Heike Abidi: Arthur's wildes Hundeleben

  • Lustige Tausch-Geschichte


    Hund oder Junge? Das ist hier die Frage! Im neuen Kinderbuch von Heike Abidi geht es um Arthur und Hund Lucky. Als Arthur, der sich schon lange einen Hund wünscht, auf Lucky aufpassen darf, passiert aber plötzlich etwas, das er sich nie hätte vorstellen können... Er und der pelzige Vierbeiner tauschen plötzlich die Körper. Und in dieser Situation kommt es natürlich zu jede Menge lustiger Erlebnisse und Missverständnisse, die das Buch mit einer gehörigen Menge an Humor versorgen.

    Fortan gilt es nun einen Weg zu finden, den Tausch wieder rückgängig zu machen, was nicht so einfach zu sein scheint. Ob ihnen das gelingt und wie sie das anstellen, wird an dieser Stelle aber nicht verraten!

    Meiner Nichte und mir haben neben den lustigen Szenen vor allem die schönen Bilder und Illustrationen im Buch gut gefallen. Sie sind ausdrucksstark und wirklich schön gezeichnet. Toll sind auch die Perspektivwechsel zwischen Lucky und Arthur, die für das besondere Etwas sorgen.

    Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, sodass man beispielsweise vor dem Schlafengehen eines zusammen lesen oder auch vorlesen kann. Die Sprache ist einfach und angenehm zu lesen. Außerdem erfährt man auch das ein oder andere über Hunde und ihre Eigenarten, was meine Nichte ebenfalls sehr spannend fand.

    Daumen hoch für ein schönes und lustiges Kinderbuch mit tollen Illustrationen für Lesemäuse ab 8 Jahren.


    ASIN/ISBN: 3747800203

  • Heike Abidi: Arthurs wildes Hundeleben (ab 8 Jahre), Ravensburg 2020, Hummelburg-Verlag, ISBN 978-3-7478-0020-1, Hardcover, 160 Seiten mit Illustrationen von Barbara Fisinger, Format: 14,3 x 1,8 x 21,5 cm, EUR 11,99.


    „Wie abgefahren ist das denn? Ich habe mir so sehr gewünscht, einen Hund zu bekommen – aber ganz bestimmt, nicht einer zu sein! Doch so verrückt es klingt: Genau das ist passiert.“ (Seite 58)


    Arthur Winter, zehneinhalb Jahre alt, wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund. Seine Eltern sind dagegen. In der Familie Winter hat keiner Ahnung von Hunden und Winters haben auch keinen Bock, sich nachher allein um das Tier kümmern zu müssen, wenn Arthur das Interesse daran verliert. Also bleibt unser Held weiterhin einer der wenigen in seinem Freundeskreis, der kein Haustier hat.


    Mischlingsrüde Lucky, vier Jahre alt und damit erwachsen, findet nichts ätzender als Menschenwelpen, also Kinder. Sie sind laut, wild und mindestens so lästig wie Flöhe.


    Arthur bekommt einen Urlaubshund

    Nun schlägt das Schicksal zu. Luckys Menschen, Manfred und Evelyn, verreisen für eine Woche und können ihn nicht mitnehmen. Eine Hundepension kommt aus guten Gründen nicht in Frage, und so landet Lucky mit Sack und Pack bei Manfreds hilfsbereitem Ex-Kollegen. Der ist niemand anderer als Arthurs Vater.


    „Juhu, ein Hund!“, denkt der Junge. „Sch**ße, ein Menschenwelpe!“, denkt der Hund. Und es kommt genau so, wie Lucky es befürchtet hat: Niemand im Hause Winter weiß, wie man mit ihm umgehen muss und der unberechenbare und ungestüme Menschenwelpe macht ihm Angst. Er mag es gut meinen, aber er ist ein Hundealbtraum auf zwei Beinen! Der einzige Lichtblick ist Arthurs Kumpel Karim. Wenigstens ein Zweibeiner mit Einfühlungsvermögen und Hundesachverstand! Schade, dass er nicht hier wohnt.


    Hund wird Kind und Kind wird Hund

    Nach einem wilden Spielnachmittag im Garten passiert es dann: Arthur und Lucky schlafen hundemüde ein – und wachen im Körper des jeweils anderen wieder auf. Das Kind ist ein Hund und der Hund ist ein Kind.



    Am liebsten würden die zwei diesen unseligen Körpertausch noch vor dem Frühstück rückgängig machen, aber weil sie nicht wissen, wie er zustande gekommen ist, haben sie auch keinen Schimmer, was sie tun müssen, um den Spuk zu beenden. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich in ihrem neuen Körper irgendwie durchzumogeln, bis sich eine Lösung findet.


    Durchmogeln, bis eine Lösung kommt

    Auf die Idee, einen Zweibeiner einzuweihen und um Rat zu bitten, kommt Lucky nicht. Er wäre aber der einzige, der es könnte. Arthur kann nur bellen, wirklich verständlich machen kann er sich nicht. Also blamiert sich jetzt jeder, so gut er kann. Die Hunde halten Lucky für komplett durchgeknallt und die Menschen denken dasselbe von Arthur. Sie wissen ja nichts von dem Körpertausch.



    Wie macht man den Tausch rückgängig?

    So lustig das alles ist und so viel Arthur auf diese Weise über die Bedürfnisse von Hunden lernt – so kann es ja nicht bleiben! Irgendwie müssen Kind und Hund wieder in ihren eigenen Körper zurück. Denn man stelle sich vor: Am Ende der Woche kommen Manfred und Evelyn von ihrer Reise heim, holen ihren Hund ab – und Arthur und Lucky sehen sich womöglich nie wieder. Dann müssen sie für den Rest ihres Lebens in der falschen Gestalt leben! Das darf nicht passieren!



    Lachen und lernen

    Der erwachsene Leser kapiert natürlich gleich, dass Arthurs unfreiwillige „Hundwerdung“ pädagogische Gründe hat. Indem er am eigenen Leib erfährt, wie es ist, ein Hund zu sein, lernt er aus erster Pfote, wie er das Tier behandeln muss. Ob die jungen Leser*innen dieses Vorgehen als ein Unterjubeln von Wissen empfinden, kann ich nicht sagen. Selbst wenn: Es spricht nichts dagegen, sich über ulkige Missverständnisse zu amüsieren und gleichzeitig etwas Neues zu erfahren.


    Mädchen oder Junge: Wenn ich wüsste, dass ein Kind passenden Alters unbedingt einen Hund haben wollte, würde ich ihm ohne zu zögern dieses Buch in die Hand drücken.


    Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, abwechselnd von Arthur und Lucky. Ungefähr alle fünf Seiten wechselt der Erzähler. Fehlinterpretationen und eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge werden so schnell entlarvt. Der Junge glaubt, der Hund hat Spaß? Das Gegenteil ist der Fall! Lucky als Mensch meint, eine brenzlige Situation gut gemeistert zu haben? Chaos hat er angerichtet! Dieser ständige Perspektivwechsel führt aber nie zur Verwirrung der Leser*innen. 1. Steht jeweils oben drüber, wer gerade spricht und 2. sind Arthurs und Luckys Kapitel in verschiedenen Schriften gesetzt.


    Herrlich komische Illustrationen

    Barbara Fisingers witzige Illustrationen setzen Geschichte noch die Krone auf. Vor allem das Mienenspiel des Hundes spricht Bände! Ich gehöre zwar bei weitem nicht mehr zur Zielgruppe, aber ich habe mich tierisch amüsiert. Vor allem bei den Essens-Szenen und beim Gespräch mit dem Schulleiter.


    Die Autorin

    Heike Abidi, Jahrgang 1965, ist studierte Sprachwissenschaftlerin. Sie lebt mit Mann, Sohn und Hund in der Pfalz bei Kaiserslautern, wo sie als freiberufliche Werbetexterin und Autorin arbeitet. Heike Abidi schreibt vor allem Unterhaltungsromane, Kinder- und Jugendbücher sowie unterhaltende Sachbücher wie z.B. ICH DACHTE, ÄLTER WERDEN DAUERT LÄNGER (2018 SPIEGEL-ONLINE-Bestsellerliste). Mehr Infos über die Autorin: www.AbidiBooks.de


    Die Illustratorin

    Barbara Fisinger wurde 1980 in Slowenien geboren. Sie studierte Kunstpädagogik in Ljubljana und Zeichentrickfilm in Luxemburg. Seitdem illustriert sie Kinderbücher und arbeitet für Zeichentrickproduktionen mit. Seit 2007 lebt und arbeitet sie in Trier. Wenn sie nicht gerade malt oder mit ihrer Katze Flora spielt, erkundet sie mit ihrer Familie gern ferne Länder. Seit 2007 lebt sie in Trier.


    ASIN/ISBN: 3747800203

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner