Seit den Nachrichten ueber die Flutkatastrophe in New Orleans sind mir so einige Gedanken durch den Kopf gegangen. Hab einen Link zu einem Artikel bekommen, der dies weit besser ausdrueckt als ich es koennte (auf englisch):
http://www.livejournal.com/users/wicked_wish/582898.html
New Orleans ist wohl die aermste Stadt ausserhalb Afrikas, die ich je personelich gesehen habe. Daher war ich schon sehr schockiert als ich hoerte, dass im Vorfeld des Hurricanes "nur" 80% der Bevoelkerung den Aufrufen zur Evakuierung nachkamen. Schockiert war ich, da es fuer mich den Ernst der Lage verdeutlichte: in einer soooo armen Stadt bedeuten 80%, dass man die Warnungen ernst nahm. Alle die, die Moeglichkeit hatten, gingen, wer blieb KONNTE nicht. Weil kein Auto vorhanden, kein Geld fuer Sprit (Ende des Monats!!!), keine Verwandten/Familien die einen haetten aufnehmen koennen bzw. kein Geld um ein Hotel in Texas oder so zu bezahlen.
Aergerlich aber haben mich die Berichte ueber die gebrochenen Deiche gemacht. Das haette nicht passieren duerfen in einer Stadt, die doch seit Bestehen unter 0 liegt und um die Gefahren weiss. Es hoert sich an (siehe Artikel oben), als seien versprochene Gelder fuer notwendige Deicharbeiten gestrichen worden, weil sie fuer den Irak Krieg gebraucht wurden ....
Und ziemlich schnell fiel mir da Theodor Storms "Der Schimmelreiter" ein. Politik, Geiz, Habgier, Neid, und all diese menschlichen Fehler fuehren auch dort letztlich zum Deichbruch und zu Toten. 1888 zum ersten Mal veroeffentlicht ... und heute keinen Tag veraltet 
Ich hatte es wohl irgendwann mal als Pflichtlektuere in der Schule, so um die 8. Klasse rum. Immer noch gut in Erinnerung nach fast 30 Jahren, aber leider kann ich in meinen Kisten nicht finden. Dies waere doch wirklich ein Moment diesen Klassiker wieder zu lesen. Unsere Buecherei hat eine Hoerbuchversion und eine ganz neue Uebersetzung von 1996, die wohl sehr gut sein soll. Mal sehen was ich mache. Mein Vater kommt in 3 Wochen aus D, vielleicht kann er mir ein Reclam Heftchen mitbringen.
