'Olga' - Seiten 219 - Ende

  • Ich habe den Roman heute morgen beendet.:anbet

    Was für ein wunderschönes Buch. Hach, ich bin ganz hin und weg von "Olga" Ich hab diese Lektüre sehr genossen.

    Gerade der letzte Teil mit ihren persönlichen Briefen ist mir sehr nahe gegangen. Diese Briefe waren so ehrlich und so voller Liebe zu Herbert und dabei kein bisschen kitschig. Das hat mich wahnsinnig gerührt.

    Das Ende war dann für mich noch mal eine kleine Überraschung, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber es passt perfekt zu Olga. Sie ist so eine tolle Persönlichkeit. Der letzte Teil war stellenweise sehr traurig und melancholisch. Aber durch das Ende bekommt das ganze Buch für mich wieder etwas positives und fröhliches. Zumindest ich empfinde das so.

    Ich muss das Ganze jetzt noch ein wenig auf mich wirken lassen. Das ist auf jeden Fall ein Buch, dass noch länger in mir nachklingen wird.

  • Auf jeden Fall endet das Buch hoffnungsvoll.

    Ich denke, dass Ferdinand mit Olgas Enkelin vielleicht noch eine gute Zeit verbringen kann. Die Briefe sind sehr persönlich, was mir Olga noch mal näher bringt. Ihre Sehnsucht, ihre Hoffnung, aber auch ihre Enttäuschung und ihre Verzweiflung. Die Einsamkeit, die sie mit Leben füllte, trotz aller Schicksalsschläge.

  • Ich fand das Buch in Summe ok, auch wenn es mich nicht so sehr berührt hat wie euch. Aber das muss ja auch nicht zwingend.


    Außerdem muss ich zugeben, dass Olga mir gegen Ende zumindest ein wenig unsympathischer geworden ist. Ich finde Sachbeschädigung eigentlich nie eine gute Lösung - und der Versuch, Statuen zu sprengen, ändert ja nichts daran, was passiert ist.

  • Außerdem muss ich zugeben, dass Olga mir gegen Ende zumindest ein wenig unsympathischer geworden ist. Ich finde Sachbeschädigung eigentlich nie eine gute Lösung - und der Versuch, Statuen zu sprengen, ändert ja nichts daran, was passiert ist.

    Sie hat ihr ganzes Leben geduldet. Egal was ihr passiert war. Sie war alt, da denkt man nicht immer rational oder aber versucht einfach, dem den man für die Ursache allen Übles hält, zu schädigen. So lange das eine Statue ist, geht da ja noch. Bismarck selbst war ja nun nicht mehr erreichbar. Für mich selbst käme da auch nicht in Frage aber für sie ist es eine logische Entscheidung. Eigentlich in ihrem Fall sowieso eine total sinnlose Aktion.

  • Ich habe den Roman heute morgen beendet.:anbet

    Was für ein wunderschönes Buch. Hach, ich bin ganz hin und weg von "Olga" Ich hab diese Lektüre sehr genossen.

    Gerade der letzte Teil mit ihren persönlichen Briefen ist mir sehr nahe gegangen. Diese Briefe waren so ehrlich und so voller Liebe zu Herbert und dabei kein bisschen kitschig. Das hat mich wahnsinnig gerührt.

    Das Ende war dann für mich noch mal eine kleine Überraschung, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber es passt perfekt zu Olga. Sie ist so eine tolle Persönlichkeit. Der letzte Teil war stellenweise sehr traurig und melancholisch. Aber durch das Ende bekommt das ganze Buch für mich wieder etwas positives und fröhliches. Zumindest ich empfinde das so.

    Ich muss das Ganze jetzt noch ein wenig auf mich wirken lassen. Das ist auf jeden Fall ein Buch, dass noch länger in mir nachklingen wird.

    Auch hier kann ich dir nur wieder in allem zustimmen. Es sackt bei mir immer noch, weshalb ich gar nicht so recht weiß, was ich hier schreiben soll. Aber vielleicht kann ich das ja besser, wenn die anderen hier später noch etwas schreiben.

  • Außerdem muss ich zugeben, dass Olga mir gegen Ende zumindest ein wenig unsympathischer geworden ist. Ich finde Sachbeschädigung eigentlich nie eine gute Lösung - und der Versuch, Statuen zu sprengen, ändert ja nichts daran, was passiert ist.

    Ich finde das auch nicht sympathisch. Aber mir ist es so, das ich an einer Figur nicht zwingend alles mögen muss, um ein Buch gut zu finden. Ich fand einige ihrer Ansichten am Ende nicht gut. Aber auch das ist wohl authentisch und ihrem Leben und ihrem Alter geschuldet.

    Ich fand auch nicht nett, Ferdindand als langweilig zu bezeichnen. Aber wie er damit umgegangen ist, hat mir imponiert. Sie hat sich nie mit ihm gelangweilt und diese Einsicht fand ich sehr schön. Wenn es um Sympathie geht, ist Ferdinand sowieso derjenige, der mir von allen der Liebste ist.

  • Nein, das muss ich auch nicht. Ich habe auch schon Bücher geliebt, deren Protagonisten ich absolut nicht ausstehen konnte - in einigen Fällen gerade deswegen.


    Die beiden Aussagen sind nicht im Zusammenhang zu verstehen. Ich finde Olga nicht besonders sympathisch und ich finde das Buch zwar gut, aber nicht so berührend wie ihr. Eins hat mit dem anderen nicht zwingend etwas zu tun.


    Und ja, auch mir ist Ferdinand den sympathischsten Charakter.

  • Ich finde Sachbeschädigung eigentlich nie eine gute Lösung - und der Versuch, Statuen zu sprengen, ändert ja nichts daran, was passiert ist.

    Natürlich ist das keine wirkliche Lösung. Aber ich sehe das so wie Findus: solange sie nicht ein Attentat auf einen Menschen plant oder ausführt finde ich es nicht ganz so schlimm. Es passiert ja im Grunde nichts dabei. Das Denkmal steht danach ein wenig schief und das ist alles.

    Und für Olga selbst war es anscheinend eine große Befriedigung. Sie hat ja in ihrem Leben viel einstecken und schlucken müssen und konnte ihr Leben nicht so führen, wie sie es sich gewünscht hat. Ich kann es schon verstehen, warum sie dieses Anschlag gemacht hat.

    Ich finde Olga ist eine sehr authentische und echte Figur. Alles von ihr ist mir auch nicht sympathisch, aber sie handelt immer glaubwürdig und das gefällt mir.

  • Mir hat das Ende auch sehr gut gefallen. Besonders nachspüren konnte ich die Trauer darüber, dass ihr Sohn zur SS gegangen ist und ein überzeugter Nazi geworden ist.

    Den dritten Abschnitt in Briefen zu erzählen ist ein geschickter Zug. Dadurch wurde mit Olga nahbar und ihre Entscheidungen nachvollziehbar.

    Ihren Abgang fand ich großartig! Einmal im Leben Krawall schlagen, einmal laut werden - ich habe es ihr von Herzen gegönnt. Dass sie selbst dabei drauf ging, passt auch zu Olga. Diesmal ist sie nicht still und heimlich gegangen, sondern stand einmal im leben im Mittelpunkt.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen. Für mich allerdings ein Buch mehr zum stillen Entdecken. In der Leserunde wusste ich oft nicht recht, was ich schreiben soll.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen. Für mich allerdings ein Buch mehr zum stillen Entdecken. In der Leserunde wusste ich oft nicht recht, was ich schreiben soll.

    Da kann ich Dir nur zustimmen. Das Buch ist etwas unergiebig für große Diskussionen. Aber es hat mir große Freude gemacht, es mit Euch zusammen zu lesen und zu entdecken.

  • Ihr Abgang fand ich großartig! Einmal im Leben Krawall schlagen, einmal laut werden - ich habe es ihr von Herzen gegönnt. Dass sie selbst dabei drauf ging, passt auch zu Olga.

    So ähnlich habe ich es damals auch empfunden. Für mich ist Olga ein wahnsinnig starke Frau, die aber ihr Lebtag lang immer nur passiv reagieren konnte (meist auf Beschlüsse oder Ereignisse, die von Männern initiiert wurden). Endlich konnte sie am Ende ihres Lebens einmal nicht "Opfer", sondern Täterin sein. Das fand ich einen sehr, sehr schönen Schluss.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021