Coronavirus - Nummer 3

Sinela schrieb:

Ich hoffe unter "ferner liefen". Wenn ich mir die Fotos von der Demo in Leipzig anschaue, bekomme ich schon wieder das kalte Grausen. Wie war das doch noch schnell mit Abstand und Maske?

Es ist absolut unverantwortlich! Wenn ich die Kommentare der Teilnehmer höre oder die Plakate lese, bekomme ich Kopfschmerzen.

In einem Dresdner KH musste die Paliativmedizinische Station geschlossen werden, da fast alle Ärzte und Schwestern Corona-positiv getestet wurden. Die sind alle in Quarantäne gegangen. Und da stellen sich Leute hin und erklären, Corona ist nur eine Erfindung.

Rosenstolz schrieb:

Es ist einfach nur ganz, ganz schrecklich.

Ich kann diese Menschen nicht verstehen..........

Ich auch nicht, bin nur entsetzt. Warum greift man nicht hart durch und bestraft sie schmerzhaft, das es weh tut.

Arietta schrieb:

Ich auch nicht, bin nur entsetzt. Warum greift man nicht hart durch und bestraft sie schmerzhaft, das es weh tut.

Bestrafen wofür? Für ihre Meinung? Bußgeld für Maskenverweigerung dort wo die Maskenpflicht gilt gibt es schon, aber ansonsten gilt die Meinungsfreiheit für alle. Das muss eine Demokratie aushalten, sonst ist es keine!

breumel schrieb:

Bestrafen wofür? Für ihre Meinung? Bußgeld für Maskenverweigerung dort wo die Maskenpflicht gilt gibt es schon, aber ansonsten gilt die Meinungsfreiheit für alle. Das muss eine Demokratie aushalten, sonst ist es keine!

Auf Lanzarote wo meine Freunde leben, ist Maskenpflicht so bald du dein Haus verlässt, wirst du ohne erwischt zahlst du 250 Euro Strafe. !!!

Arietta schrieb:

Auf Lanzarote wo meine Freunde leben, ist Maskenpflicht so bald du dein Haus verlässt, wirst du ohne erwischt zahlst du 250 Euro Strafe. !!!

Da bin ich ja froh dass das hier nicht so ist. Wenn ich spazieren gehe ist eine Maske unsinnig. Und auf dem Parkplatz muss ich die auch noch nicht tragen. Das ist für mich vollkommen überzogen.

breumel schrieb:

Bestrafen wofür? Für ihre Meinung?

Nein, nicht für ihre Meinung, sondern wegen des Regelverstoßes was Maske und Abstand angeht!

Ich finde es auch unsinnig, beim spazieren gehen Maske zu tragen, wobei ich sagen muss, dass es manchmal doch angezeigt wäre. Manche Menschen gehen keine 10 cm entfernt an einem vorbei, lachen vielleicht gerade, und ich bekomme die Aerosole ab. Da fühle ich mich selbst im Freien unwohl dabei. Deshalb nehme ich jetzt immer eine Maske mit und wenn ich sehe, da kommen mehrere Leute auf mich zu, setze ich sie auf. Außerdem ist das bei kaltem Wetter gar nicht so unangenehm, die Nase bleibt nämlich dann schön warm.

Arietta schrieb:

Ich auch nicht, bin nur entsetzt. Warum greift man nicht hart durch und bestraft sie schmerzhaft, das es weh tut.

Bestrafen? Auf Grund welcher Rechtsgrundlage? Wir haben es hier mit einer Ordnungswidrigkeit zu tun, nicht aber mit einem Vergehen oder Verbrechen - und nur dafür gibt es Strafen.

Und "strafen" das es weh tut? Auspeitschen?

Das wäre sicher sehr schmerzhaft.

Ich bin immer wieder froh, das über Sanktionen Juristen entscheiden und nicht das Bauchgefühl von Menschen.

Und da wir ein demokratische Rechtsstaat sind, braucht es für jede Sanktion eine Rechtsgrundlage. Ohne Wenn und Aber. Und Sanktionen müssen zudem verhältnismässig sein.

Voltaire schrieb:

Wir haben es hier mit einer Ordnungswidrigkeit zu tun, nicht aber mit einem Vergehen oder Verbrechen - und nur dafür gibt es Strafen.

