Alles anzeigenIch habe natürlich gestern noch weitergelesen.
Gefallen hat mir zu Beginn des Leseabschnittes, wie Ruths Chefin zum Ende hin den guten Vorschlag hat, ihr Stoff von früheren Kollektionen zu verkaufen, denn ein Wochenlohn Abzug für so stark verschnittene Kleidungsstücke hätte Ruth sich nicht leisten können. So kann sie frisch zuschneiden und gestalten. Gewünscht hätte ich mir ohnehin, dass diese ihr diese Restposten für 'n Appel und 'n Ei überlässt und Ruth dann doch noch sich die anderen gewünschten Kleidungsstücke aus dem Keller hätte leisten können.
Mir fehlt in diesem Buchabschnitt, wie nun Ilse und Ruth doch noch ihre Chanukkageschenke übergeben und die Reaktion der Familie,.
Wie gut, dass Ruth zufällig wenigstens das Gespräch zwischen den Eltern mitbekommt. Viel besser wäre, ein ehrlicher Vater gewesen, denn mir hat er sehr gut gefallen, als er an dem Vorstellungstag seiner Tochter dankt und anerkennt, was sie leistet.
Da meine beiden Großelternpaare auch meine Eltern, Jahrgang 1939 und 1943, nach der zehnten Klasse angehalten haben, "endlich" in den Beruf zu gehen, kann ich schon auch die Reaktion von Ruths Vater auf das Stipendium und das für den Lebensunterhalt erforderliche Einkommen von Ruth, verstehen. Meine Mutter "durfte" von der Volksschule in die Realschule erst wechseln, weil es zum Zeitpunkt vor der sechsten Klasse mehr Kindergeld fürs dritte oder vierte Kind gab. Sie musste dann die fünfte Klasse wiederholen, da sie in der Volksschule kein Englisch hatte, was in der Realschule bereits unterrichtet wurde und ihr wurde zähneknirschend noch ein Jahr höhere Handelsschule zugestanden. Dann war es aber wirklich Zeit, dass sie endlich Geld zuhause abgab. Mein Vater war zwar Sohn eines GF einer großen hannoverschen Niederlassung, aber in einer Flüchtlingsfamilie ging Geld verdienen, vor höherer Schulbildung. Er hat dann eine dreijährige Ausbildung gemacht. Übrigens, erst mit 13 hat mein Vater nicht mehr nachts auf dem Strohsack geschlafen... So ging es vielen früher, dass sie als Kinder zurückstecken mussten und ihre Träume abgeblockt worden sind. Man hatte überlebt und wusste nicht, wann man wieder das Aufgebaute, verliert.
Aber natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt unbd auch gleich Antwort gegeben warum Martha nicht anbietet, zum Familieneinkommen dazu zu verdienen.
S. 256, erster Satz ist etwas sperrig:
Der Winter war kalt, manchmal nass, manchmal eisig, in Chicago aber es war immer windig/ war es aber immer windig.
Die Frage mit Martha kam mir auch direkt in den Sinn und ist mir im späteren Verlauf noch sauer aufgestoßen.