'Wenn Martha tanzt' - Seiten 164 - 220

  • Das Zwischenspiel in Pommern ist bedrückend. Ich finde, die zunehmende Bedrängnis der liberalen Bevölkerung, die Schikane der Nazis, werden gerade in diesem nüchternen, knappen Stil sehr deutlich. Nirgendwo anders scheint er besser auszudrücken was diese Zeit bringt, als hier.

  • Ja, dieser Stakkatoton passt recht gut zur geschilderten politischen Lage. Und egal, wie oft man diese Szenen schon gelesen hat, sie werden immer widerlich und erschütternd bleiben.


    Ich hätte ja nicht gedacht, dass Martha nach den fünf Jahren in Weimar nun wieder nach Türnow zieht und dort sogar den eigenwilligen Johann heiratet.


    Und Wolfgang wird wohl der Bruder von Walter Gropius und der Vater von Martha sein. Dies war eigentlich spätestens ab der Stelle klar, an dem Wolfgang und Otto sagten, dass sie Großvater werden.

  • Ja, dieser Stakkatoton passt recht gut zur geschilderten politischen Lage. Und egal, wie oft man diese Szenen schon gelesen hat, sie werden immer widerlich und erschütternd bleiben.

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    Dass Martha samt Hedi nach Hause zurückkehrt, hat mich nicht gewundert, ich hatte mir schon gedacht, dass Johann nicht vergeblich wartet. Es passt zu dieser ungewöhnlichen Familie die Tochter mit dem unehelichen Kind nicht nur wieder aufzunehmen, sondern sich auch wirklich an dem Enkel zu erfreuen.

  • Ich glaube, sie schätzt vor allem die Freiheit die sie da hat. Aber auch die Gemeinsamkeiten und die gegenseitige Wertschätzung ohne jede Erwartung sich in eine bestimmte Richtung zu entwicklen oder sich regelkonform zu verhalten.

  • Das Zwischenspiel in Pommern ist bedrückend. Ich finde, die zunehmende Bedrängnis der liberalen Bevölkerung, die Schikane der Nazis, werden gerade in diesem nüchternen, knappen Stil sehr deutlich. Nirgendwo anders scheint er besser auszudrücken was diese Zeit bringt, als hier.

    In diesem Abschnitt war ich geradezu froh, dass der Stil so knapp erzählend ist. Das ganze Elend dieser Zeit brauche ich nicht auch noch ausgebreitet zu lesen. Bücher aus diesen Jahren meide ich, soweit es geht, ich finde das schon beim Lesen immer ganz schrecklich.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich empfinde beim Lesen, dass die drei Teile nicht viel miteinander zu tun haben. Außer, dass Martha eine Tanzstudio eröffnet.

    Ich bin immer noch neugierig, warum der Enkel ein Lügner sein soll, deshalb lese ich den Rest jetzt auch noch.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin