Spiel: Dinosaur Island
Autoren: Jon Gilmour, Brian Lewis
Grafik: Kwanchai Moria, Peter Wocken, Anthony Wocken
Spieler: 1-4
Alter: ab 12
Dauer: 90-120min
Verlag: Pandasaurus Games, deutsche Version Feuerland Spiele
Alles anzeigenDinosaur Island ist ein abwechslungsreiches Workerplacement-Spiel in dem jeder Spieler einen Dinopark aufbaut.
Vor einigen Jahren entdeckten Wissenschaftler eine Möglichkeit Dinosaurier aus schonend gelagerter DNS zu klonen. Nach ein paar Fehlschlägen ist der Prozess nun etabliert. Gewitzte Investoren bauen nun Dinosaurierreservate in aufregende Themenparks um, so dass es heutzutage Museen sind, die als praktisch ausgestorben gelten.
In Dinosaur Island seid ihr die Manager eures eigenen Themenparks. Baut einen florierenden Park auf und holt die faszinierenden Kreaturen aus Jura, Trias und Kreide in die heutige Zeit. Baue einen größeren und besseren Park als deine Konkurrenten und ziehe dich dann in den wohlverdienten Ruhestand zurück!
Aber aufgepasst! Das wird kein Spaziergang. Stelle das richtige Personal ein und erforsche bessere Dinosaurierbaupläne als deine Mitstreiter. Baue die spannendsten Attraktionen, um mehr Besucher in deinen Park zu locken. Aber vergiss nicht in deine Sicherheit zu investieren, sonst brechen womöglich gefräßige Dinosaurier aus und vernaschen deine Gäste...
Wem kommen bei der Beschreibung des Spiels nicht Gedanken an Jurassic Park? Das Spiel ist eine klare Hommage an Michael Crichtons Dino-Klassiker, den ich persönlich erst gegen Ende meiner 20er kennengelernt habe. Trotzdem mag ich das Thema. Und als wir uns vor ein paar Wochen Dinosaur Island angeschafft haben, habe ich das Hörbuch direkt wieder gestartet. Und ich muss sagen, das Spiel fängt das Thema der Vorgabe grandios gut ein! Auch grafisch ist es eine Reise zurück in die Zeit, in der Jurassic Park entstanden ist.
Dinosaur Island ist ein Strategiespiel, das über mehrere Phasen gespielt wird. Die Anfangsbedingungen sind für jeden gleich, wir starten alle mit einem fast leeren Park, nur eine Hütte und ein leeres Dino-Gehege. Die Detailverliebtheit merkt man direkt daran, dass auf allen 4 verschiedenen Spielertableus unterschiedliche Dinos als Startdinos angegeben werden, die zur Fairness aber alle die gleichen Eigenschaften haben. Jeder Dino bringt nämlich Attraktivität des Parks, Bedrohungspunkte und Siegpunkte. Je gefährlicher, desto mehr. Und dann geht es in mehreren Runden darum, seinen Park möglichst attraktiv aufzubauen, möglichst viele Besucher anzulocken, dabei darauf zu achten, dass die Dinos nicht ausbüchsen und unseren Besucher futtern (=Sicherheit ist geringer als Bedrohungspunkte), und nebenbei auch noch die unterschiedlichen Ziele zu erfüllen.
Beim Spiel geht Dinosaur Island geschickt in mehrere Phasen, so dass wir teilweise nacheinander spielen, so wie es aus den meisten Strategiespielen, insbesondere den klassischen, bekannt ist, teilweise werkeln wir aber auch parallel zueinander, so dass ein guter Spielfluss entsteht, aber es nicht nur solitär vor sich hinoptimieren ist.
Phase 1: Forschungsphase: Hier wählen wir nacheinander mit unseren Wissenschaftlern Aktionen aus, bspw. Dinosauriser-DNS-Pläne, DNS-Stücke für unser Lager oder Ausbau des DNS-Lagers
Phase 2: Marktphase: Hier kaufen wir alle nacheinander Ausbaukarten, Experten, Attraktionen
Phase 3: Laborphase: Hier setzen wir unsere Arbeiter in unserem Labor ein, bauen den Park aus, erschaffen Dinos, bekommen Geld, etc.. Das machen alle parallel im eigenen Park und Labor
Phase 4: Parkphase: Füllen des Parks mit Besuchern, Punkteberechnung, etc.
