Zu Beauvoirs Zeit war die Psychoanalyse noch neu und interessant. Es gab auch schon den Zwist mit Adler, dem noch viele mit anderen Analytikern folgen sollten.
Diese Streitigkeiten wurden oft mit ebenso großer Erbitterung geführt, wie Streitigkeiten innerhalb von Religionen. nur wurden Abweichler nicht verbrannt.
Vielleicht kommt sie dadurch auf die Gleichsetzung.
Am Ende des ersten Abschnitts schreibt sie jedenfalls ganz deutlich: "Daher müssen die biologischen Gegebenheiten im Licht eines ontologischen, ökonomischen, sozialen und psychologischen Zusammenhangs untersucht werden." Genau das ist ihr Anliegen.
wie ihres Vergleiches der Gruppe der Frauen mit Dunkelhäutigen und Juden in der Einleitung, was ich schon befremdlich rassistisch fand.
Vielleicht würde ich es bei einer modernen Autorin rassistisch finden, an dieser Stelle habe ich das nicht so empfunden, gerade weil es Beauvoir um die unterschiedliche Solidarisierung innerhalb der von ihr genannten Gruppen ging.
dass Frauen danach entweder nur die Chance haben zu vermännlichen, dann auch nur zum klitoralen Orgasmus fähig sind oder sich selbst in der Liebe zum Mann unterwerfen und zur Belohnung dann auch den vaginalen Orgasmus genießen können. Hä?? Hier spricht doch eher die Angst des Mannes davor, dass die Frau auch allein zur Befriedigung kommt und ihn nicht dazu braucht. Und das wird dann natürlich als Vermännlichung und Entwicklungshemmung gesehen.
Was soll man sagen? Es ist halt die Sicht eines Mannes, der von weiblicher Sexualität wenig wusste und auch nichts wissen wollte. Nur schade, dass sich diese Meinung so lange gehalten hat.