Hörbücher im Radio

  • Hört jemand aktuell Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" mit?

    Wie ist Euer Eindruck? Nach bislang drei Folgen bin ich mäßig begeistert.

    Die Schilderungen über die Filmindustrie interessieren mich nur wenig, doch die Entwicklung der Handlung, die die Geschichte der Ostmark erzählt, weckt meine Neugier.

    Vorerst folge ich dem Hörbuch.

  • Ich habe die "Geister" fertiggehört. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Der Einblick in ein Handwerk, das es so kaum mehr gibt und die Entwicklung des jungen Mannes ist gut gelungen.

    Auch das etwas Sprunghafte der Erinnerungen hat mich nicht gestört, sondern war meiner Meinung nach sehr passend.


    Ich habe eine Folge von "Lichtspiel" gehört. Interessant fand ich die Beschreibung der Personen, besonders von Fritz Lang.

    Ich weiß nicht, wie viel ich davon wohl noch höre. Die Kinowelt ist so gar nicht meine. Aber Kehlmann ist ein herausragender Erzähler und lockt mich doch.


    Salonlöwin hast du die "einarmige Schwester" angehört?

  • Rumpelstilzchen : Zur "einarmigen Schwester" bin ich immer noch nicht gekommen.


    "Alle meine Geister" hat mich ebenfalls stark beeindruckt. Inhaltlich wie stilistisch, Timms Art, über ein aussterbendes Handwerk zu schreiben, war nicht nur informativ, sondern auch höchst lebendig geschildert. Verbunden mit den Lebenserzählungen aus Jugendjahren und den Einblicken in das Leben der Hamburger Nachkriegsjahre habe ich mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt.


    Neben Kehlmanns "Lichtjahren" bin ich immer noch an den "Sinkenden Sternen" dran, da ich momentan nicht so viel Zeit für Literatur habe, wie ich möchte.

  • Herr SL bremst mich bei gemeinsamen Autofahrten und Hörbuchhören aus. Meine Hörbücher behandeln nicht "seine" Themen und er meint, dass er sich während des Autofahrens nicht auf Hörbücher konzentrieren kann.

    Geht bei mir also nur, wenn ich alleine fahre und so ziehe ich mich abends meistens zurück, um zu hören.

  • Mein lieber Rumpelstilz Mann hört auch keine Hörbücher. Im Alltag sitze ich sowieso meist alleine im Auto und daheim höre ich mit Kopfhörer oder verkrieche mich in mein Bastelzimmer.


    Übrigens gefällt mir gerade auf WDR 3 die Lesung von Fontanes "Unterm Birnbaum" gut. Er ist einfach ein glänzender Beobachter von Menschen und Natur gewesen und hat das ganz wunderbar in Sprache umgesetzt.

    Schon länger her, trotzdem aktuell.

  • Hört jemand aktuell Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" mit?

    Wie ist Euer Eindruck? Nach bislang drei Folgen bin ich mäßig begeistert.

    Die Schilderungen über die Filmindustrie interessieren mich mäßig, doch die Entwicklung der Handlung, die die Geschichte der Ostmark erzählt, weckt meine Neugier.

    Vorerst folge ich dem Hörbuch.

    Danke für den Hinweis, da höre ich auf jeden Fall rein.

  • Mein lieber Rumpelstilz Mann hört auch keine Hörbücher. Im Alltag sitze ich sowieso meist alleine im Auto und daheim höre ich mit Kopfhörer oder verkrieche mich in mein Bastelzimmer.


    Übrigens gefällt mir gerade auf WDR 3 die Lesung von Fontanes "Unterm Birnbaum" gut. Er ist einfach ein glänzender Beobachter von Menschen und Natur gewesen und hat das ganz wunderbar in Sprache umgesetzt.

    Schon länger her, trotzdem aktuell.

    Bei Fontane werde ich versuchen, am Wochenende hineinzuhören.

  • Gestern bei Bayern2 Irmgard Keuns "Kind aller Länder" gehört. Sehr eindrucksvoll.

    Mittlerweile liegt "Kind aller Länder" hinter mir. Die Erzählung aus der Sicht eines Kindes empfand ich zunächst als gewöhnungsbedürftig, gar unerfahren bis naiv. Im Laufe der Geschichte erweist sich diese Perspektive mehr als geeignet, um die unklaren Vorkriegswirren zu beschreiben und Kulli dürfte wie die Mehrheit der Exilanten mehr Fragen gestellt als Antworten erhalten haben. Es blieb allein die Hoffnung, dass kein Krieg ausbräche.

