'Die Brillenmacherin' - Seiten 144 - 298

  • Also irgendwie werde ich mit dem Buch nicht warm, die Figuren kommen mir so leblos vor, sie werden nur beschrieben, zeigen kaum Emotionen.


    Bei den Cliffhangern fehlt mir immer noch ein letzter Satz, ich denke da an die Stelle, wo Alan das erste Mal mit dem Bogen schießt. Natürlich hat man sich gedacht, was passiert ist, aber man mußte doch einige Kapitel warten, bis man Gewissheit hatte. Irgendwie ein Schlußsatz, dass der Pfeil in der Mitte steckte oder ähnlich würde zur Spannung mehr beitragen. Die Sprünge in den Kapiteln sind doch recht beachtlich manchmal, man muß sich erst zurechtfinden, wer wann wo agiert.


    Ich bin schon wieder dabei und überfliege nur den Text, bin oft abgelenkt, es fesselt mich nicht so richtig. Kaum kommt mal Spannung auf, wo Catherine auf Neville trifft, versinkt anschließend wieder alles in Belanglosigkeiten.


    Aber interessant war schon, mehr über das Gewerbe der früheren Optiker zu erfahren, mir war auch neu, dass die Brillen zu der Zeit noch keine Bügel hatten, die hinter die Ohren geklemmt werden. Davon hätte ich gerne noch mehr erfahren, es kam ein bißchen zu kurz.


    LG
    Tinker

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Bei den Cliffhangern fehlt mir immer noch ein letzter Satz, ich denke da an die Stelle, wo Alan das erste Mal mit dem Bogen schießt. Natürlich hat man sich gedacht, was passiert ist, aber man mußte doch einige Kapitel warten, bis man Gewissheit hatte. Irgendwie ein Schlußsatz, dass der Pfeil in der Mitte steckte oder ähnlich würde zur Spannung mehr beitragen.


    An dieser Stelle fehlte mir nichts. Es war eigentlich "klar" und wurde im Nachhinein sogar noch bestätigt. :-)


    Zitat

    Original von tinkerbell
    Die Sprünge in den Kapiteln sind doch recht beachtlich manchmal, man muß sich erst zurechtfinden, wer wann wo agiert.


    Ja, das habe ich zu beginn schon mal erwähnt. Diese Sprünge machen mir leider immer noch zu schaffen, aber da ich mittlerweile sämtliche Personen kenne, ist es etwas einfacher.


    Zitat

    Original von tinkerbell
    Aber interessant war schon, mehr über das Gewerbe der früheren Optiker zu erfahren, mir war auch neu, dass die Brillen zu der Zeit noch keine Bügel hatten, die hinter die Ohren geklemmt werden. Davon hätte ich gerne noch mehr erfahren, es kam ein bißchen zu kurz.


    Das fand ich auch sehr interessant. Gerade die Passage im ersten Kapitel habe ich mit Interesse gelesen. Schade, dass da nicht weiter darauf eingegangen wurde. Bisher habe ich in historischen Romanen noch nie etwas über das Handwerk der Brillenmacher gelesen.

  • So, nun bin ich bei diesem Abschnitt angekommen und muß Dich nochmal loben, Titus.


    Das wird ja immer genialer und spannender. :-)


    Darauf, dass Catherine als unabsichtlicher Spion eingesetzt wird, wäre ich im Leben nie gekommen. Bin ja mal gespannt, wann die intelligente Frau das mitbekommt. :grin


    Zu der Beziehung Latimer und Anne...ganz schön verklemmt dargestellt, die beiden. :wow


    Vorerst


    :wave
    Ikarus

  • Die Seite 134 ist nun auch von mir übersprungen. Dazu habe ich bis jetzt auch schon einige Anmerkungen. Am Beginn des Buches hatte ich bereits schon etwas mehr zu sagen gehabt, fällt mir aber jetzt nicht mehr ein. Man sollte sich gleich ein paar Stichpunkte machen, dann wäre es einfacher....


    Also, das Festessen fand ich gut beschrieben, besonders die assoziation des Blutes vom medium gebratenen Hirschbratens zu dem Mord an Elias. Außerdem ist die Dominanz Courtneys im darauffolgenden Gespräch gut zu erkennen. Schön wie er mit seinen Worten die Antworten von Alan und Catherine lenkt.


