Das Mädchen mit dem Perlenohrring - Tracy Chevalier

  • Hoffentlich habe ich diesmal nicht wieder etwas übersehen, ich habe extra im Verzeichnis geschaut und die Suche benutzt, aber erstaunlicherweise noch keine Rezension gefunden.


    Kurzbeschreibung:
    Delft 1664.Als der Vater sein Augenlicht verliert, wird die junge Griet als Dienstmagd in den Haushalt des angesehenen Malers Johannes Vermeer gegeben. Die Schikanen von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen sich kaum ertragen, wäre da nicht die faszinierenden Bilder des Meisters. Schließlich beginnt Vermeer, sie heimlich zu malen. Doch als er Griet bittet, einen Perlenohrring anzulegen, beschwört er damit eine Katastrophe herauf.


    Die Autorin:
    Tracy Chevalier, geboren 1962, wuchs in Washington, D.C., auf. 1984 zog sie nach London, wo sie als Lektorin für Nachschlagewerke arbeitete. 1994 schloss sie ihr Studium "Creative Writing" an der University of East Anglia ab.


    Meine Meinung:
    Mir hat von Anfang an die nüchterne Sprache gefallen. Nicht ausschweifend, nicht blumig, sondern schön schlicht und somit sehr zum Charakter der Protagonistin Griet passend. Die Geschichte fand ich sehr interessant, auch wenn ich mir die in der Kurzbeschreibung erwähnte Katastrophe schlimmer vorgestellt hatte. Zum damaligen Zeitpunkt war es so aber wohl schon schlimm genug.


    Toll war auch, dass mir beim Lesen sämtliche im Buch erwähnte Werke Vermeers als kleines Heftchen vorlagen, so konnte ich den Beschreibungen besser folgen. Ohne die Werke zu kennen liest sich das Buch an manchen Stellen wohl eher unspannend.

  • Ich habe den Film in einer DVD Zeitschrift entdeckt und dachte beim Lesen, dass ich diese DVD lieber als Buch lesen würde, als mir den Film anzusehen.
    Dann habe ich dieses Buch am Bahnhof in einem Bücherladen entdeckt und mich tierisch gefreud, dass es DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING wirklich als Buch gibt. Hab es mir natürlich sofort gekauft (auch noch einige Andere ).
    Ich fand es gut, es hat sich leicht gelesen und hatte trotz weniger Spannung einen Suchtfaktor.
    Nach dem Buch habe ich mir dann auch noch die DVD ausgeliehen.
    Der Film war ok, aber wie es immer so ist bei Verfilmungen, haben mir die vielen kleinen Details gefehlt, die im Buch so wichtig für den Ablauf waren.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von GabiMeyer
    Der Film war ok, aber wie es immer so ist bei Verfilmungen, haben mir die vielen kleinen Details gefehlt, die im Buch so wichtig für den Ablauf waren.


    Genau deshalb habe ich das Buch gelesen. Mir gefiel der Film sehr, ich fand ihn poetisch und schön, aber es gab so viele offene Fragen.


    Im Buch werden viele lose Enden verknüpft und Verbindungen hergestellt. Das Buch ist sicher kein großartiges Meisterwerk, aber es ergänzt den Film wunderbar.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Dies ist einer der wenigen Faelle, wo ich denke, dass Buch und Film eigentstaendig nebeneinander stehen koennen. Der Film lebt von den wunderschoenen Bildern, das Buch von seiner besonderen Sprache.


    Mir hat dieser kleine Roman sehr sehr gut gefallen. Wenig Action, die ich sonst normalerweise vermissen wuerde, hier aber fehlte sie nicht. Die Beschreibungen sind einfach treffend ohne ausufernd zu werden. Hier hat der Roman mit nur etwas ueber 200 Seiten (im englischen Original) wirklich die richtige Laenge, was im Vergleich zu anderen historischen Romanen ja wirklich duenne ist.


    Gut fand ich auch, dass diesmal ein ganz normales Maedchen zur Hauptfigur gewaehlt wurde. Gekroente Haeupter fehlen ganz und auch Vermeer ist ja im Prinzip ein ziemlich unbekannter Typ. Grits Leben ist eigentlich ziemlich langweilig und von Arbeit gekennzeichnet, das Buch ist aber gar nicht langweilig geworden.


    Ich glaub es ist schon gut 2 jahre her, dass ich das Buch gelesen hab. Die Tatsache, dass es immer noch so frisch in meinen Gedanken ist, spricht doch auch schon fuer sich :-)

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich habe den Film noch nicht gesehen. Ich kam über das PC Spiel ( ) an das Buch. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Weiß jemand wo das Mädchen mit den Perlen bewundern kann?

