Andreas Franz - Teuflische Versprechen - Aug. 08

  • (erscheint Aug. 05 - Knaur Verlag - 576 S - ISBN: 3426628317 / 8,90 €)


    Korruption und Menschenhandel in der besten Gesellschaft Frankfurts. In der Praxis der Psychologin Verena Michel taucht eines Tages eine völlig verängstigte junge Frau aus Moldawien auf: Maria wurde, zusammen mit einigen Schicksalsgenossinnen, als Sexsklavin in einer alten Villa gehalten und konnte ihrem Martyrium nur knapp entkommen. Die Psychologin bringt die Frau zu der befreundeten Anwältin Rita Hendriks. Diese ist entsetzt über das, was sie von Maria erfährt, und setzt alle Hebel in Bewegung, um der Frau zu helfen. Kurz darauf ist Rita tot. Ein Fall für die engagierte Frankfurter Kommissarin Julia Durant, die bei ihren Ermittlungen bald zwei weiteren ungeklärten Morden auf die Spur kommt.



    Meine Meinung:


    Packend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor gönnt dem Leser keine Ruhe. Sehr empfehlenswert!

  • Ich habe das Buch quasi verschlungen - mir ging die Bahnfahrt immer viiiiel zu schnell vorbei.


    Es hat mich tief erschüttert - besonders auch solche "heimlichen" Gesetze, wie das aus der Ära "Kohl".
    Ständig spukte auch mir ein gewisser Typ mit aalglatten Haaren im Kopf rum. Diese Assoziation machte das Buch besonders schaurig. Wenn man sich nur vorstellt, dass solche Leute so in Deutschland unbehelligt agieren könnten - oder sogar wirklich tun, dann bekommt man das kalte Gruseln und fühlt sich, in Anbetracht der eigenen Machtlosigkeit, so was von mies.
    Wie muss es erst den Polizeikräften gehen, die doch so viel näher am Geschehen sind, und denen die Hände von ganz "oben" gebunden werden?


    Nichtsdestotrotz werde ich mir alle weiteren Andreas-Franz-Bücher zulegen müssen - so gute deutsche Krimis habe ich bisher noch nicht gelesen. Hut ab vor dem Autor!

  • Ich habe es auch verschlungen, obwohl ich mich anfangs etwas an den Schreibstil gewöhnen musste. Die Geschichte war irgendwie so real, man konnte sich die Figuren sehr gut vorstellen und sich unheimlich gut in die Situation und die beschriebene Geschichte hineinversetzen. Sehr spannend, vom Anfang bis zum Schluss und auf jeden Fall sehr empfehlenswert!


    Und es ist erschütternd wieviel Wahrheit in diesem Buch steckt. Man wird auf ehrliche Weise an die Realität erinnert, die in manchen Städten und Gewerben wirklich sehr hart ist.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

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  • hm, ich habe vor kurzen auch dieses buch gelesen und war sehr enttäuscht.


    die story an für sich fand ich noch spannend, auch wenn ich die fülle an themen, die hier angeschnitten wurden, schon übertrieben fand. genervt haben mich die einzelnen figuren, die sich alle auf die eine oder andere art und weise über die vorkommnisse aufregen durften, damit auch jeder leser den pädagogischen zeigefinger erkennen konnte!


    ich will nicht mit der nase auf die probleme unserer zeit gestoßen werden, sondern mitdenken - aber genau das hat mir der autor einmal zu viel abgenommen. noch ein buch von ihm werde ich so schnell nicht in die hand nehmen...


    bo

  • Es war mein erstes Buch von Andreas Franz und ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Es hat auch mich von Anfang bis zum Ende hin gefesselt. Es ist wirklich erschreckend, was hier in Deutschland so alles vor sich geht, was aber nicht an die Öffentlichkeit dringen wird. :-(


    Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, das mich deutsche Krimis fesseln könnten, bin ich eines besseren belehrt worden. Werde mir so nach und nach auf jeden Fall noch ein paar Bücher von Andreas Franz zulegen. :-]

  • Ich bin gerade dabei es zu lesen und es gefällt mir eigentlich sehr gut, obwohl ich sonst gar kein Krimi-Fan bin... Andreas Franz hat eine tolle Art zu schreiben wie ich finde... Fan werde ich aufgrund des Genres aber wohl nicht werden denke ich... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • So, ich habe fertig...
    ____________


    Meine Meinung:
    Die 21jährige Maria aus Moldawien schafft es aus einem illegalen Puff zu fliehen, in dem sie seit etwa 4 Jahren als Sexsklavin gehalten wurde. Sie taucht völlig verzweifelt in der Praxis der Psychologin Verena Michel auf und bittet um Hilfe. Da Verena mit der Situation auch überfordert ist, wendet sie sich an eine Freundin, die Anwältin ist. Diese Anwältin erfährt von einem Bekannten von der Kommissarin Julia Durant, der ihr empfiehlt sich dorthin zu wenden. Kurz darauf sind beide tot. Julia beginnt zu ermitteln und gerät immer tiefer in den Sumpf von Menschenhandel und organisiertem Verbrechen hinein....


