Gedichtverdacht - Elke Erb


  • Verlag: roughbook, 2019

    Broschiert, 94 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Der jüngste Gedichtband von Elke Erb beginnt mit einem älteren Text, "Die Olympiade" von 1970, wie alle Texte in diesem Buch im Sommer, den Elke Erb jeweils in Wuischke verbringt, "aus dem Tagebuch geholt" und hier zum ersten Mal veröffentlicht: "Jammerschade, dass es nicht gelingt, diesen Traum zu erzählen ..." Das letzte Gedicht, "Das mit dem Baum" vom "12.12.18, halb sieben", ist den Bäumen gewidmet: "Sie werden mich übersterben. / Meine Handflächen meinen: Schade um sie." Von Traum zu Baum, dem Faden der Geduld entlang, mit dem Elke Erb das Alltäglichste und das Wunderbarste miteinander verbunden hat. Das ist "Poesie": "Ich sagte plötzlich beim Frühstück mit den beiden hier auf dem Land: / Man ist ja irgendwie immer elf, und Geli: stimmt, sie sei immer 12. / Ei!"


    Über die Autorin:

    Elke Erb, geboren 1938 in Scherbach (Eifel), übersiedelte 1949 nach Halle (DDR). Nach Landarbeit, Lehrerexamen und Verlagstätigkeit arbeitet sie seit 1966 als freischaffende Autorin. Lyrik, Kurzprosa, prozessuale Texte, Übersetzungen und Herausgaben. Zu ihren Büchern zählen 'Vexierbild' (1983), 'Kastanienallee' (1987), 'Winkelzüge' (1991), 'Unschuld, du Licht meiner Augen' (1994), 'Mensch sein, nicht' (1998), 'Sachverstand' (2000), 'die crux' (2003) und 'Gänsesommer' (2005). Sie wurde u.a. mit dem Peter-Huchel-Preis (1988) und dem Heinrich-Mann-Preis (zusammen mit Adolf Endler, 1990) ausgezeichnet. Elke Erb lebt in Berlin.


    Mein Eindruck:

    Hier haben wir keine konventionellen Gedichte vor uns. Es sind Notate inklusive Gedichte und Prosatexte. Außerdem Texte "aus dem Tagebuch geholt". Ziemlich ungewöhnlich.

    Man kennt das sonst nur von Friederike Mayröcker, aber Elke Erb hat natürlich einen ganz anderen Ton. Dazu gehört auch einiges an Ironie.


    Das Datum wann der jeweilige Text entstanden ist, steht auf jeder Seite dabei. Das frühste ist 1970. Es endet 2018.

    Ehrlich gesagt sind mir die neuen Texte am liebsten. Daher habe ich nach einer Weile das Buch von hinten nach vorne gelesen. Und dann wieder vorwärts.


    Wie gut, dass Elke Erb dieses Jahr den Georg Büchner-Preis erhalten wird.


    Ansonsten kann ich Elke Erb in ihem Dreizeiler nur zustimmen.


    Es dunkelt schon in der Heide.

    Man fängt irgendwie an und endet bei sich.


    Besser als umgekehrt.


    ASIN/ISBN: 3906050440