Hörbücher im Radio

  • Der Autor mit seinen unzähligen Metaphern und die mysteriös klingendeLesestimme machen es mir nicht unbedingt leicht, locker zu folgen. Ich muss immer wieder stoppen, vor allem bei Metaphern wie "Die Haushaltshilfe war eine Person mit verbrauchtem Gesicht, das weich wie eine alte Seife war."

    Französische Metaphern funktionieren offensichtlich anders :gruebel.


    Es bleibt noch die Frage, an wen mich der Stil des Autors erinnert. Hat jemand eine Idee?

  • Sechs von acht folgen von "Port Sudan" liegen hinter mir. Die Idee, den Tod eines Freundes zu erforschen, dem man lange nicht begegnet war, die Erzählungen über Dritte und das Verweben der eigenen Geschichte mit der des Verstorbenen gefallen mir. Die Sprache zeichnet sich durch einen durchweg lakonischen Stil aus, ist gespickt mit Metaphern, für meinen Geschmack etwas zu viele, und teilweise pathetisch. Stellenweise empfinde ich die Erzählweise auch zäh und bleibe trotzdem dran, denn die Gründe für den Freitod des Freundes interessieren mich.

  • Luise Helm als Lesestimme kenne ich und fand sie Sprecherin von "Eine Frage der Chemie" gar nicht schlecht. Anfänglich gewöhnungsbedürftig hat sie ihre Sache gut gemacht.

    Wenn ich Zeit habe, werde ich reinhören.

  • Gestern Abend habe ich noch zwei Folgen "Port Sudan" gehört, bin also jetzt am Ende von Folge 3. Zum Anhören finde ich die häufig langen und verschlungenen Sätze des Autors schwierig, das wäre beim Lesen einfacher zu verfolgen.

    Auch wenn der Sprecher seine Arbeit gut erledigt, muss ich für mich feststellen, dass mir seine Stimme nicht liegt. Betont mysteriös zu lesen lässt mich gedanklich eher abschweifen, was fatal bei den langen Sätzen ist.

  • Salonlöwin inzwischen habe ich alle Folgen gehört, habe es auch geschafft, mich auf die langen Sätze zu konzentrieren.

  • Danke. Wahrscheinlich hast Du recht.

    Ich hatte folgenden Gedanken:

    Auf jeden Fall haben mich die Eloquenz, die Fabulierkunst und insgesamt das sprachliche Vermögen Olivier Rolins sehr beeindruckt, auch wenn die Geschichte so anders war.

  • Ich habe gestern Abend den ersten Teil der vier Essays von Helen MacDonald gehört, in dem es um Mauersegler ging. Die Innenansichten der Autorin und ihre Recherchen zu anderen Beobachtungen sind berührend, wissensreich und überhaupt hörenswert.

    An dieser Reihe bleibe ich auf jeden Fall dran.

  • Ich habe die beiden ersten Essays gehört und bin sehr von der Autorin beeindruckt. Ich sah sie direkt vor mir, mit dem Fernglas auf dem Hochhaus stehen.

    Von Lichtverschmutzung habe ich schon öfter gehört und gelesen, es ist aber etwas anderes, die Folgen für die wandernden Vögel so detailliert und eindringlich geschildert zu bekommen.

  • Ich habe die beiden ersten Essays gehört und bin sehr von der Autorin beeindruckt. Ich sah sie direkt vor mir, mit dem Fernglas auf dem Hochhaus stehen.

    Von Lichtverschmutzung habe ich schon öfter gehört und gelesen, es ist aber etwas anderes, die Folgen für die wandernden Vögel so detailliert und eindringlich geschildert zu bekommen.

    Erst heute Abend bin ich dazu gekommen, den zweiten Teil der Abendflüge zu hören.

    Helen MacDonald erzählt und beschreibt stark faktenorientiert, selten wertend, manchmal etwas emotional.

    Das Thema Lichtverschmutzung ist mir schon länger bekannt, allerdings nicht im Zusammenhang mit den Routen der Zugvögel, sondern als Ansatzpunkt für die Beobachtung von Polarlichtern.

    Beachtlich sind die technischen Möglichkeiten, ein Insekt auf 50 Kilometer Entfernung orten zu können, genauso wie der Umstand, dass Bewohner von Hochhäusern in New York sich Gedanken über den Tod von Zugvögeln machen. Ob es tatsächlich um ein Einsehen in die Natur und ein Mitgefühl für die Vögel geht, die durch Hochhäuser und Lichtverschmutzung sterben oder ob die Bewohner sich durch die Vogelkadaver lediglich gestört fühlen, lässt der Essay offen. Zumindest ist ein erster Lösungsansatz, den Hausmeister um die Ausschaltung des Lichts zu bitten, doch recht simpel und stimmt hoffnungsvoll.

  • Zumindest ist ein erster Lösungsansatz, den Hausmeister um die Ausschaltung des Lichts zu bitten, doch recht simpel und stimmt hoffnungsvoll.

    Manche Lösungen könnten recht einfach sein.


    Zufällig habe ich von Helen MacDonald sowohl "Abendflüge" als auch "H wie Habicht" in der Bücherei ausleihen können. H wie Habicht ist so gar nicht meins, wenn "Beziehungen" zwischen wilden und Tieren und Menschen an Besessenheit grenzen oder gar drüber hinaus gehen (von menschlicher Seite natürlich), dann wende ich mich bei der Schilderung mit Grausen. Auch wenn die Schilderung hervorragend ist.


    Abendflüge kommt dann später dran.

  • Manche Lösungen könnten recht einfach sein.


    Zufällig habe ich von Helen MacDonald sowohl "Abendflüge" als auch "H wie Habicht" in der Bücherei ausleihen können. H wie Habicht ist so gar nicht meins, wenn "Beziehungen" zwischen wilden und Tieren und Menschen an Besessenheit grenzen oder gar drüber hinaus gehen (von menschlicher Seite natürlich), dann wende ich mich bei der Schilderung mit Grausen. Auch wenn die Schilderung hervorragend ist.


    Abendflüge kommt dann später dran.

    "H wie Habicht" wollte meine Mutter immer lesen, später dann ich. Es kam nicht mehr dazu, im Hinterkopf ist das Buch dennoch geblieben. Da Du eine Besessenheit in der Beziehung zwischen Mensch und Tier erwähnst, vermute ich, dass mir das Buch auch nicht liegen wird.

    Die zwei verbleibenden Essays aus Abendflüge werde ich auf jeden Fall noch an diesem Wochenende hören.