Vizinczey, Stephen - Wie ich lernte, die Frauen zu lieben

  • Wie ich lernte, die Frauen zu lieben


    Von Stephen Vizinczey


    (bei Amazon kopiert)
    BRIGITTE, 1. September 2004
    3 oder 4 Jahre alt muß er gewesen sein und ein so entzückendes Kerlchen, daß die Freundinnen und Tanten seiner alleinerziehenden Mama Schlange standen, um ihm den Hintern zu küssen. Diese hübsche Szene gehört zu den frühesten Erinnerungen des Ich-Erzählers eines autobiogr. Romans aus dem Jahr 1966, der bei uns leider seit 10 Jahren vergriffen war. Unter dem Titel "Wie ich lernte, die Frauen zu lieben" ist das Werk des großen ungarischen Erzählers jetzt neu übersetzt und verlegt worden. Sein Held András entwickelt eine Leidenschaft für ältere Frauen. [...] Die Objekte seiner Begierde sind verheiratet oder auch nicht, sie habe Kinder oder auch nicht. Sie heißen Maya, Klári, Ilona oder Mici und kommen gar nicht dazu, ihren Liebhaber zu verschleißen. Denn der Philosophie-Student braucht seine Manneskraft für immer neue, geheimnisvolle Schönheiten. Klingt vielleicht etwas luftikussig, ist es aber nicht. Denn hinter der Schönheit lauert der Schrecken der Zeitgeschichte: Krieg, Diktatur, Ungarn-Aufstand, Flucht und Exil. Es ist nicht das Testosteron, das Vizinczeys Helden zum großen Frauenverführer macht, es ist der unstillbare Hunger - nach Leben, nach Liebe, nach Glück.



    Meine Meinung:
    Im Anschluss an „Verlockung“ (Janos Szekely) kommt mir dieses Buch wie eine Weiterführung dieser wunderbaren Geschichte und Handlung vor. Dieses Buch spielt vorwiegend in Ungarn ab dem 2 ten Weltkrieg, der Protagonist studiert später Philosophie, was ich mir bei Bela (Verlockung) sehr gut vorstellen könnte. Es soll ein erotisches Buch sein, was mir gar nicht so aufgefallen ist *grins*, denn es beschreibt leicht und flüssig das Heranwachsen eines Buben zum Mann. Hat mir wirklich gut gefallen.

  • Ich habe mir dieses Buch als Taschenbuch zugelegt und sofort gelesen. Die Sprache ist teilweise sehr originell, die Geschichten in der Geschichte plätschern angenehm dahin. Immer wenn er ironisch wird, gelingt es Vizinczey, mich anzusprechen.


    Ob die Erlebnisse des András Vajda symptomatisch für die Altersgenossen des Autors oder zeitlos sind?


    Egal. Aus der Historie heraus verstanden gewinnt das Buch seinen Reiz. Aber auch ohne die genaue Kenntnis Ungarns gegen Ende der 40er Jahre kann sich der Leser intelligent unterhalten lassen.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)