Das ist jetzt in meinen Augen aber Haarspalterei.   Arietta hat das mit dem Strafen bestimmt dahingehend gemeint, dass ein Bußgeld verhängt wird und nicht 10 Jahre Knast.

Sinela schrieb:

Nein, nicht für ihre Meinung, sondern wegen des Regelverstoßes was Maske und Abstand angeht!

Die Bußgelder gibt es doch längst. Nur möchte das Ordnungsamt (ich denke dass die zuständig sind) auch mal Feierabend machen und kann nicht überall sein. Es wird ja auch nicht jeder Falschparker erwischt (zum Glück...). Nicht mehr Gesetze erlassen sondern die bestehenden anwenden ist angesagt.

Richtig, aber in meinen Augen wird bei solchen Demonstrationen viel zu wenig durchgegriffen was diese Ordnungswidrigkeiten angeht. Dabei weiß man im Vorfeld, dass dort viele weder auf Abstand achten noch eine Maske aufziehen. Lass dort einen Superspreader durchgehen und die Zahlen werden explodieren. Viele der dann Infizierten haben keine Symtome, stecken widerrum was weiß ich wie viele Menschen an, und so weiter und so weiter. Das Ende vom Lied: noch mehr Einschränkungen für alle!

Sinela schrieb:

Das ist jetzt in meinen Augen aber Haarspalterei.   Arietta hat das mit dem Strafen bestimmt dahingehend gemeint, dass ein Bußgeld verhängt wird und nicht 10 Jahre Knast.

Gerade im Rechtlichen ist die korrekte Anwendung der Begriffe sinnvoll und notwendig. Wenn jeder seine eigene Definition hätte, dann würde rechtlich gar nichts mehr gehen.

Man muss wirklich genau zwischen Ordnungswidrigkeit und Vergehen unterscheiden. Wenn beispielsweise ein infizierter Mensch, der um seine Infektion weiß, jemand willentlich anhustet, dann wäre das Körperverletzung - also ein Vergehen und kann dann mit einer Strafe belegt werden.

Die Teilnahme an einer Demonstration wo ggf. Auflagen missachtet werden ist nicht strafbewährt. Das Demonstrationsrecht ist ein Grundrecht, allerdings das Recht auf körperliche Unversehrthei auch. Hier muss man dann eine Güterabwägung vornehmen. Und darum wird das Nichterfüllen von Auflagen bei Demonstrationen auch als Ordnungswidrigkeit angesehen.

Rosenstolz schrieb:

Es ist einfach nur ganz, ganz schrecklich.

Ich kann diese Menschen nicht verstehen..........

Wenn du dir anschaust, wer da gestern mit wem "demonstriert" hat, was dort von sich gegeben wurde und was passiert oder nicht passiert ist (seitens der Polizei z. B.) will ich diese Menschen auch nicht verstehen. Da gibt es meinerseits auch nichts zu diskutieren.

Jeder einzelne Teilnehmer dort war ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen, der gerade unter Einsatz seines eigenen Lebens diesen Virus für uns alle bekämpft.

Jeder einzelne Teilnehmer dort fuhr gestern nach Hause mit der Möglichkeit das Virus schön weiter zu verteilen in Schulen, Krankenhäuser, Altenheime, den Einzelhandel, Familien.

Jeder einzelne Teilnehmer, jeder für das Chaos Verantwortliche, wird auch die Verantwortung dafür tragen, wenn die jetzt getroffenen Maßnahmen nicht reichen werden und wir vielleicht sogar den ersten echten Lockdown bekommen werden.

Denkt daran, wenn es soweit ist und ihr wieder über die Politik, die Experten und die Menschen schimpft, die die Pandemie beenden und Leben retten wollen. Die da gestern wollen das nämlich nicht.

Es ist traurig dass hier nicht mehr kontrolliert und entsprechende Bußgelder verhängt werden. Aber mehr Gesetze sind nicht die Lösung. Davon sind ausreichend vorhanden.

Saiya schrieb:

Wenn du dir anschaust, wer da gestern mit wem "demonstriert" hat, was dort von sich gegeben wurde und was passiert oder nicht passiert ist (seitens der Polizei z. B.) will ich diese Menschen auch nicht verstehen. Da gibt es meinerseits auch nichts zu diskutieren.

