Hörbücher im Radio

  • So, das erste Hörbuch des Radiofestivals habe ich abgebrochen.

    So sehr ich mich auf Heinrich Heines "Die Bäder von Lucca" gefreut hatte, so sehr ging mir bereits in der ersten Folge die überbetonte, gar theatralische Lesung Dietrich Fischer-Dieskaus auf die Nerven. Seine Art mit dramatisierter Stimme zu lesen, lässt den Text ganz und gar nicht wirken. Insgesamt schade, doch es warten weitere Geschichten mit glücklicherweise anderen und hoffentlich besseren Sprechern.

  • Eine erste Folge vom Lumpfisch habe ich nicht geschafft; die Geschichte ist mir aktuelle zu abgedreht. Vielleicht später nochmal...


    Nachdem ich gerade die erste von fünf Folgen von Theodor Storms "Eekenhof" gehört habe, schiebe ich gleich eine zweite hinterher. Etwas düster, ein klassischer Storm meine ich und passend zum heutigen Abendhimmel.

    Den Sprecher Erich Schellow kannte ich bislang nicht; seine Art zu lesen erinnert an die Zeit von Hitchcock Filmen, in denen die Schauspieler auf ihre ganz eigene Art und Weise und von einer gewissen Mystik umgeben sprachen. Eigentlich müsste uns Hörern jetzt jemand einen Kaffee in einer Goldrandtasse bringen, auf der Untertasse eine Mokkabohne liegend und dazu einen Cognac...

  • Eigentlich müsste uns Hörern jetzt jemand einen Kaffee in einer Goldrandtasse bringen, auf der Untertasse eine Mokkabohne liegend und dazu einen Cognac...

    Gute Beschreibung :) . Nur mit der Goldrandtasse hapert es bei uns. :lache Dafür müssten wir ein Stückchen verreisen. ;)


    Gerade höre ich mal wieder die gerne die "Oldie Krimis" in "Kein Mucks", vorgestellt von Bastian Pastewka.

    Mir gefallen sowohl die Krimis aus der guten alten Zeit der Radiohörspiele, als auch die Vorstellung der Sprecher durch Pastewka. Die Stimmen sind häufig auch in ganz anderen Fernseh-und Radiofolgen zu hören und haben bei mir schon zu so einigen Aha-Erlebnissen geführt.

  • Wie Salonlöwin und Rumpelstilzchen habe ich auch Empusion über die ARD Audiothek gehört, allerdings relativ geballt. Ich finde es sehr gut gelesen, auch die Einführungen der einzelnen Folgen fande ich wichtig, da ich sonst beispielsweise gar nicht gewusst hätte, dass manche der wiederlichen Äußerungen nicht nur den Zeitgeist wiederspiegeln, sondern wohl bekannten Werken entnommen waren. Auch mit Thomas Mann oder dem Zauberberg habe ich mich noch nicht beschäftigt. Daher lässt mich das Buch etwas ratlos zurück, da ich ohne großes Vorwissen in die Geschichte eingestiegen bin und dem Text zwar folgen konnte, aber die dahinterliegende Ebene bleibt mir verschlossen.


    Durch Empusion habe ich die Sendung Fortsetzung folgt aber auf jeden Fall abonniert, denn das Konzept gefällt mir, auch wenn es teilweise aufgrund der Radiovorgeschriebenen Länge, interessante Schnitte bei den Folgen gab.

  • baro : "Empusion" ist zweifelslos keine leichte Kost und wie Du bereits erwähntest, bleibenn einige Aspekte im Verborgenen, wenn der Leser literarisch nicht bewandert ist, also nicht so tiefgreifende Kenntnisse wie die Autorin besitzt.

    Zudem finden sich in ""Empusion" einiges an psychoanalytischem Wissen wieder, an deren Stellen es für mich ebenfalls nachzulesen galt.

    Die Komplexität dürfte mit Sicherheit einer der Punkte sein, die den Roman literarisch heraus- und von der breiten Masse abheben.

  • Das ARD Radiofestival ist zwar in diesem Jahr was Lesungen angeht nicht gerade innovativ. Trotzdem finde ich, das selbst bekannte Texte als Lesung einen ganz neuen Eindruck machen können.

    Oder wenn, wie bei Frankenstein, eine wenig bekannte Fassung gewählt wird.


    Gerade höre ich Melvilles "Bartleby". Hört noch jemand mit?

  • Bartleby habe ich mir jetzt in einer Playlist zusammengestellt. Genauso die Judenbuche. Frankenstein hatte ich mir bereits vorher zusammengestellt, aber noch nicht gehört.


    Ansonsten habe ich bei dem Radiofestival noch Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett gesehen. Da ich noch nie etwas von Dostojewski gelesen habe, bietet sich diese Lesung als Einstieg ein? Vor allem ist sie ja auch noch übersichtlich, ich habe bei Dostojewski immer dicke Schmöker vor Augen. Und wieder die andere Frage - wäre das auch Kost für nebenher, oder muss ich da richtig dabeibleiben. Hauptsächlich höre ich eben beim Autofahren und Hausarbeiten.

  • Ich kenne mich mit Dostojewski nicht besonders gut aus, deshalb kann ich nur raten: ausprobieren. Ich höre ja auch die meisten Sachen bei der Hausarbeit.

    Gerade bin ich mit Bartleby fertig geworden. Ich habe es schon gelesen, finde aber die gelesene Fassung sehr viel eindrücklicher. Geht mir in letzter Zeit mit vielen Sachen so.

  • Bartleby ist deutlich kürzer und ganz anders. Bei mir löst diese Geschichte sowohl ungläubiges Staunen als auch Erheiterung aus.

    Es stammt aus einer Sammlung von Melvilles Erzählungen. "Billy Bud"

    ASIN/ISBN:

    ASIN/ISBN: ‎ 3442731062

    Bartleby war echt schön und amüsant zu hören, da hat Melville ja einen humoristischen Ton. Auch wenn die Geschichte an sich von Bartleby natürlich tragisch ist.


    Bei mir ist jetzt Dostojewski dran. :-]

    Den finde ich gar nicht mehr.


    Neu gefunden habe ich vom WDR Die Piratin von Anne Bonny sowie den Ring des Nibelungen von rbb Kultur.

  • Bei Dostojewski ist für mich nach der ersten Folge Schluss. Nix für mich.


    In den Ring des Nibelungen habe ich mal reingehört, ist eine ganz witzige Herangehensweise. Nachdem ich den aber Anfang des Jahres als Hörbuch (auszugsweise und auch da noch ewig lang) gehört habe, ist mein Bedarf gedeckt.

    Die Piratin hört sich interessant an.


    Richie reinhören tue ich sicher, habe den "Kleinen Mann" aber vor nicht allzu langer Zeit gelesen. Es gibt ja so viel im Angebot.