Eisblumenwinter - Anne Barns

  • Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen und das Meer. Zum Schreiben zieht sie sich am liebsten auf eine Insel zurück, wenn möglich in die Nähe einer guten Bäckerei."


    Erinnerungen an den Eisblumenwinter



    "Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße." (Franz Kafka)
    Zum jährlichen Adventskaffeeklatsch treffen sich Thea, Rina, Pia und Jana erneut bei Oma Anni auf Rügen. Doch diesmal ist Erika Annis Schwester mit dabei und sie hat eine große Überraschung für Anni. Doch Pias Gedanken schweifen immer wieder zu Paul, ihrer großen Liebe auf Juist ab. Noch immer können sie sich nicht entscheiden, wo sie leben wollen. Pia möchte nicht nach Juist und Paul nicht nach Rügen. Deshalb haben sie sich beide eine kleine Auszeit genommen. Doch auch bei Rina und Miro scheint nicht alles bestens zu laufen. Also Oma, sie bittet mit ihr zu ihrer verschollenen Tante Hedwig zu reisen, ist sie sofort dabei. Den eine Auszeit mit Oma, das ist genau das, was sie jetzt braucht. Dass sie auf ihrer Spurensuche nach der Vergangenheit eine besondere Liebe entdecken, hilft auch Pias Zweifel weiter.


    Meine Meinung:
    Wieder einmal entführt mich Anne Barns nach Rügen zu den drei Schwestern Katharina (Rina), Pia und Jana, die ich schon von ihrem Buch "
    Drei Schwestern am Meer" kenne. Mehr als zwei Jahre später treffen sie sich wieder zu ihrem jährlichen Adventskaffeeklatsch, wo es diesmal um Rührkuchen geht, bei dem der Beste prämiert wird. Doch Tante Erika bringt für Anni noch ein geheimnisvolles Päckchen mit, das ihre roten Stiefel enthält, die sie schon so lange vermisst hat. Als sie dann erfährt, dass diese von ihrer Lieblingstante Hedwig sind und sie noch lebt, ist Anni wirklich erstaunt. Hedwig, inzwischen 94 Jahre alt, ist außer schwerhörig anscheinend noch immer bei bester Gesundheit. Doch als Oma mit ihr telefoniert, erscheint sie recht komisch und zurückweisend zu sein. Die Einladung jedoch zu ihrem Geburtstag möchte sie unbedingt nutzen, um mit ihr über Vergangenes zu reden. Damit Oma nicht alleine ist, begleitet sie Pia auf die Reise in die Vergangenheit. Ich habe mich sehr gefreut, wieder von den drei Schwestern aus Rügen zu lesen. Lustig fand ich, dass alle drei mal wieder Probleme mit ihren Beziehungen haben. Rina hat Angst, Miro zu heiraten, weil er plötzlich von einem Umzug nach Polen redet, wo sie nicht hin möchte. Pia und Paul können sich nicht entscheiden, wo sie leben wollen, weil keiner weg von seiner Insel möchte. Nesthäkchen Jana kann sich nicht zwischen einem Kommilitonen oder ihrem besten Freund Henrik entscheiden. Wenigstens weiß Oma Anni, was sie an ihrer alten Liebe Georg hat, dem sie vor über 2 Jahren wieder begegnet ist. Diesmal jedoch geht es um das Geheimnis der roten Stiefel und um das, was damals vor und nach dem Verschwinden von Hedwig geschah. Wieder erzählt die Autorin von einer wunderbaren Liebesgeschichte, die man sich kaum vorstellen kann, zumal sie in Kriegszeiten fast unmöglich schien. Das wundervolle Lokalkolorit mit Rügen und dem Schönberger Strand macht das ganze erneut zu einem warmherzigen, unterhaltsamen, liebevollen und emotionalen Roman. Begeistert bin ich besonders, wenn ich mir im Internet die realen Settings anschaue, bei denen die Autorin meist selbst gewesen ist. Immer sucht sie sich dabei ausgefallene Gebäude oder besondere Gegenstände aus, die das ganze Buch beleben. Wie diesmal eine alte schöne Strandvilla, das Kaufhaus der Kunst oder die Schirm-Mädchen-Lampen. Als ich Bilder davon sah, bekam sogar ich sofort Lust auf Urlaub, Rügen und das Meer. Genau dafür liebe ich die Bücher der Autorin den, wenn ich sie lese, habe ich immer das Gefühl, mittendrin in den Geschehnissen zu sein. Und besonders mag ich die Harmonie und den Zusammenhalt zwischen den Schwestern und ihrer Oma. Abgerundet wird das ganze wieder durch tolle Rezepte am Ende des Buchs von den Köstlichkeiten aus der Geschichte. Allerdings würde ich zum besseren Verständnis empfehlen, "Drei Schwesternam Meer" vorab zu lesen. So hoffe ich, dass ich wieder etwas von Oma Anni und den Schwestern aus Rügen hören werde. Von mir gibt es derweil eine Leseempfehlung und 10 Eulen für dieses Buch. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3959675364

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

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  • Eisblumenwinter führt uns wieder zur Familie von Pia, die wir schon in „Drei Schwestern am Meer“ kennengelernt haben. Ihrer Oma geht es nach dem Herzstillstand wieder gut, Opa Georg gehört nun fest zur Familie und eigentlich könnte alles gut sein, wenn da nicht Pias Liebe zu Paul wäre, der 500 km entfernt auf Juist lebt und nicht von dort weg möchte. Durch die Ahnenforschung ihrer Großtante Erika stößt die Familie auf Tante Hedwig, die Schwester von Omas und Erikas Mutter, die irgendwann einfach aus der Familie verschwunden war. Diese Entdeckung stößt noch einmal große Umwälzungen in der Familie an.