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" soeben zu Ende gelesen. Hier eine kleine Rezension.


    "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" von Tracy Chevalier erzählt auf eine nüchterne Art und Weise die Geschichte des Mädchens Griet und wie es von dem Maler Johannes Vemeer gemalt wurde. Die Handlung ist zwar nur fiktiv, aber es macht Spaß Geschichten zu Bildern und Künstlern zu lesen, die es wirklich gibt/gegeben hat. Der Stil ist nicht sehr ausschmückend, aber gerade das macht "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" zu einem ganz besonderen Lesegenuss. Dieser währt allerdings nicht lange, da man das Buch vor Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Das Einzige, das mir gefehlt hat, ist ein Wort der Autorin, was in der Geschichte wahr und was fiktiv ist. Man bekommt in der "Danksagung" am Ende leider nur den Hinweis, dass es über Johannes Vermeer nur wenige Aufzeichnungen gäbe.


    Fazit: Empfehlenswerter, kurzweiliger historischer Roman, der gleichermaßen Herz und Seele des Lesers berührt. So muss das sein!


    Eure Angelcurse

  • Dieses eher schmale Büchlein eigenet sich wirklich gut, um einen verregneten Nachmittag zu verbringen - aber mehr auch nicht.
    Die Hauptpersonen sind eher oberflächlich beschrieben, tatsächliche Nähe oder Verbundenheit zu den Personen kommt nicht wirklich auf.
    Überhaupt gelang es mir nicht, mich in das Buch "hineinzufühlen", die Beschreibung der Örtlichkeiten fand ich obeflächlich, die Figuren waren mir unsympathisch, wirkten auf mich blass und emotionslos, ihre Handlungen habe ich daher nicht nachvollziehen können.
    Auch habe ich nicht wirklich viel über Malerei oder gar über den Maler Vermeer hinzugelernt.


    Mein Fazit: Schade, daß die Autorin aus der guten Grundidee nicht mehr herausgeholt hat.

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • @Maryam


    Wie verschieden die Geschmäcker doch sind - das, was du geschrieben hast, fand ich nämlich überhaupt nicht :wow
    Gerade diese Schlichtheit fand ich mal toll für einen historischen Roman, über Vermeer habe ich auch etwas gelernt und emotionslos wirkten die Figuren auch nicht - aber eine Dienstmagd ist eben eine Diensmagd, keine Freundin für die Herrschaft ;-)


    Aber meine Gründe sind ja egal - wenn du es doof fandest, fandest du es halt doof ;-)


    LG
    Angelcurse

  • Angelcurse, es wäre ja auch schlimm, wenn alle den gleichen Geschmack hätten ! So konnte ich bei Buchticket schon einige Leute mit Büchern beglücken, die ich eher mäßig fand, meine Tauschpartner aber waren begeistert :-)


    Aber jetzt weiß ich auch, warum mir Deine Rezension hier auch so bekannt vorkam - die hatte ich doch schon woanders gelesen ;-)


    lg, Maryam

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • Das Mädchen mit dem Perlenohrring ist die Geschichte von Griet, die als Dienstmagd im Hause der Familie Vermeer in Delft arbeitet. Zusätzlich zu ihren üblichen Pflichten gehört das Putzen des Ateliers zu ihren Aufgaben - sehr zum Mißfallen der Hausherrin, die das Atelier nie betritt. Griet verehrt den Hausherrn und hilft ihm bei der Vorbereitung seiner Farben - auch wenn das immer wieder zu Unstimmigkeiten im Hause Vermeer führt. Nachdem sie die Entstehung mehrerer Bilder mitverfolgt hat, darf sie schließlich selbst Modell sitzen - und es entsteht das berühmte Bild vom Mädchen mit dem Perlenohrring.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders die schönen Bildbeschreibungen und die Entstehung der einzelnen Bilder. Auch Griets eher nüchterne Erzählweise sagt mir zu. Die Handlung ist interessant und kommt ganz ohne die üblichen Helden und ach so glücklichen Zufälle aus, was das Buch wirklich lesenswert macht.


    Zitat

    Original von Angelcurse
    Das Einzige, das mir gefehlt hat, ist ein Wort der Autorin, was in der Geschichte wahr und was fiktiv ist. Man bekommt in der "Danksagung" am Ende leider nur den Hinweis, dass es über Johannes Vermeer nur wenige Aufzeichnungen gäbe.


    :write Stimmt, das würde mich auch interessieren.