    Ein tolles Buch... Sehr, sehr spannend geschrieben und auch sehr bedrückend, wenn man liest, zu was Menschen alles fähig sind. Eigentlich ist das ja nicht mein Genre, aber dieses Buch habe ich kaum aus der Hand legen können... Andreas Franz versteht es wirklich toll einen zu fesseln. Ich hoffe ja, dass vieles aus dem Buch, wie es bei der Polizei etc. zugeht, reine Fiktion ist, werde dazu aber gleich noch mal in der damaligen Leserunde stöbern, was Andreas damals dazu geschrieben hat...


    Auf jeden Fall ein klasse Buch, welches ich Krimi-Fans nur ans Herz legen kann...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Dieses war mein zweites Buch von Andreas Franz, nach "Syndikat der Spinne" und es hat mir wesentlich besser gefallen, da er sich hier mehr am Thema hält und nicht so - für mich störende - Klenigkeiten wie Julias Bierkonsum ausbreitet.


    Mir hat es gut gefallen, ich fand es aber auch bedrückend, vor allem, wenn man bedenkt, wieviel Wahres dahinter steckt.

  • Ich war damals eine der glücklichen Gewinner eines Leseprobenexemplars und hab es gleich verschlungen.
    Super spannend, sehr aufregend wie es doch in der Welt der Politik und Geschäfte hinter den Türen zugeht, wie wenig man solche Leute leider dran kriegt. :fetch


    Den Bierkonsum fand ich gar nicht sooo hoch. Gut, ich kann da auch nicht mithalten. Aber der eine trinkt täglich sein Glas Rotwein zum Feierabend, sie halt ein zwei Bier.


    Das Syndikat der Spinne hab ich kürzlich ergattert (1 Euro aufm Markt :grin) und es wird mein zweites A.Franz-Buch sein. Mal schauen. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven


    Den Bierkonsum fand ich gar nicht sooo hoch. Gut, ich kann da auch nicht mithalten. Aber der eine trinkt täglich sein Glas Rotwein zum Feierabend, sie halt ein zwei Bier.


    Nee, das wird im Syndikat der Spinne so ausgebreitet, dass es schon übertrieben wirkt.

  • Zitat

    Original von geli73


    Nee, das wird im Syndikat der Spinne so ausgebreitet, dass es schon übertrieben wirkt.


    Ich hab mich schon gewundert. :grin
    Na dann werd ich mich mal gelegentlich durchs Syndikat spinnen.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von geli73


    Nee, das wird im Syndikat der Spinne so ausgebreitet, dass es schon übertrieben wirkt.


    Ich glaube im Alkoholkonsum sehe ich hier eher eine Reaktion auf die psychische Belastung, die so der Beruf mit sich bringt. Der ein oder andere braucht dies halt, um nachts einfach wieder ruhig schlafen zu können. Ich denke, dies hat auch Taipan so bezweckt!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Endlich mal ein Andreas-Franz-Krimi, der mir wirklich gut gefallen hat! Spannend geschrieben, ohne furchtbar langweilige Passagen!!!


    Hat mir sogar so gut gefallen, dass ich mich doch noch mal an ein Buch des Autors heranwagen werde (nachdem ich z.B. Letale Dosis stinklangweilig empfunden habe).

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Den Tchibo-Doppelband mitgerechnet, war das jetzt mein dritter Franz. Die Bücher sind alle spannend geschrieben und man kann sie fast nicht mehr aus der Hand legen.


    Was mir nicht so gefällt, ist der immer ähnliche plot. Der Autor vermittelt seinen Lesern das Gefühl, in einer Bananenrepublik zu leben. Wir werden scheinbar völlig hilflos von einer Bande total korrupter Politiker regiert, ohne Aussicht auf Besserung. In keinem der Bücher gelingt der toughen Kommissarin, die wirklich alle Tricks zu beherrschen scheint, ein druchschlagender Ermittlungserfolg. Das vermittelt dem Leser den Eindruck, dass, wenn schon durchaus fähigen Kriminalbeamten die Hände gebunden sind, der einzelne Bürger gar keine Chance hat, sich zu wehren und auf der ganzen Linie verarscht und für blöd gehalten wird. Alle übergeordneten Behörden, einschließlich Staatsanwaltschaft und Gerichte, von Regierungsmitgliedern ganz zu schweigen, sind durch und durch kriminell und korrupt. Ich mag ein paar Funken Wahrheit nicht leugnen, aber diese Schwarzmalerei geht mir zu weit.


    Trotz der Spannung brauche ich eine längere Franzpause.

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

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  • Stimmt. :write Bei allen Franz-Büchern hatte ich das Gefühl machtlos gegen das Böse der Welt zu sein. alle korrupt, verstrickt und verschwägert, durch Stellung und Amt immun. Da fehlt der Sieg des Guten über das Böse. :grin

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Ich lese Franz immer wieder gerne. So auch "Teuflische Verspechen". Sehr spannend, super geschrieben (wie immer) und ein Thema, dass einen mitreißt. Ich weiß gar nicht, warum ich die Bücher nicht nacheinander weg lese. Aber immer kommt was dazwischen.


    Von mir gibt es für dieses Buch glatte 10 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Nachdem das Buch hier ewig rumgelegen hat, :grin hab ich 's dann jetzt mal gelesen.


    Es ist spannend geschrieben, aber irgendwie hat mir die Sprache nicht immer gefallen. Teilweise war mir das Buch zu simpel gestrickt. Von mir gibt es 8 Punkte.


    Ein ordentlicher Krimi, aber keiner von dem ich sagen würde, den muß man "unbedingt" gelesen haben.