Coronavirus - Nummer 3

  • ja, aber das ist doch die Schlußfolgerung des Autoren....


    hier klingt das etwas anderes, obwohl das gleiche Zitat verwendet wird....


    https://www.zeit.de/wissen/ges…3A%2F%2Fwww.ecosia.org%2F

  • Zahlen hier, Vorschriften da, Regeln dort...


    ... man müßte das alles nicht so diskutieren, wenn die Menschen von sich aus und ohne Zwang vernünftiger wären: Alle Mann Maske auf und so wenig wie möglich unternehmen.


    Aber ich höre so viel mimimi, weil dies und das und jenes nicht geht... alles nichts wirklich Wichtiges, sondern halt Freizeitunternehmungen. Ja mei, es ist halt eine besondere Zeit, in der nicht alles möglich bzw. sicher / vernünftig ist. Das muß nicht jedem gefallen, das verstehe ich ja, aber dieses Rumgeheule von manchen (keine Eulen, wohlgemerkt!) geht mir auf den Sack.


    Die Generation meiner Großeltern hat zwei Kriege miterlebt. Ihr Alltag in diesen Jahren war von Angst geprägt und von Verlusten. Sie haben Not, Kälte und Hunger miterlebt. Sie haben Familienmitglieder und Freunde verloren. Auch meine Eltern haben noch einen Krieg mitgemacht.


    Und wir jammern rum, weil wir uns ein Stoffläppchen vor die Schnauze binden und die Füße still halten sollen...


    (Dass Wirtschaft, Handel, Industrie durch die Pandemie ganz andere Sorgen hat, steht auf einem anderen Blatt und ist auch nicht das Thema meines Postings).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wie hoch ist denn bei einem Wert von 50 das Risiko, einem Infizierten zu begegnen, sich anzustecken und einen schweren Verlauf zu haben, gibt es da Berechnungen die stimmig klingen?

    Ich finde die Frage interessant, nur antworten kann man darauf noch nicht.


    Eine Berechnung ginge nur, wenn man genauso viele Gleichungen wie Variabelen hätte. Dies hieße aber auch, dass man die deterministischen Zusammenhänge und alle Einflussgrößen kennt. Soweit wird es wohl nie kommen.


    Aktuell werden weltweit Studien durchgeführt, um Daten zu sammeln. Die werden wahrscheinlich erstmal alles mit allem ins Verhältnis setzen, um daraus signifikante Erkenntnisse zu gewinnen. Es gab ja schon Veröffentlichungen, dass auch die Blutgruppe eine Rolle spielen könnte. Vielleicht kommt irgendwann auch noch jemand auf die Idee, die Haarfarbe und Pigmentierung zu analysieren, wer weiß das schon?


    Was wir wissen ist, dass das Lebensalter, die Vorerkrankungen, die Virenlast, die Nähe und die zeitliche Dauer im Kontakt mit einem Infizierten eine Rolle spielen. Aber jede neue Studie kann auch wieder neue Erkenntnisse bringen und den bisherigen Wissensstand auch falsifizieren.


    Der Wert 50 hat wohl weniger mit der direkten Ansteckungsgefahr zu tun als mit der Arbeitsbelastung der Gesundheitsämter. Die sollen ja immer noch in der Lage sein, Infektionsketten nachvollziehen zu können und das geht halt ab einer bestimmten Höhe kaum noch.

  • der Landkreis Berchtesgaden ist im Lockdown .Da haben die Gesundheitsämter die Übersicht verloren . Muß mal meine Cousine anrufen wie es bei denen ausschaut die wohnen da :/. Wie lang es bei uns wohl noch dauert bis wir dran sind :gruebel

    e0354.gif


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Irgendwann bekommt man aus allen gesammelten Daten einen Ergebnisraum, den man dann von allen Seiten munter analysieren und jedes statistische Maß daraus berechnen kann. Regressionsanalysen usw. Ein buntes Spielfeld für Mathematiker und andere Wissenschaftler. Die dürften alle eine wahre Freude an dem neuen Spielfeld haben - rein technisch gesehen.