J

Ja, so ist es richtig, ich habe recht und diskutiere nicht. Denn meine Meinung ist die einzig richtige Meinung und darüber gibt es nichts zu diskutieren.

Kann man natürlich so sehen. Ich liebe solche Absolutionsstandpunkte.

Und was hätte die Polizei denn machen sollen?

Schießen?

Zudem wurde doch versucht zu räumen. Und wie bei fast jeder anderen Demonstration auch ist das was auf dem Papier einfach erscheint - in natura alles andere als einfach.

Und als die Demonstration für beendet erklärt wurde, gab es unmittelbaren Zwang seitens der Polizei. Das ist aber immer einfacher gesagt als getan.

breumel schrieb:

Bestrafen wofür? Für ihre Meinung? Bußgeld für Maskenverweigerung dort wo die Maskenpflicht gilt gibt es schon, aber ansonsten gilt die Meinungsfreiheit für alle. Das muss eine Demokratie aushalten, sonst ist es keine!

Ja, das muss eine Demokratie aushalten. Aber für die Demo in Leipzig gab es klare Auflagen, die nicht eingehalten wurden. Und da könnte man schon Bußgelder verlangen.

In Dresden ist das Tragen eines MNS auch in der Innenstadt Pflicht und wird auch von der Polizei kontrolliert. Das ist zugegebenermaßen doof, aber ich halte mich daran.

Angie Voon Wenn Auflagen nicht eingehalten werden, muss eingegriffen werden. Aber im Vorfeld zu verbieten ist rechtlich schwierig. Da unterstellt man den Leuten quasi den Vorsatz der Ordnungswidrigkeit. Auch wenn es realistisch ist...

Saiya schrieb:

Wenn du dir anschaust, wer da gestern mit wem "demonstriert" hat, was dort von sich gegeben wurde und was passiert oder nicht passiert ist (seitens der Polizei z. B.) will ich diese Menschen auch nicht verstehen. Da gibt es meinerseits auch nichts zu diskutieren.

Ich finde die Diskussion extrem wichtig. Wer mit den Menschen nicht diskutiert erfährt nicht, warum sie so handeln, und nimmt ihre Nöte und Sorgen nicht ernst. Das macht es nur noch schlimmer.

Ich kenne Menschen die durch den zweiten Lockdown in den Ruin getrieben werden. Die sind kurz vorm Zusammenbruch. Inhaber von kleinen Fitnessstudios oder Kosmetikstudios, Künstler, der Nachbar mit dem Karnevalsshop. Die staatlichen Hilfen bisher sind hochbürokratisch und teilweise auf idiotischer Grundlage basierend. Wer unregelmäßige Einkünfte hat und eine Hilfe basierend auf dem Einkommen des gleichen Monats im Vorjahr bekommen soll, kann Glück oder extrem Pech haben. Wer neu eröffnet hat, hat noch gar keine Unterlagen zum Vergleich, oder das Geschäft ist gerade erst angelaufen.

Diese Menschen fühlen sich nicht nur machtlos, sie sind es. Von meinen Bekannten wird keiner mit den Corona-Leugnern auf die Straße gehen, aber eine Demonstration ist für so manchen eine der wenigen Optionen, etwas zu tun. Gäbe es Demonstrationen gegen die Cortona-Maßnahmen, auf denen sicher wäre, dass keine Corona-Leugner zugegen sind, ich könnte mir vorstellen dass diese deutlich größer wären und dort auch die Auflagen eingehalten werden würden. Nachdem das aber nicht so ist bleiben diesen Menschen nur Online Petitionen und das Teilen von Aufrufen auf Facebook.

Ich kann die Gegner (nicht die Leugner) verstehen. Aber dazu muss man mit ihnen reden und ihnen zuhören. Wer nicht zuhört trägt meiner Meinung nach eine Teilschuld an den Problemen. Man sollte nicht nur die Auswirkungen betrachten sondern auch die Ursachen.

Muss ich ernsthaft verdeutlichen, dass ich in meinem Beitrag von dem Mob, der da gestern auf der Straße war, spreche und nicht von Menschen, die aufgrund der Pandemie um ihre Existenz bangen o. ä., die aber nicht im Traum auf die Idee kämen, mit solchen Leuten auf die Straße zu gehen?

Die Berichterstattung aus Leipzig spricht für sich. Da gibt es nichts zu diskutieren oder zu verteidigen.