Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
TWO EXTRAORDINARY PEOPLE. A LOVE THAT DRAWS THEM TOGETHER. A LOSS THAT THREATENS TO TEAR THEM APART.
On a summer's day in 1596, a young girl in Stratford-upon-Avon takes to her bed with a fever. Her twin brother, Hamnet, searches everywhere for help. Why is nobody at home?
Their mother, Agnes, is over a mile away, in the garden where she grows medicinal herbs. Their father is working in London. Neither parent knows that one of the children will not survive the week.
Hamnet is a novel inspired by the son of a famous playwright. It is a story of the bond between twins, and of a marriage pushed to the brink by grief. It is also the story of a kestrel and its mistress; flea that boards a ship in Alexandria; and a glovemaker's son who flouts convention in pursuit of the woman he loves. Above all, it is a tender and unforgettable reimagining of a boy whose life has been all but forgotten, but whose name was given to one of the most celebrated plays ever written.
Autorin (Quelle: Amazon)
Born in Northern Ireland in 1972, MAGGIE O'FARRELL grew up in Wales and Scotland and now lives in London. She has worked as a waitress, chambermaid, bike messenger, teacher, arts administrator, journalist (in Hong Kong and London), and as the deputy literary editor of The Independent on Sunday. She is the author of After You'd Gone, (winner of the Betty Trask Award); My Lover's Lover; The Distance Between Us, (recipient of a Somerset Maugham Award); The Vanishing Act of Esme Lennox; The Hand That First Held Mine; Instructions for a Heatwave (winner of a Costa Book Award); This Must Be the Place; and most recently, I Am, I Am, I Am. –
Allgemeines
Erschienen am 31. März 2020 bei Tinder Press als HC mit 384 Seiten
Gliederung: Roman in zwei Hauptteilen mit nicht-nummerierten Kapiteln – Autorennachwort – Danksagung
Erzählung in der dritten Person, größtenteils aus der Perspektive von Agnes
Handlungsort und -zeit: Stratford, 1596 bis 1600, Rückblick ab ca. 1580
Inhalt und Beurteilung
Der Roman ist vom Schicksal der Familie von William Shakespeare inspiriert, der Name „Shakespeare“ wird allerdings niemals explizit genannt, die Handlung verläuft jedoch – literarisch von der Autorin ausgeformt – eng an den historischen Fakten. Im Mittelpunkt steht Shakespeares Frau Agnes – allgemein als Anne (Hathaway) bekannt, im Testament ihres Vaters jedoch Agnes genannt – samt ihrer Beziehung zu ihren Kindern Susanna, Hamnet und Judith, mit denen sie in Stratford lebt, während ihr Mann in London als Autor von Komödien und Tragödien tätig ist. Wegen der instabilen Gesundheit von Judith ist die Familie nicht mit nach London gezogen, Agnes zieht im heimischen Garten in Stratford Heilkräuter, mit denen sie erkrankte Bekannte behandelt und sie ist auch als Imkerin tätig. Vor allem ist sie aber eine überaus fürsorgliche und engagierte Mutter; als sie eines ihrer Kinder verliert, zerbricht sie fast an ihrer Trauer. Durch die räumliche Trennung und die unterschiedliche Art, wie die Eheleute trauern, kommt es zur Entfremdung.
Der erste Teil des Romans spielt auf zwei Zeitebenen, auf der einen werden die fortlaufenden Ereignisse um die plötzliche Erkrankung der Zwillinge Judith und Hamnet geschildert, auf der anderen wird der Leser Zeuge des vorherigen Lebens von Agnes und ihrem späteren Mann bis zu ihrer Eheschließung.
Der zweite Teil schildert in einem einzigen fortlaufenden Handlungsstrang die Ereignisse nach dem tragischen Todesfall im Sommer 1596.
Der Roman lebt weniger von seiner Handlung als vielmehr von den inneren Einsichten und Gefühlen der Familienmitglieder und ihrem komplizierten Beziehungsgeflecht. Die Charaktere sind sehr gründlich ausgearbeitet und größtenteils glaubwürdig dargestellt, lediglich Agnes hat eine Art „siebten Sinn“, der ein wenig übertrieben und überflüssig wirkt.
Der Erzählstil ist ruhig, melancholisch und extrem eindringlich, eine Erzählung der leisen Töne, gelegentlich etwas zu ausschweifend, aber äußerst fesselnd, wenn man sich auf eine Erzählung ohne rasanten Handlungsverlauf und Spektakuläres einlassen kann. Der Roman gibt über die Familiengeschichte hinaus einen guten Einblick in das Leben der Engländer fernab der Hauptstadt zur Zeit Shakespeares.
Fazit
Ein Roman, der nicht nur aufgrund der kunstvollen literarischen Sprache, sondern auch aufgrund der zu Herzen gehenden Einblicke in das Familienleben einer trauernden Familie lange im Gedächtnis haften bleibt!
9 Punkte