Ein weiterer Tipp, der nicht unerwähnt bleiben soll:
Helen MacDonald "Abendflüge"
Es wird vier Essays ab dem 4.Juli 2022 zu hören geben:
Ein weiterer Tipp, der nicht unerwähnt bleiben soll:
Helen MacDonald "Abendflüge"
Es wird vier Essays ab dem 4.Juli 2022 zu hören geben:
Alles anzeigenZur Zeit höre ich auf SWR2 Fortsetzung folgt den Roman
Port Sudan – Olivier Rolin
Ich bin bei Folge 5/8
Es ist ein kurzes, stilles Buch.
Ich befürchte, dass ich bei aller Abgelenktheit zur Zeit, so manche Feinheit nicht vollständig aufnehme. Dennoch ist mein Eindruck des Buches nicht schecht.
Hörbuch:
Regie: Günter Maurer
Sprecher: Isaak Dentler
Das Buch erschien bei Verlag: Liebeskind, 2021
Kurzbeschreibung:
Viele Jahre lang führt der Erzähler dieses Romans Frachtschiffe die afrikanische Küste entlang, bevor er in Port Sudan strandet, der größten Hafenstadt am Roten Meer. Dort verdingt er sich als Hafenmeister, obwohl diese Aufgabe eher symbolisch ist, denn nur noch selten löschen Schiffe in diesem verlorenen Teil der Erde ihre Fracht. Seine mageren Einkünfte stammen aus den wenigen Schwarzmarktgeschäften, die ihm die hiesigen Schutzgelderpresser gestatten: ein bisschen Alkohol, ein paar Kathblätter … Eines Tages erreicht ihn ein Brief aus Paris. Sein Freund A. hat sich das Leben genommen, aus Verzweiflung über eine gescheiterte Liebesbeziehung. Am Abend vor seinem Tod wollte A. einen Brief schreiben, »Lieber Freund« waren jedoch die einzigen Worte, die er zu Papier brachte. Zufällig verlässt gerade ein Schiff Port Sudan in Richtung Marseille. Der Erzähler beschließt, nach Frankreich aufzubrechen, um die Botschaft seines Freundes, die vielleicht für immer verloren ist, zu rekonstruieren.
Über den Autor:
Olivier Rolin wird 1947 in Boulogne-Billancourt geboren. Die Kindheit verbringt er im Senegal, nach seinem Schulabschluss studiert er in Paris Literatur und Philosophie. 1967 tritt er der »Kommunistischen Jugend« Frankreichs bei, ein Jahr später wird er Mitglied des maoistisch orientierten »Neuen Volkswiderstands« und beteiligt sich an militanten Aktionen. Als sich die Bewegung 1973 auflöst, geht er für längere Zeit in den Untergrund. 1978 wird er Lektor und später Herausgeber in einem Pariser Verlagshaus, 1983 kommt sein erster von bislang zwölf Romanen heraus. Er wurde mit dem Prix Femina ausgezeichnet, mit dem Prix France Culture und für sein Gesamtwerk mit dem Grand prix de littérature der Académie française. Bei Liebeskind erschienen u.a. »Baikal-Amur« und »Der Meteorologe«.
ISBN führt zur Buchausgabe:
ASIN/ISBN: 3954381354
Der Autor mit seinen unzähligen Metaphern und die mysteriös klingendeLesestimme machen es mir nicht unbedingt leicht, locker zu folgen. Ich muss immer wieder stoppen, vor allem bei Metaphern wie "Die Haushaltshilfe war eine Person mit verbrauchtem Gesicht, das weich wie eine alte Seife war."
Französische Metaphern funktionieren offensichtlich anders .
Es bleibt noch die Frage, an wen mich der Stil des Autors erinnert. Hat jemand eine Idee?
Es bleibt noch die Frage, an wen mich der Stil des Autors erinnert. Hat jemand eine Idee?
Ehrlich gesagt, nein.
Ich würde dem Autor schon eine stilistische Eigenständigkeit zugestehen.
Sechs von acht folgen von "Port Sudan" liegen hinter mir. Die Idee, den Tod eines Freundes zu erforschen, dem man lange nicht begegnet war, die Erzählungen über Dritte und das Verweben der eigenen Geschichte mit der des Verstorbenen gefallen mir. Die Sprache zeichnet sich durch einen durchweg lakonischen Stil aus, ist gespickt mit Metaphern, für meinen Geschmack etwas zu viele, und teilweise pathetisch. Stellenweise empfinde ich die Erzählweise auch zäh und bleibe trotzdem dran, denn die Gründe für den Freitod des Freundes interessieren mich.