    Paul ist dem Leser auch schon bekannt, aus der Reihe um den Freundeskreis auf Juist.


    Das Buch dreht sich weniger um die Beziehung von Paul und Pia, als um die Bedeutung von Liebe. Im Vordergrund steht eigentlich mehr das Wiedersehen mit Tante Hedwig und dessen Konsequenzen. Wie schon in all ihren anderen Büchern gelingt es Anne Barns ein wunderbar wohliges Setting aufzubauen, mit gemütlichen Heimen, leckerem Essen und einer Familie und Freunden, die sich gegenseitig stützen und helfen.


    Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich sehr gefreut, noch einmal von Pia, Rina und Jana zu lesen.

    Am Ende gibt es wie gewohnt noch Rezepte zu den Köstlichkeiten, die im Buch erwähnt werden.


    Von mir also wieder eine volle Leseempfehlung für dieses wirklich heimelige Buch.


    10 von 10 Punkte

  • "Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe."


    Rügen, Anfang Dezember. Pia lebt seit dem Unfalltod ihrer Eltern mit ihren zwei Schwestern in der Nähe ihrer Oma Anni, bei der die drei aufgewachsen sind. Mit Ende Zwanzig hat sie sich ihren Traum erfüllt und eine Karamellwerkstatt in Putbus eröffnet. Aber wirklich glücklich ist sie nicht, denn ihr Freund Paul lebt und arbeitet fünfhundert Kilometer entfernt auf der Nordseeinsel Juist. Um sich über ihre Gefühle klar zu werden, hat sie sich über Weihnachten eine Auszeit erbeten.

    Am 1. Adventssonntag treffen sich die Schwestern bei ihrer Oma. Dort erscheint auch Annis Schwester Erika und schenkt ihr ein paar rote Stiefel, die sie von ihrer Tante Hedwig bekommen. Die Schwester ihrer Mutter ist irgendwann einfach aus ihrem Leben verschwunden. Anni glaubte immer, Hedwig sei gestorben. Als sie ihre Enkelin bittet, eine Reise in die Vergangenheit an den Schönberger Strand zu unternehmen, ist es genau das, was Pia jetzt braucht. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche und finden schließlich mehr, als sie erwartet hatten.

    Auch mit "Eisblumenwinter" ist Anne Barns wieder eine wunderbare Wintergeschichte gelungen. Eine Familiengeschichte, die das Herz erwärmt. Eine Liebe in der Vergangenheit, die sich bis in die Gegenwart auswirkt. Aber keine großen Dramen oder Katastrophen und dadurch wirkt alles recht "normal", einfach authentisch. Es könnte jedem passieren.


    Dazu der bildhafte Schreibstil mit den Beschreibungen der Winterlandschaft sowohl von Rügen als auch vom Schönberger Strand.

    Und all die Köstlichkeiten, die wieder zubereitet werden. Am Ende des Buches gibt es wie gewohnt tolle Rezepte. Pias Fudge habe ich schon nach gekocht. Lecker!


    Wer schon einige Bücher von Anne Barns gelesen hat, der kennt ein paar der Charaktere bereits. Pia zum Beispiel taucht auch in "Bratapfel am Meer" auf, ebenso Paul und Merle. Auch hier in "Eisblumenwinter" war sie mir gleich sympathisch, ebenso ihre Schwestern Katharina und Jana. Und wer hätte nicht gerne so eine Oma wie Anni?


    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung. Eine Geschichte zum Eintauchen, um dem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen, am besten mit einer Kuscheldecke und einer Tasse Tee.


    "Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende."

  • Nachdem ich vor ca. 1,5 Jahren das Buch "Drei Schwestern am Meer" von Anne Barns gelesen und sehr gemocht hatte, folgte mit "Eisblumenwinter" der Nachfolgeband. Auch wenn man den Vorgängerband nicht kennt, kann man problemlos in die Geschichte einsteigen und das ist bei der Autorin wirklich wie immer: "Buch aufschlagen und diekt in die Geschichte eintauchen und tief versinken."


    Die Autorin versteht es hervorragend eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen, hier stimmt alles. Eine wunderbare Familiengeschichte, eingebettet in eine schöne Urlaubsregion, eine Geschichte im hier und jetzt mit kleinen Rückblenden in die Vergangenheit, Selbstverständlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz - es gibt wirklich von allem etwas, was zu einem Wohlfühlroman dazu gehört.


    Am Ende kommen auch wieder Rezepte, wie man es von der Autorin gewohnt ist.


    Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe hier 9 von 10 Sternen.