    Im folgenden Zusammentreffen von Repton und Courtney gibt es jedoch einen Kritikpunkt von mir. Es ist logisch und verständlich, dass Repton neugierig auf die Pläne Courtneys ist (schriftstellerisch auch ein guter Zug um Spannung zu erzeugen), doch finde ich es nicht recht, dass der Leser nun erfährt, was der Erzbischof mit Catherine vorhat. entweder hätte sich, meiner Meinung nach, Courtney weigern sollen ihm die Pläne auzubreiten oder den Abschnitt dort beenden, wo er sie dann preisgibt. So wird die Fantasie des Lesers angeregt, um sich vorzustellen, was der Erzbischof wirklich mit Catherine vorhat. Es wäre ein Geheimnis gewesen,das entweder in dem folgenden Geschehen klar wird oder erst am ende gelüftet wird. Bei deiner Version finde ich, wird ein bisschen von der Spannung genommen, die aufgebaut hätte werden können.


    Lieben gruß,
    ImmI!

  • Hatte in den letzten Tagen leider wenig Zeit um zu lesen....... :-(
    Aber immerhin bin ich doch jetzt auch hier gelandet und ich muss sagen, mir gefällt das Buch. :-)


    Nur der Name der Tochter von Catherine gefällt mir irgendwie gar nicht.
    Habe ihn auch noch nie vorher gehört oder gelesen.
    Hat er eine bestimmte Bedeutung? Wie spricht man ihn eigentlich aus?


    Hawisia :wow

  • Rosenstolz . Habe mal gegoogled und gefunden, dass es ein lateinischer Name ist...ergo gesprochen wird, wie es da steht.
    Aber ob der eine tiefere Bedeutung hat, kann uns wohl nur Titus erzählen :-)


    Bin jetzt auf Seite 203 angekommen und auch mir gefallen die...ähem, wie nennt man das eigentlich, Titus?
    Wenn Du mit Worten anschauliche Bilder malst, meine ich...gibt es für dieses Stilmittel einen Fachausdruck? Setzt Du es bewußt ein, oder einfach nach Gefühl?


    Meine Schulzeit und mein Deutschunterricht liegt schon einige Zeit zurück, aber ich glaube mich zu erinnern, dass man das als Allegorien bezeichnet?


    Egal...auf jeden Fall gefällt es mir sehr gut.


    Dass man im Voraus jetzt weiß, wozu die Geschwister benutzt werden sollen, stört mich nicht. Bin eher gespannt darauf, erzählt zu bekommen, wie sie sich entwickeln (Catherine kämpft ja schon gewaltig innerlich - ich glaub, da fehlt nicht mehr viel, bis sie aufwacht und merkt, was läuft...:-)...)und was sie eigentlich tun können, um dem entweder zu entgehen oder den Spieß umzudrehen.


    :wave
    Ikarus


    Monieren würde ich lediglich bisher, dass man bisher doch recht wenig über die Kunst des Brillemachens erfährt.


    Hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Kommt das vielleicht noch?

  • Zitat

    Original von imandra777Im folgenden Zusammentreffen von Repton und Courtney gibt es jedoch einen Kritikpunkt von mir. Es ist logisch und verständlich, dass Repton neugierig auf die Pläne Courtneys ist (schriftstellerisch auch ein guter Zug um Spannung zu erzeugen), doch finde ich es nicht recht, dass der Leser nun erfährt, was der Erzbischof mit Catherine vorhat.


    Hallo Immi,


    du hast recht, vom Spannungsaufbau her wäre es besser gewesen, Courtenays Pläne noch geheim zu halten. Allerdings sind wir ja schon ein gutes Stück in die Geschichte vorgedrungen, und ich dachte: Die Ungeduldigeren unter den Lesern wollen langsam endlich wissen, was Sache ist ... ;-)


    Daß Courtenay dir sonst gefällt, freut mich. Er hat eine Menge Spaß gemacht beim Schreiben. Mit den Bösewichtern komme ich immer am besten klar. Sollte mir das zu denken geben? :rolleyes


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Nur der Name der Tochter von Catherine gefällt mir irgendwie gar nicht.
    Habe ihn auch noch nie vorher gehört oder gelesen.
    Hat er eine bestimmte Bedeutung? Wie spricht man ihn eigentlich aus?
    Hawisia :wow


    Hi Rosenstolz,


    der ist nicht sonderlich schön, das stimmt. Ich wollte da mal einen seltenen, heute nicht mehr gebräuchlichen Namen aus dem Mittelalter haben, weil meine anderen Figuren alle so gewöhnliche Namen tragen: Catherine, Thomas, Philip usw.