Hört sich interessant an und ich werde die anstehende längere Zugfahrt nutzen um reinzuhören.
Hört sich interessant an und ich werde die anstehende längere Zugfahrt nutzen um reinzuhören.
Solltest Du ans Ende gelangen und es verstanden haben, dann bitte ich um einen sachdienlichen Hinweis. Ic habe zwar eine Idee, stehe aber irgendwie auf dem Schlauch.
Bestimmt habe ich bei meiner Mutter Zeit, weiter reinzuhören, wenn es mir gefällt.
Auf SR2 gibt es jetzt noch dies in der Audiothek:
https://www.sr.de/sr/sr2/sendu…gen_fofo_sendung_100.html
Veronique Olmi "Die Ungeduldigen", das Buch fand ich faszinierend, ich habe mal in die Lesungen reingehört und wurde mit der Sprecherin nicht recht warm.
Alles anzeigenBestimmt habe ich bei meiner Mutter Zeit, weiter reinzuhören, wenn es mir gefällt.
Auf SR2 gibt es jetzt noch dies in der Audiothek:
https://www.sr.de/sr/sr2/sendu…gen_fofo_sendung_100.html
Veronique Olmi "Die Ungeduldigen", das Buch fand ich faszinierend, ich habe mal in die Lesungen reingehört und wurde mit der Sprecherin nicht recht warm.
Luise Helm als Lesestimme kenne ich und fand sie Sprecherin von "Eine Frage der Chemie" gar nicht schlecht. Anfänglich gewöhnungsbedürftig hat sie ihre Sache gut gemacht.
Wenn ich Zeit habe, werde ich reinhören.
Gestern Abend habe ich noch zwei Folgen "Port Sudan" gehört, bin also jetzt am Ende von Folge 3. Zum Anhören finde ich die häufig langen und verschlungenen Sätze des Autors schwierig, das wäre beim Lesen einfacher zu verfolgen.
Gestern Abend habe ich noch zwei Folgen "Port Sudan" gehört, bin also jetzt am Ende von Folge 3. Zum Anhören finde ich die häufig langen und verschlungenen Sätze des Autors schwierig, das wäre beim Lesen einfacher zu verfolgen.
Auch wenn der Sprecher seine Arbeit gut erledigt, muss ich für mich feststellen, dass mir seine Stimme nicht liegt. Betont mysteriös zu lesen lässt mich gedanklich eher abschweifen, was fatal bei den langen Sätzen ist.
Salonlöwin inzwischen habe ich alle Folgen gehört, habe es auch geschafft, mich auf die langen Sätze zu konzentrieren.
Für mich waren die Gedankengänge zum Verlassen werden doch etwas befremdlich. Offenbar stellen die Herren sich eine Art lebenslängliche Leibeigenschaft vor.
Am Ende bin ich mir ziemlich sicher, dass es den Freund A gar nicht gab, sondern es sich um die Vergangenheit des Erzählers handelt und sein jetziges - wirklich schreckliches - Leben im Sudan eine Art Tod für ihn ist.
Ich konnte mich mit dem Sprecher dann doch anfreunden.
Danke. Wahrscheinlich hast Du recht.
Ich hatte folgenden Gedanken:
Die Schöne war nicht nur die Geliebte des in Paris lebenden Freundes, sondern auch ursprünglich die Geliebte des Mannes aus Port Sudan. Letzterer hat sie so detailliert beschrieben, dass ich auf keinen anderen Gedanken gekommen bin.
Auf jeden Fall haben mich die Eloquenz, die Fabulierkunst und insgesamt das sprachliche Vermögen Olivier Rolins sehr beeindruckt, auch wenn die Geschichte so anders war.
Ich möchte gerne etwas von Rolin lesen und schaue mal, ob die Bib etwas bieten kann.
Er ist offenbar eine sehr interessante Persönlichkeit.
Das dachte ich auch, solange ich noch von zwei Personen ausging und ich meine, der Erzähler hat ein Mal erzählt, er sei mit ihr in einem Restaurant gewesen.
Ich habe gestern Abend den ersten Teil der vier Essays von Helen MacDonald gehört, in dem es um Mauersegler ging. Die Innenansichten der Autorin und ihre Recherchen zu anderen Beobachtungen sind berührend, wissensreich und überhaupt hörenswert.