    Die ewige Geldnot des Vaters und sein Findungsreichtum an Ausreden sowie das Organisieren von Geld ist durchaus beeindruckend.

    Während des Hörens habe ich mich unaufhörlich gefragt, an wen mich Irmgard Keun erinnert. Wikipedia brachte die Lösung. Ein Einfluss Egon Erwin Kirschs ist unüberhörbar.

    Im Ergebnis finde ich es bedauerlich, dass der Roman für das Hörbuch offensichtlich gekürzt wurde.

  • Mein lieber Rumpelstilz Mann hört auch keine Hörbücher. Im Alltag sitze ich sowieso meist alleine im Auto und daheim höre ich mit Kopfhörer oder verkrieche mich in mein Bastelzimmer.


    Übrigens gefällt mir gerade auf WDR 3 die Lesung von Fontanes "Unterm Birnbaum" gut. Er ist einfach ein glänzender Beobachter von Menschen und Natur gewesen und hat das ganz wunderbar in Sprache umgesetzt.

    Schon länger her, trotzdem aktuell.

    Hast Du einen Link? Ich konnte das Hörbuch nicht finden. Oder wurde es bereits entfernt?

  • Salonlöwin hilft dir dieser Link: Fontane?

    Das gibt es auch unter WDR 3 Lesung in der Audiothek.


    Interessant ist auch:

    100 aus 100 Die Hörspielkollektion

    Hörspiele aus der Radiogeschichte. Es ist nicht alles nach meinem Geschmack, es sind aber auch allerhand Schätze darunter.


    Und bei SR2 ist mir von Böll: "Dr Murkes gesammeltes Schweigen" über den Weg gelaufen. Das habe ich in bester Erinnerung, ist gar nicht so typisch Böll, aber großartig. Das höre ich heute.

  • Mittlerweile liegt "Kind aller Länder" hinter mir. Die Erzählung aus der Sicht eines Kindes empfand ich zunächst als gewöhnungsbedürftig, gar unerfahren bis naiv. Im Laufe der Geschichte erweist sich diese Perspektive mehr als geeignet, um die unklaren Vorkriegswirren zu beschreiben und Kulli dürfte wie die Mehrheit der Exilanten mehr Fragen gestellt als Antworten erhalten haben. Es blieb allein die Hoffnung, dass kein Krieg ausbräche.

    Die ewige Geldnot des Vaters und sein Findungsreichtum an Ausreden sowie das Organisieren von Geld ist durchaus beeindruckend.

    Während des Hörens habe ich mich unaufhörlich gefragt, an wen mich Irmgard Keun erinnert. Wikipedia brachte die Lösung. Ein Einfluss Egon Erwin Kirschs ist unüberhörbar.

    Im Ergebnis finde ich es bedauerlich, dass der Roman für das Hörbuch offensichtlich gekürzt wurde.

    Ja, die Kürzung ist bedauerlich, liegt aber sicher an der Sendezeit, die kommen ja immer von neun bis zehn abends. "Das kunstseidene Mädchen" habe ich gelesen, aber die Erzählung hier hat mich mehr angesprochen.

  • Ja, die Kürzung ist bedauerlich, liegt aber sicher an der Sendezeit, die kommen ja immer von neun bis zehn abends. "Das kunstseidene Mädchen" habe ich gelesen, aber die Erzählung hier hat mich mehr angesprochen.

    "Das kunstseidene Mädchen" habe ich vor sehr, sehr langer Zeit begonnen und ich glaube abgebrochen. Jedenfalls habe ich keine Erinnerung mehr daran.

  • Danke für die Links. Irgendwie komme ich kaum hinterher. Den Böll lasse ich aus; die Hörspielkollektion sehe ich mir an, wenn ich Leerlauf habe.

  • Ich hab heute die ersten drei Folgen von Daniel Kehlmann gehört, der dritte Teil konnte mich bisher am meisten fesseln. Die Vorkommnisse bei der Einreise 1939 nach Österreich sind sehr eindrücklich geschildert. Ulrich Noethen liest sehr gut.

  • Es gibt derzeit wirklich viele interessante Hörbücher.

    Gerade höre ich mit großem Vergnügen dieses: Marei. Das Geschäft mit der Liebe

    Dabei sollte man unbedingt ein gewisses Grundverständnis des niederbairischen Dialekts haben und den etwas derben Humor mögen.

    Ansonsten wird Christian Brückner 80 Jahre alt und es gibt einige von ihm gesprochene Erzählungen.