    Sollte es eine Fortsetzung der "Brillenmacherin" geben, werde ich Hawisia sicherlich einen eingängigen Spitznamen verpassen.


    Liebe Grüße,


    Titus


  • :grin Titus, bei den kurzen Haaren wohl eher nicht.... Mal frisches Salz auf Wunden streue...:grin


    Zum Thema: Mir gefällt die Figur des Alan eigentlich mit am besten bisher. Könnte aber nicht so recht den Finger darauf legen, woran das liegt?...:gruebel


    :wave
    Ikarus

  • Zitat

    Original von Ikarus
    Bin jetzt auf Seite 203 angekommen und auch mir gefallen die...ähem, wie nennt man das eigentlich, Titus?
    Wenn Du mit Worten anschauliche Bilder malst, meine ich...gibt es für dieses Stilmittel einen Fachausdruck? Setzt Du es bewußt ein, oder einfach nach Gefühl?


    Ikarus,


    ich weiß auch nicht, wie man das nennt. Habe im Studium bei solchen Begriffen nicht besonders gut aufgepaßt. Iris, weißt du es?


    Auf jeden Fall geht das bei mir nach Gefühl. Es ist wie Puzzeln: Ich probiere Wörter und Beschreibungen aus, bis ich das Passende gefunden habe. Und ob es paßt, sagt mir der Bauch.


    Es gibt so geniale Wörter! Manche sind viel intensiver als andere. "Knirschen" ist so ein Intensiv-Wort. Sagt das mal laut vor euch hin! Der Meister im Finden von Intensiv-Wörtern war Alfred Döblin. Seine Romane sind langweilig, leider, aber was die Wörter angeht, sind sie echte Schatzgruben.


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Original von Ikarus
    :grin Titus, bei den kurzen Haaren wohl eher nicht.... Mal frisches Salz auf Wunden streue...:grin


    Grrrrrrr ... :fetch


    :lache


    Zitat

    Original von IkarusZum Thema: Mir gefällt die Figur des Alan eigentlich mit am besten bisher. Könnte aber nicht so recht den Finger darauf legen, woran das liegt?...:gruebel


    Das habe ich schon ein paar mal gehört. Hätte während des Schreibens gar nicht damit gerechnet, daß jemand sich mit Alan identifiziert. Aber im Nachhinein, ja, mir ist er auch sympathisch.


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Zitat:
    Original von Ikarus
    Grinsen Titus, bei den kurzen Haaren wohl eher nicht.... Mal frisches Salz auf Wunden streue...Grinsen



    Grrrrrrr ... Fetch


    :nono Die kurzen Haare sehen auch nicht ganz so gut aus wie die Längeren. :rolleyes
    Und Bösewichte mit langem Haar haben mitunter einfach mehr Charme...8)


    Aber was mir bis jetzt nicht nur bei der Brillenmacherin, sondern auch bei der Priestertochter aufgefallen ist, sind die häufigen Vogelassoziationen. Ich meine in keinem anderen Roman bisher so viele Vogelerwähnungen zu Situationsbeschreibungen gelesen zu haben. Vor allem werden dann nicht unbedingt die expliziten Namen von den einzelnen Vogelarten, die nicht einmal allzu bekannt sind (z.B. Haubentaucher und Wiedehopf), genannt. Mir gefällt es sehr gut, aber ich weiß nicht ob jeder sich unter den Vogelnamen den Vogel auch vorstellen kann. Beschäftigst du dich auch ein wenig mit Ornithologie?


