Amazon-Kurzbeschreibung
Eigentlich wollte Anastasija Kamenskaja, die erfolgreiche Moskauer Kriminalistin, im Sanatorium ihr verschlepptes Rückenleiden auskurieren und endlich Ordnung in ihr verworrenes Gefühlsleben bringen. Doch selbst fernab der russischen Metropole verwickelt sie ihr sicherer Instinkt für Unwahrheit und Verbrechen in einen Kriminalfall.
In dem trügerischen Idyll der Kleinstadt gehen seltsame Dinge vor sich. Merkwürdige Fremde kommen für ein, zwei Tage ins Sanatorium, die Kurgäste scheinen dort mehr zu suchen als nur Erholung: Nastja registriert merkwürdige Annäherungsversuche von Männern, verdächtige Geräusche am Telefon, verräterische Veränderungen in ihrem Zimmer. Was geht hier vor? Als schließlich ein Mord geschieht, ist sie mehr als überrascht, daß es nicht die örtliche Polizei ist, die um ihre Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens bittet, sondern die Mafia, die wahren »Ordnungshüter« der Stadt. Aber was ist deren Rolle bei dem tödlichen Spiel um Geld und Einfluß, dem Nastja auf die Spur kommt?
Die Autorin
Alexandra Marinina wurde 1957 in St. Petersburg geboren. Ende der sechziger Jahre zog die Familie nach Moskau um, wo Alexandra Marinina heute noch lebt. Alexandra Marinina studierte Jura, promovierte, und arbeitete 20 Jahre lang im Moskauer Juristischen Institut des Innenministeriums, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants der Miliz. Dort erstellte sie Verbrechensanalysen, Entwicklungsprognosen und Täterprofile und unterrichtete angehende Kommissare. 1993 begann sie, die schon als Kind eine begeisterte Leserin war und nun aufgrund ihrer Berufserfahrung immer unzufriedener mit den üblichen Krimis wurde, selbst zu schreiben - 1995 erschien der erste Krimi in Buchform. Ihre mittlerweile über 20 Romane haben bisher eine Auflage von 16 Millionen Exemplaren erreicht. Das russische Fernsehen produziert eine Serie mit ihren Fällen, Marinina bekommt körbeweise Fanpost, wird auf der Straße von ihren Lesern erkannt und in Diskussionen über Kriminalfälle verwickelt. Seit Frühjahr 1998 hat Alexandra Marinina sich aus dem Berufsleben zurückgezogen, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können.
Meine Meinung
Naja... Gehört für mich eher in die Kategorie "ja, kann man mal lesen". Nastja ist ist keine perfekte Karrierefrau, sondern hat auch Ecken und Kanten, macht auch Fehler, und sie ist eine Frau, die man durchaus durch einen Roman begleiten mag.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich "drin" war. Natürlich hat es System, dass der Leser am Anfang verwirrt werden soll, bis er weiss, wer wer ist, und ahnt, was eigentlich gespielt wird (in diesem Fall "gespielt" im Wortsinn, denn ein merkwürdiger Zweig der Filmindustrie spielt in der Handlung eine beklemmende Rolle). Mein Problem war dann auch eher, dass ich längere Zeit vor Schluss wieder "rausgeflogen" bin und den Überblick ziemlich wieder verloren hatte. Das hatte zur Folge, dass ich streckenweise sehr oberflächlich gelesen habe. Ach, und ich hab's einfach nicht mit organisierter Kriminalität, das ist mir alles viel zu kompliziert.
Das russische Leben, das man zu sehen bekam, war durchaus mal sehenswert - viele Mechanismen funktionieren da einfach anders, als man es gewohnt ist (sei es aus dem richtigen Leben oder aus amerikanischen Büchern/Filmen). Auch das hat wohl zur Verwirrung beigetragen...
Die Sprache ist dafür, dass es eine Übersetzung ist, insgesamt ziemlich gut. Weil ich kein Russisch kann, habe ich den Originaltext nicht erkannt. Es gibt trotzdem immer wieder Stellen, an denen man ahnt, dass es das Russische sein muss, was durchscheint, aber das fand ich sogar ganz interessant. Ärgerlicher sind die vergleichsweise vielen Kommafehler und einige andere Rechtschreibfehler - es waren doch schon zwei Übersetzer, einer von beiden hätte das doch jeweils merken müssen... Schade, dass der Verlag da beim Korrektorat geschlampt hat.
Tja, was sag ich nun? Solide 7 Punkte, sagen wir mal... nichts Superglänzendes, aber für einen Sommerabend auf dem Balkon wohl geeignet.