Lebensmittel retten mit "Too good to go"

  • Hallo miteinander,


    ich habe mir vor einiger Zeit die App "Too good to go" aufgespielt und bin inzwischen total begeistert von dieser Aktion. Die Verschwendung von Lebensmitteln war mir schon ein Dorn im Auge, als "Food Waste" noch gar kein breit diskutiertes Thema war.


    Was die App macht: Betriebe (z. B. eine Bäckerei) melden dort eine Tüte mit Lebensmitteln an, die sonst entsorgt werden müssten. Diese Tüte kann ich mir über die App reservieren und innerhalb einer festgelegten Zeit beim Geschäft abholen. Bezahlt wird über die App mit verschiedenen Möglichkeiten, ich nutze z. B. Paypal. Die Tüte ist dann ein Überraschungspaket, man weiß vorher nicht, was drin ist.


    Bei mir in der Gegend machen etliche Tankstellen mit (da gibt es dann belegte Brötchen, Brezeln, süße Teile oder was die Frischtheke dort eben hergibt), aber auch zwei Alnatura-Läden. Da habe ich aber noch nie was ergattern können, die Angebote sind bei denen immer sofort weg. Es sind auch etliche Bäckereien dabei, manche teilen sogar in "süße oder salzige Tüten" auf. Weiter weg gibt es auch teilnehmende Restaurants, aber die liegen meistens in der City und da komme ich nicht so einfach mal vorbei.


    Und nein, ich bin nicht an der Aktion beteiligt oder verdiene was dran. ;) Ich mache dafür gerne Werbung, weil ich es furchtbar finde, wieviele gute Lebensmittel täglich in die Tonne wandern. Aber ich gebe zu, dass ich eine passionierte Schnäppchenjägerin bin und es mir gefällt, Sachen für den halben Preis zu bekommen. :D Vielleicht ist das ja auch was für euch.


    https://toogoodtogo.de/de/

  • Auch wenn die Absicht hinter der App gutgemeint, sehe ich noch nicht die Sinnhaftigkeit der Aktion.

    Ich kaufe doch beispielsweise keine Überraschungstüte beim Bäcker, um anschließend festzustellen, dass mir deren Inhalt nicht gefällt und ich Lebensmittel letztlich doch entsorge.

    Ist es nicht für den Verbraucher vernünftiger, planvoll einzukaufen und für den Handel besser zu kalkulieren? Ich halte es an dieser Stelle mit meiner Eisdiele um die Ecke, die klar formuliert: "Wenn aus, dann aus."

  • Wenn man mit Lebensmitteln kritisch ist oder sein muss (wegen Unverträglichkeiten etc.), dann ist diese App natürlich weniger geeignet.

    Ich habe da keine Schwierigkeiten, und wenn ich mal was nicht brauchen konnte, habe ich es im Büro in die Teeküche gestellt - irgendjemand freut sich immer. :)

  • Ich finde das im Prinzip eine sehr gute Idee, nur für unseren Zweipersonenhaushalt nicht praktikabel, da lohnt es sich mengenmäßig einfach nicht so.


    Für größere Familien dagegen denke ich mir, ist das mitunter eine feine Sache.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich brauche so wenig, dass sich das bei mir nicht lohnen würde. Aber die Idee finde ich gut. Besser noch wäre es, die Supermärkte etc. dürften die übrige Ware der Tafel geben oder "containern" wäre nicht verboten und strafbar.

  • Bei uns im Ort nimmt nur der "Edelbäcker" bis jetzt an der App teil, ich habe sie auf dem Handy - alles andere ist dann erst in den größeren Städten drum rum. Von daher habe ich es irgendwie noch nie genutzt.
    Aber die "Tüten" bei dem Bäcker sollen zu seinen Regelpreisen ein wahrer Fitsch sein.

    Aber ich denke auch - besonders er spendet (was ich an sich ja nett und gut und richtig finde) überproduziertes Brot und Brötchen (was nicht über diese App vielleicht noch weg geht) dann getrocknet einem Integrationsbauernhofprojekt, welchem das in der Coronazeit z.B. sehr geholfen hat.