An dieser Reihe bleibe ich auf jeden Fall dran.
Ich habe die beiden ersten Essays gehört und bin sehr von der Autorin beeindruckt. Ich sah sie direkt vor mir, mit dem Fernglas auf dem Hochhaus stehen.
Von Lichtverschmutzung habe ich schon öfter gehört und gelesen, es ist aber etwas anderes, die Folgen für die wandernden Vögel so detailliert und eindringlich geschildert zu bekommen.
Am Ende bin ich mir ziemlich sicher, dass es den Freund A gar nicht gab, sondern es sich um die Vergangenheit des Erzählers handelt und sein jetziges - wirklich schreckliches - Leben im Sudan eine Art Tod für ihn ist.
Lange wusste ich nicht, ob ich das so verstehen durfte.
Aber ich glaube, Du hast recht!
Herr Palomar sicher bin ich auch nicht, es gab in der 7. Folge einige Stellen, die für mich in die Richtung gingen, das wäre mit dem Buch leichter, da könnte man einfach nachschlagen.
Leider hat die Bib nichts von Rolin und ich möchte es im Herbsturlaub mit "Le météorologue" versuchen, ich meine, das gibt es als günstiges Taschenbuch.
Ich habe die beiden ersten Essays gehört und bin sehr von der Autorin beeindruckt. Ich sah sie direkt vor mir, mit dem Fernglas auf dem Hochhaus stehen.
Von Lichtverschmutzung habe ich schon öfter gehört und gelesen, es ist aber etwas anderes, die Folgen für die wandernden Vögel so detailliert und eindringlich geschildert zu bekommen.
Erst heute Abend bin ich dazu gekommen, den zweiten Teil der Abendflüge zu hören.
Helen MacDonald erzählt und beschreibt stark faktenorientiert, selten wertend, manchmal etwas emotional.
Das Thema Lichtverschmutzung ist mir schon länger bekannt, allerdings nicht im Zusammenhang mit den Routen der Zugvögel, sondern als Ansatzpunkt für die Beobachtung von Polarlichtern.
Beachtlich sind die technischen Möglichkeiten, ein Insekt auf 50 Kilometer Entfernung orten zu können, genauso wie der Umstand, dass Bewohner von Hochhäusern in New York sich Gedanken über den Tod von Zugvögeln machen. Ob es tatsächlich um ein Einsehen in die Natur und ein Mitgefühl für die Vögel geht, die durch Hochhäuser und Lichtverschmutzung sterben oder ob die Bewohner sich durch die Vogelkadaver lediglich gestört fühlen, lässt der Essay offen. Zumindest ist ein erster Lösungsansatz, den Hausmeister um die Ausschaltung des Lichts zu bitten, doch recht simpel und stimmt hoffnungsvoll.
Zumindest ist ein erster Lösungsansatz, den Hausmeister um die Ausschaltung des Lichts zu bitten, doch recht simpel und stimmt hoffnungsvoll.
Manche Lösungen könnten recht einfach sein.
Zufällig habe ich von Helen MacDonald sowohl "Abendflüge" als auch "H wie Habicht" in der Bücherei ausleihen können. H wie Habicht ist so gar nicht meins, wenn "Beziehungen" zwischen wilden und Tieren und Menschen an Besessenheit grenzen oder gar drüber hinaus gehen (von menschlicher Seite natürlich), dann wende ich mich bei der Schilderung mit Grausen. Auch wenn die Schilderung hervorragend ist.
Abendflüge kommt dann später dran.
Manche Lösungen könnten recht einfach sein.
Zufällig habe ich von Helen MacDonald sowohl "Abendflüge" als auch "H wie Habicht" in der Bücherei ausleihen können. H wie Habicht ist so gar nicht meins, wenn "Beziehungen" zwischen wilden und Tieren und Menschen an Besessenheit grenzen oder gar drüber hinaus gehen (von menschlicher Seite natürlich), dann wende ich mich bei der Schilderung mit Grausen. Auch wenn die Schilderung hervorragend ist.
Abendflüge kommt dann später dran.
"H wie Habicht" wollte meine Mutter immer lesen, später dann ich. Es kam nicht mehr dazu, im Hinterkopf ist das Buch dennoch geblieben. Da Du eine Besessenheit in der Beziehung zwischen Mensch und Tier erwähnst, vermute ich, dass mir das Buch auch nicht liegen wird.
Die zwei verbleibenden Essays aus Abendflüge werde ich auf jeden Fall noch an diesem Wochenende hören.