Hörbücher im Radio

  • Auf jeden Fall. Bis Mitte September, wenn der Urlaub um ist sind erstmal Audiothek oder aufgelaufene Podcasts dran. Dann sortiere ich mal stark durch und lasse mich mal wieder auf einen sehr langen Fantasyschinken von ca. 100h ein, die Guthaben sind ja schon ausgegebenen :whistling:

  • Jetzt habe ich Annette von Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche" gehört.

    Ich kannte es nicht und die Lesung hat mir nicht allein diese Erzählung, sondern auch die genaue Beobachtungsgabe der Autorin und ihre genaue und einfühlsame Fähigkeit zu erzählen, nähergebracht.

    Mir geht es da wie dir. Mir hat jedoch manchmal ein bisschen das Ziel der Erzählung gefehlt, aber die Personenzeichnungen waren sehr liebevoll und detailreich.

  • In den Ring des Nibelungen habe ich mal reingehört, ist eine ganz witzige Herangehensweise. Nachdem ich den aber Anfang des Jahres als Hörbuch (auszugsweise und auch da noch ewig lang) gehört habe, ist mein Bedarf gedeckt.

    Der Ring der Nibelungen ist ja auch stark gekürzt, insgesamt ca. 4.5 Stunden. Wir haben die erste Hälfte jetzt zu zweit im Auto gehört und fanden die Umsetzung sehr angenehm, um sie beim fahren zu hören, spannend eben auch die Untermalung des Hörspiels mit der Musik.

  • Ich fand die Lesung äußerst ebenfalls äußerst interessant, zumal sie an einigen Stellen eine kommentierte Lesung ist. Der Sprecher weist darauf hin, was an einer Stelle besonders ist, warum eine Handlung so besonders ruhmreich oder eben nicht ist.

    Zudem spricht er immer auch einige Stellen auf mittelhochdeutsch.

    Ich kannte vorher auch nur ganz wenig vom Nibelungenlied und ich muss sagen, ich war geschockt von dem andauernden Blutvergießen, Intrigen und Verrat.

    Auf diese Art von Treue möchte man doch eher verzichten.


    Zwischenzeitlich habe ich im ARD Radiofestival Storms "Eekenhof" gehört. Strom Novellen lohnen sich immer, diese zumal. Sie hat neben der bösen und brutalen Seite auch liebevolle und freundliche Menschen zu bieten.

  • Ich fand die Lesung äußerst ebenfalls äußerst interessant, zumal sie an einigen Stellen eine kommentierte Lesung ist. Der Sprecher weist darauf hin, was an einer Stelle besonders ist, warum eine Handlung so besonders ruhmreich oder eben nicht ist.

    Zudem spricht er immer auch einige Stellen auf mittelhochdeutsch.

    Ich kannte vorher auch nur ganz wenig vom Nibelungenlied und ich muss sagen, ich war geschockt von dem andauernden Blutvergießen, Intrigen und Verrat.

    Auf diese Art von Treue möchte man doch eher verzichten.

    Da haben wir unterschiedliche Interpretationen gehört. Ich hatte das Hörspiel vom RBB, mit vielen Sprechern, aufwändiger Soundkulisse und Verwendung einiger Originalkompositionen, es waren viele Stellen musikalisch hinterlegt. Da konnten wir wirklich eintauchen, auch wenn es natürlich eine wahnsinnig brutale und intrigante Welt ist. Dafür mussten auf wir auf die Kommentare verzichten.


    Gestern haben wir im Auto dann noch die zweistündige Lesung von Frankenstein zum Radiofestival gehört. Beim Hören fanden wir es auch sehr gut gelesen, ich kannte gar nichts von Frankenstein außer die popkulturellen Anspielungen, und es war manchmal schwer zu folgen. Dank Wikipedia haben wir herausgefunden, es wurde gekürzt, manche Passagen fehlten und es waren Zeitsprünge, Vielleicht wurde bei der Radioausstrahlung etwas ergänzend moderiert? Aber trotzdem wurde klar, warum Frankenstein so ein ikonisches Buch ist, mit welcher Klarheit übersteigerter Ehrgeiz und die Ignoranz von Konsequenzen geschildert werden. Grandios, das hat mir Lust auf das Lesen des vollständigen Buchs gemacht.

  • Zuletzt habe ich Anne Bonny - Die Piratin vom WDR gehört.


    https://www1.wdr.de/mediathek/…nny-diepiratin/index.html


    Mir war die Geschichte von Anne Bonny vollkommen unbekannt, da war der Hörspielpodcast über sie genau passend. In 8 kurzweiligen Folgen wurde aufwendig produziert die Lebensgeschichte erzählt - am Anfang Episodenhaft, später als Piratin dann etwas ausführlicher, aber natürlich weiterhin mit Zeitsprüngen. Der Podcast hört sich wie ein Abenteuerbuch, so wie wir uns Piratengeschichten vorstellen. Dabei werden die Verbrechen natürlich verharmlost, vielmehr legt der Podcast einen Augenmerk auf ihren Freiheitsdrang, ihre Unangepasstheit in der Zeit, es wird auch mal als Podcast über Empowerment beschrieben. Hier geht es mir etwas zu weit, denn Anne Bonny wird als Frau mit höhrem moralischen Kompass aufgebaut, als Kämpferin für Frauenrechte und dadurch auch idolisiert. Dabei gerät in den Hintergrund, dass sie brandschatzt, tötet, und das alles ohne Reue.


    Insgesamt ein richtig guter Hörspielpodcast, klare Empfehlung für alle, die mit einem Piratinnensetting etwas anfangen können ( Johanna  :grin). Mit dem Haken, dass eine wahre Figur meiner Meinung nach zu unreflektiert positiv dargestellt wird .


    Jetzt lege ich erstmal eine Radio-Hörspielpause ein. Salonlöwin , ich bin aber gespannt, wie dir dein genanntes Hörbuch gefällt, die Inhaltsangabe finde ich nämlich auch spannend. Und die Folgen sind ja bis Anfang Dezember Online.

  • Ich werde berichten :wave.