'Die Wahrheit über Metting' - Seiten 217 - 287

  • Nein. Das glaube ich nicht. Ich denke, er hatte nicht den Mumm. Was wäre, wenn es wirklich Filip war. Ich denke, er wäre mit der Situation zu dem Zeitpunkt evtl. überfordert gewesen. Weil sie eben auch so absurd und plötzlich für ihn gekommen ist.

    Ich denke eher, er war vorsichtig, ich persönlich würde nach 30 Jahren auch nicht unbedingt jemanden ansprechen, nur weil er mich an jemand erinnert. Man kann sich nach so langer Zeit nicht sicher sein und Tomás ist nicht der Draufgänger, der sich in solche Situationen stürzt. Und auch wenn er sich ziemlich sicher sein könnte, braucht er wohl Zeit, um sich auf die Begegnung vorzubereiten.

  • So, ich habe bisher noch nicht mal die Beiträge im dem dritten Abschnitt nachgelesen und will noch hier und da eh was kommentieren, aber ich möchte ja bald weiterlesen und damit ich das quasi "beruhigt" kann, möchte ich erst was zum vierten und somit vorletzten Abschnitt loswerden. Alles andere hole ich dann nach. :grin


    Wie zu erwarten kam ja hier der "Zeitsprung", wir befinden uns nun im Jahr 2008 oder 2009* und Tom ist nun um einiges älter, lebt in Hamburg, arbeitet in einer Buchhandlung und hat eine Beziehung, die aber offenbar nicht für die Zukunft ausgelegt ist. Mir gefällt einfach immer wieder, wie alles beschrieben ist, es erscheint mir realistisch, greifbar, irgendwie alltäglich normal und doch besonders. Dass Tom die Buchhandlung letztendlich doch nicht übernehmen wird, finde ich zwar schade, aber es würde auch nicht so ganz zum Buch passen. Hamburg war offenbar noch nicht die letzte Station.

    Die Arschloch-Theorie finde ich interessant, würde dann aber wohl eher Mattis Sicht unterschreiben, glaube ich. :lache Ein bisschen amüsiert hat mich dann auch, dass Google "Meeting" vorschlägt, ich lese das irgendwie auch oft bzw. erinnert mich "Metting" immer noch an "Meeting", wenn ich das Wort lese.

    Ob Tom noch Filip treffen wird? Auf der einen Seite fände ich es schön. Ich fände es auch sehr schön, wenn sie sich doch noch was zu sagen haben. Aber wer weiß...auch hier würde es vermutlich zum Buch passen, wenn sie sich entweder doch nicht mehr treffen (zumindest, wenn das offen bleibt, ob es zum Treffen kam) oder wenn sie sich treffen, aber sich vielleicht gar nicht so viel zu sagen haben, weil sich beide sehr unterschiedlich entwickelt haben. Auf der anderen Seite - je älter ich selbst werde, desto mehr merke ich, wie wertvoll gewisse Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse sein können. Und wenn Filip selbst tatsächlich auch seinen Eisstiel in den Boden gesteckt hat, dann hat er sicher auch noch Erinnerungen an gemeinsame Zeiten und selbst, wenn man sich gar nicht soviel zu sagen hat - das gemeinsame Schwelgen in Erinnerungen, ein weiteres gemeinsames Capri-Eis...doch, ich denke, das hat durchaus was Magisches. In meinen Augen, in meiner Welt.


    Ja, und nun ist Tom in Horizont angekommen und ich bin sehr neugierig auf den letzten Abschnitt. Was ich immer wieder überlege und einfach in meine Welt so gar nicht passt - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mensch 30 Jahre lang nicht in seinem Geburtsort bzw. da, wo er aufgewachsen war (also zumindest, sofern das finanziell, gesundheitlich und logistisch möglich ist) und auch 30 Jahre so überhaupt keinen Kontakt zu seiner Familie bzw. seinen Eltern hat. Ja, Tom hatte eine harte Zeit in Metting, vor allem zum Schluss und er wollte sich nicht erinnern usw, aber Menschen, die in dem einen Leben, das sie haben, 30 Jahre lang keinen Kontakt zu ihrer Familie haben - hm, ich glaube, das werde ich nie begreifen. (Ich würde dies beim sexuellen Missbrauch und diversen sehr harten Vergehen nachvollziehen können, aber bei Tom finde ich 30 Jahre schwer verständlich. Auch dass die Eltern offenbar nie wirklich Kontakt gesucht haben, aber vielleicht haben sie es und Tom war nicht zu finden.)

    Ich möchte nicht sagen, dass es das nicht gibt. Mir ist bewusst, dass meine Welt und meine Sicht nicht alle Menschen teilen, aber es ist mir doch irgendwie unbegreiflich.


    Übrigens frage ich mich natürlich, was in der Truhe von Marieluise sein kann. Stangen, Zahnrädchen, Kurbeln, Zylinder...ich bin gespannt. Aber es wird ja sicher das sein, was Marieluise noch vor dem Beginn des Kapitels 1 gemeint hat und ich bin mal sehr gespannt. Eine wirkliche Idee hab ich nicht, mal abwarten, ob hier gerätselt wurde.



    *ich wollte ursprünglich etwas wie "im Jahr...hm, keine Ahnung, habe keine Lust nachzusehen, müsste etwas mit 2006 oder 2008 oder sowas sein" schreiben, aber dann wollte ich doch genauer nachsehen, weil ich nicht so desinteressiert klingen wollte und das hab ich nun davon - ich bin durcheinander, in welchem Jahr. Denn auf Seite 240 in dem Abschnitt über Obama hofft Tomás, dass Obama im Herbst gewählt wird, es müsste also das Jahr 2008 sein. Auf Seite 279 entdeckt er im Müll die Zeitung Mettinger Bote vom 07. Juli 2008, die aber fast ein Jahr alt sein soll, also muss er im Jahr 2009 in Metting sein. Und ich glaube irgendwie nicht, dass zwischen dem Obama-Abschnitt und Toms Fahrt nach Metting ein Jahr vergangen ist. :gruebel:gruebel

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