Hörbücher im Radio

  • Zur "Vermessung der Welt" von Kehlmann habe ich auch keinen Zugang gefunden.

    In Falladas "Warnung vor Büchern" bisher nur kurz reingehört, aber aufgenommen, mag ich - wenn es passt - gerne mehr von hören.


    Davon beim Reinhören jetzt hellauf begeistert (bei Radiohörspielen selten):


    Hörspiel-Premiere: "Bonjour Tristesse" von Françoise Sagan auf HR 2


    Beschreibung des Senders sowie:

    Link zur Hör- und Download-Möglichkeit (bis 08.01.2023) in der ARD-Audiothek

  • Ab heute wird in "Am Morgen vorgelesen" "Blaue Frau" gesendet.

    Nachdem ich mir die Inhaltsbeschreibung näher angesehen habe, bni ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt einsteigen soll. Für mich deutet die Geschichte wieder auf einen Abbrecherkandidaten hin.

    https://www.ndr.de/kultur/buch…ubel,ravikstrubel104.html


    Die Geschichte von Leo Perutz habe ich noch nicht begonnen, mich schreckt die Komplexität in Verbindung mit einem Hörbuch ab, obwohl einzelne Schlagworte der Geschichte mich ansprechen.


    Zur "Bonjour Tristesse": Vor unendlich langer Zeit gelesen und was in meinem Kopf hängengeblieben ist, sind die Beschreibung einer perfekten Bräune einer sehr schönen Frau und die Ausführungen darüber, was vonnöten ist, um eben jene Bräune zu erlangen.

    Seit "Bonjour Tristesse" verbinde ich Frankreich immer mit Sommerbräune 8).

  • Die Geschichte von Leo Perutz habe ich noch nicht begonnen, mich schreckt die Komplexität in Verbindung mit einem Hörbuch ab, obwohl einzelne Schlagworte der Geschichte mich ansprechen.

    Mir gefällt besonders die Unterschiedlichkeit der einzelnen Geschichten. Da gibt es traurige und äußerst komische, die Liebe spielt eine Rolle, bisher bin ich sehr angetan.


    Francoise Sagan hat mir früher gut gefallen, ich glaube, es gibt eine bestimmte Lebensphase, in der einem ihre Bücher ansprechen.

  • Den zweiten Teil von "Drive My Car" habe ich nun beendet und bin geneigt, die Kurzgeschichte ein zweites Mal zu lesen.

    Die Art, wie Haruki Murakami seine Figuren zufällig aufeinander treffen lässt, gefällt mir. Der Zufall führt zu schicksalhaften Begegnungen seiner gegensätzlichen und irgendwie doch ähnlichen Figuren, aus deren anfänglicher Zurückhaltung und Schüchternheit nach und nach ein Band erwächst, das - zumindest nicht in allen seinen Geschichten - für immer bestehen bleibt.


    Mit Antje Rávik Strubels "Blaue Frau", gelesen von der Schriftstellerin selbst, habe ich begonnen und denke, dass mein erster Eindruck reicht, um nicht weiterzuhören.


    In "Nachts unter der steinernen Brücke" habe ich nunmehr den ersten Teil gehört und es hat mich leider nicht gepackt. Zum einen kann ich mit dem religiösen und dem mystisch-phantastischen Anteil nicht viel anfangen, zum anderen liegt mir die Stimme des Sprechers Felix von Manteuffel nicht.

    Schade, es war einen Versuch wert.

  • Salonlöwin vor allem kann man bei einer Abneigung gegen eine Stimme so gar nichts tun. Geht mir jedenfalls so. Das schönste Buch ist unerträglich, wenn es von der falschen Person gelesen wird.

    Mir gefällt die steinerne Brücke immer noch sehr.

    In der gerade gehörten Folge taucht der Astronom Kepler auf.


    Von Tyll habe ich ebenfalls heute die vorletzte Folge gehört. Schwer erträglich diese Szenen im dreißigjährigen Krieg. Ich finde hier das Hörspiel eindrücklicher als das Buch.

    Es macht für mich den Schrecken dieser Zeit noch deutlicher.

  • Aus dem vor zwei Tagen erschienenen Briefwechsel zwischen Christa Wolf und Franz Fühmann "Monsieur, wir finden uns wieder" sendet MDR Kultur aktuell zwei Hörabschnitte, in die ich auf jeden Fall hineinhören möchte.

    https://www.ardaudiothek.de/ep…mann/mdr-kultur/96367790/


    Edit: Herausgegeben wird der Briefwechsel von Angela Drescher, deren Arbeit ich aus den Brigitte Reimann Tagebüchern sehr zu schätzen gelernt habe.