    Aber warum wird soviel Überproduktion betrieben? Damit wird das wahrscheinlich nicht minimiert.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Aber warum wird soviel Überproduktion betrieben? Damit wird das wahrscheinlich nicht minimiert.

    Die Bäcker können ja auch nicht hellsehen, wie viel verkauft wird und die Kunden erwarten halt auch um 17 Uhr noch eine Auswahl.

    In gewissen Mengen ist das wohl einfach so und solange die Reste nicht im Müll landen, finde ich das auch nicht dramatisch. Ob das nun die Mitarbeiter mitnehmen dürfen, die Tafeln bekommen oder andere Verteilmöglichkeiten wie zB die App genutzt werden - Hauptsache es wird gegessen.

  • chiclana also wir haben Bäcker, da gibt es dann das was noch da ist - nicht wie in den "Kettenbäckereien" wo um 17 Uhr Brot / Brötchen noch mal nach gebacken werden.
    Aber bei langjährigen Geschäften denke ich, weis der Betreiber schon was +/- so am Tag verkauft wird. Ich meinte jetzt auch nicht das es am Tagesende mit 0 ausgehen muss.
    Wir holen z.B. oft wenn wir morgens Brötchen holen, uns bei dem Bäcker Kuchen vom Vortag für das Wochenende. Das bieten hier 2 Bäcker an - so geht jeder Laden halt unterschiedlich mit "Resten / Überproduktionen" um.

    Wobei ich bei Überproduktionen wenger an diesen Branchen dachte. Sondern eher in den Containern im Lebensmitteleinzelhandel / -discounterbereich was da so landet.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Ein Freund von mir nutzt diese Angebote regelmäßig und ist davon begeistert. In seinem 1-Personen-Haushalt kann er zwar nicht immer alles sofort verwenden, aber dann friert er es einfach ein.


    Die App habe ich nach seiner Empfehlung auch installiert, aber selbst noch nicht genutzt.

  • chiclana also wir haben Bäcker, da gibt es dann das was noch da ist - nicht wie in den "Kettenbäckereien" wo um 17 Uhr Brot / Brötchen noch mal nach gebacken werden.
    Aber bei langjährigen Geschäften denke ich, weis der Betreiber schon was +/- so am Tag verkauft wird. Ich meinte jetzt auch nicht das es am Tagesende mit 0 ausgehen muss.
    Wir holen z.B. oft wenn wir morgens Brötchen holen, uns bei dem Bäcker Kuchen vom Vortag für das Wochenende. Das bieten hier 2 Bäcker an - so geht jeder Laden halt unterschiedlich mit "Resten / Überproduktionen" um.

    Wobei ich bei Überproduktionen wenger an diesen Branchen dachte. Sondern eher in den Containern im Lebensmitteleinzelhandel / -discounterbereich was da so landet.

    Im LEH ist das Problem im Prinzip das selbe. Auch da soll abends kurz vor Ladenschluss das komplette Obst- und Gemüsesortiment da sein und alles 100 % einwandfrei ohne ein welkes Blättchen. Da wird dann am nächsten Tag eben viel Salat u.ä, weggeschmissen, der nicht mehr schön genug ist.

  • Ich schau mir die App mal an, vielleicht ist ja bei uns in der Gegend was Brauchbares dabei.


    Ein Bäcker in der Nähe hat 1 Stunde vor Ladenschluss eine "Happy Hour", wo die Reste des Tages zum halben Preis verkauft werden - da ist immer richtig gut was los (dank Bahnhofsnähe) und ab und zu holen wir da auch was.

    Ansonsten schaue ich beim Einkaufen auch immer mal nach tagesreduzierten Produkten, die günstiger verkauft werden, weil sie kurz vor dem MHD. Das sind meist 30% Preisnachlass - nicht unbedingt die Mega-Schnäppchen, aber gut fürs Gewissen, wenn man so das eine oder andere vor dem Wegwerfen bewahren kann. ;-)


    Viel besser fände ich es allerdings, wenn auch hierzulande die Supermärkte endlich gesetzlich verpflichtet würden, keine übriggebliebenen Lebensmittel mehr in den Müll zu werfen. Wenn es in anderen Ländern funktioniert, warum nicht auch hier?


    LG, Bella