  • Glücklicherweise haben Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten neuerdings die Sache mit der Statistik verstanden :grin. Nachdem allerlei Kuriositäten untersucht wurden, findet sich am Ende von populärwissenschaftlichen Texten häufig der Hinweis, dass Auffälligkeiten entdeckt wurden, dass das Datenmaterial nicht ausreichend ist und keine Kausalität abgeleitet werden kann.

  • Ich finde Voltaires Sichtweise nicht einseitig, sondern übergeordnet. Das Recht sollte die höchste Ebene in der Betrachtung der Maßnahmen sein und das Grundgesetz höchste Priorität haben.


    Gebiete abzuriegeln finde ich nicht nur unverhältnismäßig sondern auch hochgradig bedenklich. Das hat für mich schon den Geschmack von Freiheitsberaubung, quasi Hausarrest. Natürlich ist es ein Risiko die Menschen frei sich bewegen zu lassen und an die Vernunft zu appellieren, aber meiner Meinung nach sollte man das Risiko eingehen weil die Alternative Zwang und Unterdrückung ist.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich verlinke mal ( habe die Stellungnahme eben gelesen und ich finde sie sehr interessant und teilenswert ) :

    https://www.g-f-v.org/stellungnahmen_detail

    Von einer der Unterzeichnerinnen, Frau Prof. Eckerle gibt es einen sehr guten, unaufgeregten, aber auch ehrlichen, nicht verharmlosenden Gastbeitrag in der Zeit mit guten Tipps, wie wir durch diesen Winter kommen können:

    Klick

  • Deine Maßnahmen sind also weiterhin Daumen drücken und “toi toi toi“ rufen? “Das wird schon“. Und das, nachdem bekannt ist dass sich ganz viele Leute an nichts halten? Und wo Du nicht mal annähernd in der Lage bist, das Risiko einzuschätzen?

    Ja, bevor ich zu Zwangsmaßnahmen greife ist mir das lieber. Ich ziehe das Risiko der Unterdrückung vor.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Deine Maßnahmen sind also weiterhin Daumen drücken und “toi toi toi“ rufen? “Das wird schon“. Und das, nachdem bekannt ist dass sich ganz viele Leute an nichts halten? Und wo Du nicht mal annähernd in der Lage bist, das Risiko einzuschätzen?

    Wie sinnvoll sind dann überhaupt Maßnahmen, wenn sich Leute nicht daran halten?

    Ich bin gestern in den Urlaub nach MV gefahren, obwohl man alle privaten Reisen unterlassen soll. Aber es sind bei uns Schulferien, warum also nicht. Wir hatten im Sommer bereits Urlaub daheim gemacht. Die Regeln werden hier sehr genau eingehalten und auch die Touristen halten sich offenbar daran. Warum also nicht verreisen?

    Soll ich auf nicht absehbare Zeit sämtliche Aktivitäten einstellen und nur noch zu Hause hocken und depressiv werden?

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Wie sinnvoll sind dann überhaupt Maßnahmen, wenn sich Leute nicht daran halten?

    Ich bin gestern in den Urlaub nach MV gefahren, obwohl man alle privaten Reisen unterlassen soll. Aber es sind bei uns Schulferien, warum also nicht. Wir hatten im Sommer bereits Urlaub daheim gemacht. Die Regeln werden hier sehr genau eingehalten und auch die Touristen halten sich offenbar daran. Warum also nicht verreisen?

    Soll ich auf nicht absehbare Zeit sämtliche Aktivitäten einstellen und nur noch zu Hause hocken und depressiv werden?

    Auch das finde ich sehr egoistisch.
    Es geht ja nicht darum, dass wir jetzt mehrere Jahre nicht verreisen können, sondern darum erst mal das Virus nicht auszubreiten bis es Mittel dagegen gibt. Das sollten eigentlich die meisten Menschen ohne große Komplikationen schaffen.

  • Scheinbar funktioniert es bei einer zunehmenden Anzahl von Menschen nicht mehr ohne Zwang, weil Rücksichnahme auf andere Menschen nicht mehr selbstverständlich ist, sondern die eigene Befindlichkeit wichtiger und Dagegensein cool sind.


