Hanser-Verlag, 2020
272 Seiten
Kurzbeschreibung:
'My skills never end' steht auf dem T-Shirt eines Arbeiters, der gerade seinen Lohn ausbezahlt bekommt. Am Strand einer karibischen Insel steht der erste Lottomillionär der Schweiz und blickt aufs Meer hinaus. Nachts drängen sich Ziegen am Bett der Autorin. Dorothee Elmiger folgt den Spuren des Geldes und des Verlangens durch die Jahrhunderte und die Weltgegenden. Sie entwirft Biographien von Mystikerinnen, Unersättlichen, Spielern, Orgiastinnen und Kolonialisten, protokolliert Träume und Fälle von Ekstase und Wahnsinn. Aus der Zuckerfabrik ist die Geschichte einer Recherche, ein Journal voller Beobachtungen, Befragungen und Ermittlungen. Ein Text, der den Blick öffnet für die Komplexität dieser Welt.
Über die Autorin:
Dorothee Elmiger, geboren 1985, lebt und arbeitet in Zürich. 2010 erschien ihr Debütroman „Einladung an die Waghalsigen“, 2014 folgte der Roman „Schlafgänger“ (beide DuMont Buchverlag). Ihre Texte wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und für die Bühne adaptiert. Dorothee Elmiger wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt, dem Rauriser Literaturpreis, einem Werkjahr der Stadt Zürich, dem Erich Fried-Preis und einem Schweizer Literaturpreis.
Mein Eindruck:
Dorothee Elimiger ist eine Autorin, die mich schon lange, seit ihrem Auftritt beim Bachmannpreis interessiert. Zuletzt war es etwas stiller um sie. Erfreulich, dass sie es mit ihrem neuen Buch auf die Longlist des Deutschen Buchpreis schaffte.
Darin erzählt sie auf unkonventionelle Art die Geschichte des ersten Schweizer Lottokönig, Werner Bruni. Er war einfacher Arbeiter, gewann 1979 Millionen im lotto und sechs Jahre später war er konkurs. Er hat sein Leben selber auch aufgeschrieben.
Elmiger geht nicht so geradlinig vor. Sie lässt viele Zusammenhänge mit dem Thema einfließen, ebenso wie viele literarische Zitate und essayistische Einsprenksel. Gleichzeitig ist das Buch auch ein Journal.
Elmigers Stil hat auch etwas von autofikionaler Literatur, bei der man an Helene Cixous denken muss. Aber da ist Dorothee Elmiger doch noch zugänglicher.
Es ist kein einfaches Buch, aber bemerkenswert!
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ASIN/ISBN: 3446267506 |