Phase 5: Aufräumphase und Vorbereiten der nächsten Phase 1
Dinosaur Island ist sicherlich umfangreich, es bietet einiges an Entscheidungsmöglichkeiten, ist kein einfaches Spiel. Aber kompliziert sind die Regeln nicht, die 4 Phasen spielen sich locker. Bisher habe ich es noch nicht mit mehreren Spielern gespielt, es geht ja mit bis zu 4, mit Erweiterung sogar 5 Spielern. Aber zu zweit funktioniert es gut, die Zeit vergeht schnell, und das Spiel dauert nicht zu lange, bzw. haben es die Spieler in der Hand, denn:
Es gibt keine feste Rundenanzahl oder eine Siegpunkteanzahl, mit der das Spielende eingeleitet wird. Es gibt verschiedene Ziele der Kategorien kurz, mittel oder lang. Es wird aus diesen Zielen zufällig 1 Karte mehr als Mitspieler gezogen, und das Spiel endet, sobald nur noch eine Auftragskarte unerfüllt. Die aktuelle Runde wird zuende gespielt, dann ist direkt Ende. Da in Phase 3 und 4 jeder vor sich selber hin spielt, kann das durchaus überraschen. Ich habe extra mein Labor so vorbereitet, um in der nächsten Runde meinen T-Rex zu bauen (den ich unbedingt wollte, warum auf Nummer sicher spielen...), und Zack, wird das Spielende eingeläutet. Ein toller Kniff.
Wiederspielreiz durch Variation ist sehr viel gegeben: Es gibt diverse Karten der drei Zielkategorien, bis da alle durch sind dauert. Zudem ist die Zusammenstellung ja auch meist anders. Durch die 3 Kategorien kann man die Spielzeit gut anpassen denke ich, da haben wir aber noch keinen Überblick wie stark es da schwankt. Zudem gibt es noch Variationskarten mit Extra-Regeln, die das Spiel in jeder Partie leicht ändern.
Das Spiel besticht durch sein Thema und seine Ausstattung und dem Humor. Wem Jurassic Park gefällt, der sollte definitiv einen Blick riskieren. Wer mit Dinos gar nichts anfangen kann, wird vielleicht schwerlich Vergnügen finden, da das Thema schon sehr gut umgesetzt ist. Wobei meine Frau Jurassic Park gar nicht mag, und das Spiel trotzdem toll findet. Auch wenn letztlich bunte Würfel versetzt und verbraucht werden, fühlt es sich wie einfache oder kompexe DNS an. Die DNS bekommt man hauptsächlich in der Forschungsphase und können sie aus bernsteinfarbenen Würfeln extrahieren. Was für eine Anspielung!Die Dinos springen einem direkt an, es sind quietschpinke Holzdinos. Es ist viel in 90er Jahre Neofarben-Grell-Farbdesign, und dadurch definitiv etwas besonders. Neben zahlenden Gästen können wir Rowdys ziehen, die keinen Eintritt zahlen (und auch nicht gefressen werden können, die können sich verstecken...) . Etwas ärgert mich allerdings die Farbgebund der drei Basis-DNA-Sorten, da hätte ich mir unterschiedlichere Farben gewünscht.
Als zusätzlichen Schmankerl besitzt Dinosaur Island auch noch einen nach erste Ansicht sehr guten Solo-Modus. Den haben wir zu zweit gespielt, um uns mit den Regeln vertraut zu machen.
Dinosaur Island ist eine Empfehlung für alle, die etwas komplexere Spiele mögen, wobei die Komplexität aus der Vielzahl an Möglichkeiten und Entscheidungen herruft. Die Regeln selber sind vergleichsweise simpel. Zudem ist das Material teilweise krass illustriert, durch diese Nutzung des Farbsprektrums sowie Nutzung klarer Symbole aber auch intuitiv. Daumen hoch für den Bau von Dio-Parks
Ein Blick auf meinen Park ohne T-Rex zum Spielende, sowie ein Ausschnitt aus einem anderen Park
Ein Blick aufs Spieler-Labor mit den ausgespielten Experten. Ich liebe den Big Boss, der mit den Spieldinos spielt.
Das Herzstück an Hommage, die bernsteinfarbenen DNS-Würfel.