug mit der Isolierfunktion sowie der Luftblasen zu den Wassersamelnden Anzügen).

  • Radamamthys Nemes ist ja sehr eindrucksvoll in Erscheinung getreten. Sie erinnert mich an Mnemosyne,die ja auch plötzlich da war, und übermenschliche Fähigkeiten hatte. Wird sie der Ausgleich gegenüber des Shrike?

    An Mnemosyne musste ich auch sehr schnell denken. Die Ziele sind ganz andere, aber Beschreibung (gerade die "Metallhaut") und Fähigkeiten ja doch verblüffend ähnlich. Die Rolle des Shrike ist ja nicht wirklich klar, Radamamthys Aufgabe aber doch - sie soll Aenea töten. Ich frage mich, wer oder was sie davon abhalten will bei ihren Fähigkeiten. Und ich frage mich auch, wo sie hergekommen ist! "Menschlich" ist sie ja auf gar keinen Fall, doch wieso arbeitet sie mit dem Pax zusammen?


    Danke übrigends baro für deine ganzen Erläuterungen zur griechischen Mythologie mit ihren Göttern und Helden, ich finde das immer sehr interessant. Und beeindruckend, was da alles zutage tritt!


    Das Schicksal von Pater Glaucus und Chitchakuk ist sehr tragisch. Vor allem so sinnlos, Aenea und ihre Begleiter sind ja (zum Glück) schon weg. Mir haben in diesem Abschnitt vor allem auch die sehr tiefgreifenden Gespräche bei Pater Glaucus gefallen, solche Anklänge gab es ja in Hyerpion viel mehr und hier habe ich sie dann doch vermisst. Auch wenn ich etliches von der Philsophie nicht verstanden habe.


    Was mir wirklich nicht gefällt ist - mal wieder - die Darstellung von Aenea als "Erlöserin". Das finde ich zu sehr aufgeladen und dramatisierend. Eine etwas "normalere" Heldin wäre mir definitiv lieber! Zum Glück kenne ich Dune nicht (wobei es Sohnemann zu Weihnachten kriegt - vielleicht ändert es sich dann), von daher fand ich diese Geschichte um die Phantome zwar beängstigend, aber sehr interessant. Bin gespannt, ob im Rückblick sie noch von einer Begegnung mit einem erwachsenen Phantom berichten.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Dune nicht zu kennen würde ich nicht als Glück bezeichnen. Ich glaube, insbesondere Band 1 würde dir gut gefallen. Ich kenne nur die 6 originalen Bände, und die haben eine schwankende Qualität, insbesondere 1 und 3 habe ich sehr gut in Erinnerung. Band 2 war mir dann zu philosophisch, das Buch hat mich entweder überfordert oder ich habe keine Ebene überlesen und es ist einfach nicht gut :lache


    Das Nachschlagen zu den Griechen ist ja nur kurzes Wikilesen, das habe ich bei Hyperion gelernt.



    Das Schicksal von Pater Glaucus und Chitchakuk ist sehr tragisch. Vor allem so sinnlos, Aenea und ihre Begleiter sind ja (zum Glück) schon weg. Mir haben in diesem Abschnitt vor allem auch die sehr tiefgreifenden Gespräche bei Pater Glaucus gefallen, solche Anklänge gab es ja in Hyerpion viel mehr und hier habe ich sie dann doch vermisst. Auch wenn ich etliches von der Philsophie nicht verstanden habe.

    Ich habe auch noch im Kopf, dass mir das gut gefiel. Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass mir wenige Details von Endymion im Kopf geblieben sind. Die Rahmenhandlung, klar. Aber über was die gesprochen haben, das ist schon wieder weg. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es am Buch, oder der schwierigen momentanen Zeit liegt.