    Diesen mMn leider (oft nicht immer) notwendigen Zwang als Unterdrückung darzustellen... da fehlen mir die Worte. Wohin "persönliche Freiheit über alles" führt kann man doch in den USA sehen - die Situation dort halte ich nicht "nur" wegen Corona hier für nicht wünschenswert.


    Visualisierung wie unterschiedlich sich Covid in den verschiedenden Bundesstaaten der USA seit Anfang Juni ausbreitet:


    https://dangoodspeed.com/covid/total-cases-since-june

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Wie schrecklich muss denn ein Zuhause sein, wenn man es nicht mal ein Jahr ohne Urlaub aushält und davon depressiv wird? Wir haben unseren Urlaub in Niedersachsen für nächste Woche storniert.


    Der Egoismus, den viele momentan an den Tag legen, zeigt ganz deutlich, dass es ohne Zwang nicht funktionieren wird. Die Rücksicht auf andere ist vielen völlig abhanden gekommen.

  • Klar ist die Einstellung auch egoistisch, aber da stehe ich zu. Immer nur an andere und die Gemeinschaft zu denken macht auf Dauer depressiv, so ein bisschen Egoismus ist sinnvoll und tut gut. Ich trage die Maske obwohl ich sie nicht mag, wasche ständig intensiv die Hände, halte Abstand und lebe mit den ganzen Beschränkungen. Aber es gibt einen Punkt ab dem es mir zu weit geht, weil ich es für unsinnig halte, und der ist mit diesem kreisweiten Hausarrest erreicht. Den will ich nicht, auch nicht "der Gesellschaft zuliebe", weil ich ihn für völlig überzogen und nicht angemessen halte. Dann bin ich eben egoistisch, wenn Egoismus hier bedeutet, selbst entscheiden zu wollen!

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich empfinde die Maßnahmen jetzt auch nicht als Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Ja, ich kann vielleicht grade nicht so, wie ich möchte, aber ich weiß doch wofür ich jetzt einfach mal meine Füße still halte. Ich möchte nicht diejenige sein, die jemanden ansteckt, der daran vielleicht verstirbt. Manche Maßnahmen sind auch für mich nicht schlüssig, aber Hände waschen, Abstand halten, Mundschutz tragen und die sozialen Kontakte einschränken ist nicht schwierig und tut nicht weh.


    Ich war vor kurzem selbst noch im Urlaub, das aber auch nur, weil das recht bedenkenlos ging. Mit den steigenden Zahlen jetzt, würde ich tatsächlich nicht mehr fahren. Wir fahren sonst mehrfach im Jahr weg und sind auch sonst viel unterwegs. 2 Urlaube haben wir zu Hause verbracht, einige Freunde habe ich das ganze Jahr noch nicht gesehen, zu meiner Oma kann ich nicht, weil das Altenheim wieder keinen mehr rein lässt. Klar fehlt mir das, aber ich werde es wohl überleben.

  • Wie schrecklich muss denn ein Zuhause sein, wenn man es nicht mal ein Jahr ohne Urlaub aushält und davon depressiv wird? Wir haben unseren Urlaub in Niedersachsen für nächste Woche storniert.


    Der Egoismus, den viele momentan an den Tag legen, zeigt ganz deutlich, dass es ohne Zwang nicht funktionieren wird. Die Rücksicht auf andere ist vielen völlig abhanden gekommen.

    Warum muss das Zuhause schrecklich sein? Das Risiko im innerdeutschen Urlaub ist auch nicht größer als wenn jemand Zuhause bleibt.

    Und fast alle tragen brav Masken. Nachdem die den Träger selbst kaum schützt, ist das doch Rücksicht auf andere!


    Genauso wie ihr euch über den meiner Meinung nach gesunden Egoismus aufregt, rege Ich mich über die Forderung nach Zwang und noch mehr Rücksichtnahme auf. Erzwungene Rücksicht muss irgendwann zu Ablehnung führen, wenn die Maßnahmen nicht sinnvoll erscheinen!

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss