1918 - Die Welt im Fieber - Laura Spinney

  • Produktinformation (Amazon):

    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 6. Auflage 2020 (29. Januar 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3446258485
    • ISBN-13: 978-3446258488
    • ASIN: B077JMGQC3
    • Originaltitel: Pale Rider. The Spanish Flu of 1918 and How it Changed the World


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Gleichen sich die Corona-Pandemie und das Schicksalsjahr 1918? Laura Spinney in ihrem Bestseller über die Spanische Grippe als weltumspannendes gesellschaftliches Phänomen

    Der Erste Weltkrieg geht zu Ende, und eine weitere Katastrophe fordert viele Millionen Tote: die Spanische Grippe. Binnen weniger Wochen erkrankt ein Drittel der Weltbevölkerung. Trotzdem sind die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Kultur weitgehend unbekannt. Ob in Europa, Asien oder Afrika, an vielen Orten brachte die Grippe die Machtverhältnisse ins Wanken, womöglich beeinflusste sie die Verhandlung des Versailler Vertrags und verursachte Modernisierungsbewegungen. Anhand von Schicksalen auf der ganzen Welt öffnet Laura Spinney das Panorama dieser Epoche. Sie füllt eine klaffende Lücke in der Geschichtsschreibung und erlaubt einen völlig neuen Blick auf das Schicksalsjahr 1918.

    Zur Autorin (Verlag):

    Laura Spinney, geboren 1971, ist eine preisgekrönte britische Wissenschaftsjournalistin und Romanautorin. Sie schreibt für den National Geographic, Nature und den Economist. 1996 wurde sie mit dem Margaret Rhondda Award für Journalismus ausgezeichnet. Ihr Buch Rue Centrale (2013) wurde ins Französische übersetzt. Sie lebt in London.

    Meine Meinung:

    Laura Spinney schildert in ihrem Buch nicht nur den weltweiten Verlauf der spanischen Grippe und deren gesundheitlichen Folgen. Sie geht auch der Frage nach, wie die Menschen damals mit ihrem Wissen, bzw. Unwissen auf diese Pandemie reagierten. Viren waren am Anfang des 20. Jahrhunderts noch unbekannt und für die Forscher nicht sichtbar, da sie kleiner waren als die noch unter dem Mikroskop erkennbaren, gerade entdeckten Bakterien. Daher war es für die Ärzte auch fast unmöglich die Pandemie mit Medikamenten sinnvoll zu bekämpfen, da sie die Krankheit einfach nicht richtig einschätzen konnten und mit bereits bekannten Krankheiten verwechselten.


    Erstaunlich fand ich bei der Lektüre, wie sehr manche Aktivitäten und Verhaltensweisen an die aktuelle Corona-Pandemie erinnern. Auch damals wurden Hygiene-Regeln erstellt und Masken empfohlen und teilweise auch zur Pflicht gemacht. Erkenntnisse von damals zeigen, dass in Städten, in denen eine Maskenpflicht ausgesprochen wurde und Massenveranstaltungen verboten wurden und dies auch konsequent durchgesetzt wurde, die Todesrate um bis zu 50% sank.

    Auch in den Nachwirkungen scheinen sich Parallelen zu ergeben. Das jetzt beobachtete Fatigué Syndrom trat wohl auch damals auf.


    Was ich besonders erschreckend fand war, dass das Buch nicht frisch erschienen ist, sondern bereits vor 2 Jahren, als sich die Pandemie zum hundertsten Mal jährte. Die Parallelen drängen sich mir als Laien geradezu auf. Um so erstaunlicher, dass das, was uns jetzt passiert wohl schon seit Jahren in wissenschaftlichen Kreisen vorhergesagt wurde. Und trotzdem sind wir in diese Pandemie teilweise genauso naiv gestolpert, wie die Behörden vor 100 Jahren.


    Für mich war dieses Buch sehr erhellend und ich habe einiges gelernt. Es liess sich gut lesen, auch wenn es zwischenzeitlich auch mal langatmig wurde. Aber trotzdem war es so interessant, dass ich bis zum Schluss dran geblieben bin.


    Von daher kann ich das Buch all denen empfehlen, die sich mit dem Thema Pandemie auch über Corona und die aktuellen Ereignisse hinaus informieren möchte.


    8 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3446258485