Meike Betz: Hamster Humboldt. In der Größe liegt die Kraft (ab 8 J.), Würzburg 2020, Arena Verlag, ISBN 978-3 401 60508 1, Hardcover, 171 Seiten, mit s/w-Illustrationen von Sonja Kurzbach, Format: 14,4 x 2,2 x 21 cm, EUR 10,00 (D), EUR 10,30 (A).
Dass es bei Held*innen nicht auf die Größe ankommt, wissen wir spätestens seit Tina Zangs Kinderbuchreihe vom „Karatehamster“. Karate kann Meike Betz’ Hamsterheld Humboldt zwar nicht, aber er ist ganz schön schlau. Und er beherrscht die Kunst, Verbündete zu finden, wenn Not am Mann ist – oder an der Frau. Das rettet ihm mitunter den Pelz.
Humboldt fühlt sich für „seine Mädels“ verantwortlich. Damit sind keine Hamster-Damen gemeint, sondern die Menschen, bei denen er lebt: Barbara Mai, die Inhaberin eines kleinen Geschenkeladens mit integrierter Postagentur, und Elli, Barbaras Tochter, die wegen ihrer roten Locken auch „Wuscheline“ genannt wird.
Ein Lottogewinn – und alle wissen es!
Finanziell sind die Mais nicht auf Rosen gebettet, und das hin- und her-Gehetze zwischen Haushalt, Familie und Laden ist für Barbara anstrengend. Da kommt Tochter Elli manchmal zu kurz. Und wenn Humboldt nicht helfend eingreifen würde, indem er beispielsweise den schusseligen Damen heimlich die Post nachsortiert, wären der Stress und das Chaos noch viel größer.
Im Grunde hat Barbara nur eine Chance, zu so viel Geld zu kommen, dass sie Elli etwas bieten kann: Sie muss im Lotto gewinnen! Sie tippt auch fleißig immer dieselben Zahlen. Ausgerechnet auf einem Gemeindefest entdeckt Elli, dass ihre Lottozahlen gezogen worden sind und trötet vor lauter Begeisterung diese Neuigkeit laut in die Welt hinaus. Das ist verständlich, aber es ist ein Fehler, denn jetzt kommen nicht nur Bettel- sondern auch Erpresserbriefe: entweder die Mais hinterlegen ihren Lottoschein draußen im Vogelhäuschen, oder Humboldt geht es an den Kragen! Doch Elli ist wild entschlossen, weder den Schein noch den Hamster herauszurücken.
Humboldt auf Erpresserjagd
Die Polizei nimmt den Fall leider nicht ernst. Humboldt wird klar, dass er den Erpresser selbst entlarven muss, wenn er wieder angstfrei leben will. Ganz allein kann er das nicht tun. Doch wem kann er vertrauen? Können die Tauben Icke und Piet ihr Geschäftsmodell, die „Flieg- und Schiet“-Agentur, auf die Schnelle um den Service „Luftaufklärung“ erweitern? Und kann Humboldt das bezahlen? Auf welcher Seite stehen eigentlich die Spinne Achtauge und die Pudeldame MiuMiu? Und kann man dem schwarzen Kater Baal wirklich trauen? Haben Humboldt und er tatsächlich gemeinsame Interessen, oder will der Kater den Hamster nur fressen?
Bis klar ist, wer hier aufs schnelle Geld aus ist, gerät der kleine Hamster in jede Menge gefährlicher Situationen. Da ist ein Sturz aus dem Fenster tatsächlich noch das Harmloseste!
Lustig und spannend
Ich habe gehört, dass bei den jungen Leser*innen vor allem die „Flieg- und Schiet“-Agentur gut ankommt ... und der schwarze Kater. Baal und Humboldt liefern sich aber auch herrliche Wortgefechte! Überhaupt bevölkern wunderbar schräge Typen – menschliche wie tierische - dieses Buch. HAMSTER HUMBOLDT ist lustig und spannend zugleich und zeigt dazu noch, wie wichtig und wertvoll gute Freunde sind.
Die Autorin
Meike Betz wurde 1982 in einer Kleinstadt auf der Schwäbischen Alb geboren, heute lebt sie mit Mann und Sohn in Esslingen. Frau Betz studierte Soziologie und Erziehungswissenschaft und war in verschiedenen Forschungsprojekten von Rechtsextremismus bis Verkehrserziehung tätig sowie als Redakteurin. In den vergangenen Jahren baute sie eine junge Bildungsstiftung in Stuttgart mit auf. Ihre Freizeit verbringt sie meist mit der Familie auf dem Spielplatz oder im Schwimmbad.
Die Illustratorin
Sonja Kurzbach, geboren 1983 in Ostfriesland, machte eine Ausbildung zur Mediengestalterin und studierte an der Akademie für Illustration und Design in Berlin. Neben ihrer Tätigkeit als freie Illustratorin arbeitet sie teilzeit angestellt für eine Design- und Kommunikationsagentur, macht Karate und geht gerne auf Konzerte. www.shortriver.de
ASIN/ISBN: 3401605089 |