  • Aus dem vor zwei Tagen erschienenen Briefwechsel zwischen Christa Wolf und Franz Fühmann "Monsieur, wir finden uns wieder" sendet MDR Kultur aktuell zwei Hörabschnitte, in die ich auf jeden Fall hineinhören möchte.

    https://www.ardaudiothek.de/ep…mann/mdr-kultur/96367790/

    Nach der ersten Folge (von 2) habe ich den Eindruck gewonnen, dass Franz Führmanns
    Briefe leidenschaftlicher und amüsanter sind als die von Christa Wolf.


    Christa Wolfs Briefe sind nicht literarisch verarbeitet. Dann wird das bei ihr auch keine Literatur. Dafür sind politische Aspekte durchaus spürbar, z.B. der Schmerz über den Weggang von Sarah Kirsch aus der DDR.

  • Danke für den ersten Eindruck. Ich sehe die Briefe in erster Linie als ein Zeitzeugnis und erst in zweiter Linie unter Aspekten einer künstlerischen Zusammenarbeit und eines Austauschs.

    Dass Christa Wolf wenig literarisch wirkt, verwundert mich nicht. Aus den Reimann Tagebüchern und ihren eigenen Tagebüchern habe ich sie auch eher als einen sehr nüchternen Typen wahrgenommen, emotional wirkte sie in politischem Engagement und zurückgenommen fürsorglich als Brigitte Reimann an Krebs erkrankte.

  • In der Perutz Lesung ist gerade ein gewisser Waldstein (später dann Wallenstein) aufgetaucht. Eine illustre Gesellschaft.

    Damit ich nicht nur im oder vor dem Dreißigjährigen Krieg rumhänge, habe ich in den "Kurier des Zaren" von Jules Verne reingehört. Es könnte auch von Dumas stammen. Auf jeden Fall eine interessante Abwechslung.

  • Der erste Teil von "Monsieur - wir finden uns wieder" ist gehört.

    Ich war zugegebenermaßen erstaunt, dass es sich bei der Lesung um eine szenische Lesung mutmaßlich vor Publikum handelt. Die Stimmen von gestandenen Schauspielern wie Jutta Hoffmann und Christian Grashof passen hervorragend, um eine DDR-Stimmung aufleben zu lassen. Besonders Christian Grashoff mit seiner gefärbten Mundart verschafft dem Schreiber Franz Fühmann eine gewisse Lebendigkeit und trägt gelungen dessen trockenen Humor weiter.

    Dennoch stimmt mich der Briefwechsel nachdenklich und erinnert an ungute Zeiten bzw. ist stellenweise auch unerträglich, wenn sich in Politkader-Manier mit "Genosse" angeredet wird oder Überlegungen angestellt werden, wie Schriftsteller politisch Einfluss nehmen können.

    In heutiger Zeit würde es begrüßenswert erscheinen, wenn Schriftsteller auf die Gestaltung der Gesellschaft einwirken, doch im Briefwechsel wird deutlich, dass die Schriftsteller nur Handlager der DDR-Politik sind.

    Ein wenig anstrengend empfinde ich sowohl Christa Wolf als auch Franz Fühmann, wenn sie um sich selbst kreisen, eine vermeintliche Revolte für die Jugend besprechen oder ihre Rolle und ihr Auftreten im PEN diskutieren.

    Trotz allem, ich höre gespannt weiter.

  • Der Gedanke, die Gesellschaft direkt durch Kunst zu verändern bzw zu beeinflussen war damals auch sehr verbreitet und eigentlich beides, Hoffnung und Bedrohung.

    Darüber habe ich nachgedacht und es ist auch heute noch eine interessante Überlegung.

    Ich glaube, es ist eher ein langfristiger Einfluss, eine Möglichkeit, auf Themen und Debatten Einfluss zu nehmen.

  • Sind leider nur Auszüge, werde mir auf jeden Fall das komplette Hörbuch zulegen. Die Übersetzung und natürlich Jens Wawrczek als Sprecher.... genial.

    Momentan noch zum Nachhören verfügbar:


    https://www1.wdr.de/radio/wdr5…ilitante-madonna-104.html


    Ein atemberaubender Roman über Männer und Frauen – und eine außergewöhnliche historische Figur, die beides war. Irene Dische erzählt die wahre Geschichte des Chevalier d’Eon de Beaumont, der 1728 in Frankreich auf die Welt kam und 1810 in London starb. D’Eon war Diplomat, Soldat, Bibliothekar, Freimaurer, Degenfechter, Schriftsteller und Spion – und verbrachte den größten Teil seines turbulenten Lebens als Frau. Bis zu seinem Tod rätselte ganz London, wer die militante Madonna, die in öffentlichen Degenkämpfen alle Männer in die Knie zwang, wirklich war. Ein ebenso abenteuerlicher wie außergewöhnlicher Roman, der das brandaktuelle Thema der Identität völlig neu verhandelt.


    ASIN/ISBN: 3869746297

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.