    Manchmal habe ich sogar das gefühl, dass mein Schreibstil deinem ähnelt. Hier ein Ausschnitt aus einer meiner Geschichten: Nun drehte er sich endlich zu mir um und ah mich mit hochgehobener Augenbraue an. Ich sprach weiter: "Oh ja! Eine Frucht - Eure Tochter." Mit allen möglichen reaktionen hatte ich gerechnet, nur nicht mit dieser. Gelassen und gelangweilt fiel seine Antwort aus. "Meinetwegen - und weswegen wolltet Ihr mich jetzt sprechen? Nur deswegen doch wohl nicht, oder?" Dieses Desinteresse war schockierend. Unwillkürlich musste ich schlucken, während mein Vater mich kühl musterte. Ich war unsicher, was ich darauf erwidern sollte. :write


    Desweiteren gefällt mir Courtney immer mehr. Es ist wohl der Charme der berechnenden Menschen... :grin


    Lieben Gruß,
    Immi!

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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  • Hallo Immi und Titus,


    hmmmmmm...ernsthafte Frage von mir mal: mögt ihr die berechnenden Antagonisten wirklich?


    Ich hab mich mal schlau gemacht, was das wirklich heißt, weil ich es nicht wußte...und stellte fest, dass ich vom reinen Gefühl her schon das Richtige vermutete.


    Aber...ich hätte mit solchen Menschen (nicht die Romangestalten wohlgemerkt!) eigentlich eher Mitgefühl? Sie haben...würde ich jedenfalls sagen, eher Angst, irgendwas nicht unter ihrer ständigen Kontrolle zu haben.


    Okay...Ende des philosophischen Exkurses.... :grin


    Bin jetzt auf Seite 272 und es ist kurz vor einem Gefecht. Übrigens wieder sehr schöne anschauliche Bilder, die Du malst, Titus. Wie Du darstellst, wie sich ganz normale Männer, noch gerade eben in Strumpfhosen und strubbelig verschlafen zum Abort begeben...und kurz danach zur furchteinflößenden Kampfmaschine werden...


    Enorm!


    :anbet


    Ikarus

  • Hiho,


    Zitat

    Original von Titus Müller


    Ikarus,


    ich weiß auch nicht, wie man das nennt. Habe im Studium bei solchen Begriffen nicht besonders gut aufgepaßt. Iris, weißt du es?


    Ich glaube, ihr meint Metaphern?


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Hallo Ikarus,


    Zitat

    Original von IkarusAber...ich hätte mit solchen Menschen (nicht die Romangestalten wohlgemerkt!) eigentlich eher Mitgefühl? Sie haben...würde ich jedenfalls sagen, eher Angst, irgendwas nicht unter ihrer ständigen Kontrolle zu haben.


    auf jeden Fall, das sehe ich wie du. Und ich liebe es, wenn man in einer Geschichte nachvollziehen kann, warum jemand böse ist. Daß der Leser da auch Mitleid empfindet, stört mich nicht.


    In meinem neuen Roman "Die Todgeweihte" will der Antagonist eigentlich nichts anderes als


    a) seine Schulden loszuwerden,
    b) einen würdigen Nachfolger zu finden,
    c) den Rittern der Stadt Basel Ansehen zu verschaffen.


    Ist das böse? Eigentlich nicht. Trotzdem bringt er großes Unglück über die Stadt.


    (Mußte das Manuskript ganz dringend zu Ende bringen, darum war ich für ein paar Tage "verschwunden".)


    Herzlich,


    Titus

  • Ich komme jetzt einfach noch hinterher gekleckert... ich habe das Buch neulich in der Bücherei erwischt und gleich angefangen zu lesen.

    Die ersten 300 Seiten habe ich durch und mir gefällt das Buch sehr gut.
    An die vielen Sprünge musste ich mich erst ein bißchen gewöhnen, manchmal sind sie so abrupt, dass ich erstmal geschaut habe, ob ich nicht eine Seite überblättert habe... ;-) Aber mir gefallen sie trotzdem, macht das Buch abwechslungsreich und spannend!

    Die Geschichte an sich finde ich sehr interessant. Und es gefällt mir gut, dass Catherine nicht alles sofort durchschaut und nur das richtige tut, das macht sie sehr sympathisch. Interessant finde ich auch Thomas und Anne, bin mal gespant, wie es mit den beiden weitergeht!

    Der Schreibstil sagt mir auch sehr zu, besonders in Erinnerung ist mir die Beschreibung als Thomas auf einem Dokument nur Würmer erkennt, bevor er seine Brille aufsetzt... ein wunderbares und sehr treffendes Bild!

    Und ich hoffe, es kommt noch ein wenig mehr zum Thema Brillenmachen!