'Ein Gentleman in Moskau' - Seiten 139 - 212

  • Danke für den Hinweis. Ich weiß, vielleicht „sollte man das wissen“ - ich wußte es aber nicht. Das Hotel gab/gibt es tatsächlich, hier der Wikipedia-Artikel.


    Am Ende ist die Geschichte des Grafen doch im Bereich des Möglichen...?

    Ich danke auch für die Information. Das Buch von Eugen Ruge steht auf meinem Wunschzettel. Jetzt rückt es ganz nach oben. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • ber ich lese hier nicht immer sehr genau, da ich vom Buch nicht so gefesselt bin, wie oft bei anderen.

    Mir geht es leider auch so. Wenn ich das Buch zur Hand nehme, dann lese ich es ganz gerne. Aber ich bin nicht so richtig gefesselt davon. Und jetzt habe ich zwei Tage pausiert, und habe irgendwie gar keine recht Lust mehr weiterzulesen. Irgendwie interessiert es mich gar nicht mehr, wie die Handlung wohl weitergeht.:|

  • Ja, die Inhaltsangabe hat sich besser angehört, als die Umsetzung. Vielleicht ist es einfach auch die falsche Zeit für das Buch. Es ist ja nicht schlecht, man findet durchaus mal eine Szene, die einen aufheitert oder zum Nachdenken bringt. Aber im Großen und Ganzen ist es einfach langweilig. Also, man fühlt sich wie der Graf, gefangen im Hotel, man kennt die Abläufe und erwartet keine großartigen Begegnungen oder Erkenntnisse. Es plätschert, eigentlich zu wenig, um bei der Stange zu bleiben.

  • Ja, die Inhaltsangabe hat sich besser angehört, als die Umsetzung. Vielleicht ist es einfach auch die falsche Zeit für das Buch. Es ist ja nicht schlecht, man findet durchaus mal eine Szene, die einen aufheitert oder zum Nachdenken bringt. Aber im Großen und Ganzen ist es einfach langweilig. Also, man fühlt sich wie der Graf, gefangen im Hotel, man kennt die Abläufe und erwartet keine großartigen Begegnungen oder Erkenntnisse. Es plätschert, eigentlich zu wenig, um bei der Stange zu bleiben.

    Das geht mir auch so. Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich das lesen soll bzw. warum der Lektor nicht gnadenlos auf Kürzungen bestanden hat. :gruebel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich das lesen soll bzw. warum der Lektor nicht gnadenlos auf Kürzungen bestanden hat.

    So verschieden wirkt ein Buch: wenn das gekürzt worden wäre, hätte ich womöglich nicht zu Ende gelesen. So hat das Buch für mich das Zeug zum diesjährigen Jahreshighlight. Was im Klappentext lapidar als "wächst über sich hinaus" beschrieben wird, ist für meine Begriffe einfach genial (kommt natürlich erst im letzten Abschnitt und benötigt alles Vorherige).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So verschieden wirkt ein Buch: wenn das gekürzt worden wäre, hätte ich womöglich nicht zu Ende gelesen. So hat das Buch für mich das Zeug zum diesjährigen Jahreshighlight. Was im Klappentext lapidar als "wächst über sich hinaus" beschrieben wird, ist für meine Begriffe einfach genial (kommt natürlich erst im letzten Abschnitt und benötigt alles Vorherige).

    Na gut, dann werde ich durchhalten.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Na gut, dann werde ich durchhalten.

    Im Moment habe ich das Gefühl, daß ich so ziemlich der einzige bin, der von dem Buch so begeistert ist. Wenn Du Dich quälen mußt, macht es auch keinen Spaß; ich habe auch schon Bücher abgebrochen, von denen die anderen in einer Leserunde begeistert waren.


    Ich hatte keine Ahnung, worauf der Autor hinauswollte. Wie er das Buch zu Ende geführt hat, und wie dieses "über sich hinauswachsen" dann passierte, fand ich dann einfach grandios. :anbet Mag sein, daß Du das ganz anders siehst. Die letzten rund einhundertzwanzig Seiten habe ich dann in einem Rutsch gelesen, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, bevor ich nicht die Auflösung kannte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich werde auch fertig lesen. Ich finde den Grafen sympathisch. Ich glaube, er hat keine Ahnung, was in seinem Land politisch los ist. Ob es ihn überhaupt interessiert? Das sind ja eher so die Fragen, die mich bedrängen. Was denkt er sich dabei. Mischka erschießt sich? Was denkt er darüber? Irgendwo bleiben seine Gedanken vage, er kümmert sich um Menus, den passenden Wein, fungiert jetzt als Platzverteiler im Restaurant, wie er es schon bei seiner Großmutter gemacht hat. Eigentlich hat er doch eine gute Menschenkenntnis, wenn er das Talent hat, passende Tischherren und - damen zusammenzubringen. Er scheint mir aus der Zeit gefallen zu sein. Wie war sein Verhältnis zu seinen Angestellten, Leibeigenen, denn die hat es mit Sicherheit gegeben? Oder ist das in dieser Schicht der Gesellschaft einfach so, dass man sich darüber überhaupt keine Gedanken macht?

  • Mir gefällt das Buch nach wie vor recht gut. Es ist weit entfernt von einem Highlight, mehr so ein durchschnittlich angenehm zu lesender Roman.


    Rostov macht sich schon Gedanken um seine Mitmenschen und das "aus der Zeit gefallen sein" beschreibt es für mich sehr gut.

    Aber was soll er auch tun? Er ist im Hotel doch auf einen sehr kleinen Kreis beschränkt.

    Zudem ist das Buch auch gar nicht als wirklich politisches Buch gedacht. Die sind eigentlich nur ein Rahmen drumrum.

  • Im Moment habe ich das Gefühl, daß ich so ziemlich der einzige bin, der von dem Buch so begeistert ist. Wenn Du Dich quälen mußt, macht es auch keinen Spaß; ich habe auch schon Bücher abgebrochen, von denen die anderen in einer Leserunde begeistert waren.

    Ich quäle mich nicht, aber mich reißt das buch auch nicht vom Hocker. Ich lese immer ein bisschen weiter und lege es dann wieder weg, weil ich es schon ein wenig langatmig finde. Aber ich komme auch langsam voran. An Abbruch denke ich nicht.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin