Serienempfehlungen und Plauderei (ab 20.08.)

  • True detective, Staffel 3

    Nun war es klar, dass es nach der bahnbrechenden, berühmten ersten Staffel voller Atmosphäre und philosophischem Tiefgang nur Epigonen geben kann, aber hier hat's der Autor richtig vermasselt. Unklar, warum es bei Amazon so viele gute Bewertungen gibt.

    Die Geschichte hat drei Zeitebenen, die – zugegeben – kunstvoll miteinander verknüpft sind. 1980, 1990 und 2015. Rückblenden hemmen grundsätzlich den Erzählfluss, sparsam eingesetzt können sie gleichwohl ein großartiges Stilmittel sein, aber der Autor springt quasi im Drei-Minuten-Takt von einer Zeit in die andere, was ungeheuer nervt, zumal es 1980 und 1990 kaum Entwicklungen gibt, die die Geschichte vorwärts treiben. Zwei von fünf Sternen von mir.

    Wer übrigens die erste Staffel nicht kennt: ein Hammer!

  • True detective, Staffel 3

    Nun war es klar, dass es nach der bahnbrechenden, berühmten ersten Staffel voller Atmosphäre und philosophischem Tiefgang nur Epigonen geben kann, aber hier hat's der Autor richtig vermasselt. Unklar, warum es bei Amazon so viele gute Bewertungen gibt.

    Die Geschichte hat drei Zeitebenen, die – zugegeben – kunstvoll miteinander verknüpft sind. 1980, 1990 und 2015. Rückblenden hemmen grundsätzlich den Erzählfluss, sparsam eingesetzt können sie gleichwohl ein großartiges Stilmittel sein, aber der Autor springt quasi im Drei-Minuten-Takt von einer Zeit in die andere, was ungeheuer nervt, zumal es 1980 und 1990 kaum Entwicklungen gibt, die die Geschichte vorwärts treiben. Zwei von fünf Sternen von mir.

    Wer übrigens die erste Staffel nicht kennt: ein Hammer!

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  • Mir hat tatsächlich die dritte Staffel von True Detective etwas besser gefallen als die erste - aber das ist Geschmackssache. Vielleicht gibt es ja auch irgendwo irgendwen, der die zweite mochte.


    Kurze Empfehlung: Mein Mann und ich haben uns die spanische Miniserie Ohne Grenzen angesehen - nur 6 Folgen und in sich geschlossen berichtet sie von der Expedition Magellans auf der Suche nach der Westroute zu den Gewürzinseln und damit der ersten Weltumseglung. Hat uns gut gefallen.

  • Mir hat tatsächlich die dritte Staffel von True Detective etwas besser gefallen als die erste - aber das ist Geschmackssache. Vielleicht gibt es ja auch irgendwo irgendwen, der die zweite mochte.


    Kurze Empfehlung: Mein Mann und ich haben uns die spanische Miniserie Ohne Grenzen angesehen - nur 6 Folgen und in sich geschlossen berichtet sie von der Expedition Magellans auf der Suche nach der Westroute zu den Gewürzinseln und damit der ersten Weltumseglung. Hat uns gut gefallen.

    Ah so, Du meintest jetzt also nicht die vierteilige Doku, die gerade auf arte lief:


    https://www.arte.tv/de/videos/…e-weltreise-des-magellan/


    Ganz stark! Sehr atmosphärisch. Gerade der zweite Teil, als es durch die Magellanstraße geht: Mehr Atmo hätte man selbst in True Detective, inkommensurable Staffel 1 nicht hingekriegt. :grin

  • Ah so, Du meintest jetzt also nicht die vierteilige Doku, die gerade auf arte lief:


    https://www.arte.tv/de/videos/…e-weltreise-des-magellan/


    Ganz stark! Sehr atmosphärisch. Gerade der zweite Teil, als es durch die Magellanstraße geht: Mehr Atmo hätte man selbst in True Detective, inkommensurable Staffel 1 nicht hingekriegt. :grin

    Nein, ich meine die sechsteilige spanische Miniserie, die auf Prime zu finden ist, keine Doku.

  • Jemand schon "The old man" auf Disney+ geschaut?

    Miniserie mit 7 Folgen oder las ich was von?


    Erstmal ist hier aber dann wohl wohl DocMartin die 9 Folgen der Staffel 10 angesagt beim gemeinsamen Serien schauen.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Babylon Berlin. Staffel 2 und 3. Hatte nur vor zwei, drei Jahren eine einzige Folge aus der ersten Staffel gesehen, begann jetzt mit der furiosen Staffel 3, beendete jetzt die 2 – und bin begeistert: ein Zeitgemälde. Und so aktuell, dass man jeden Reichsbürger- und Querdenkerspinner gerichtlich dazu verurteilen müsste, sie sich 100x nonstop anzuschauen. Die Weimarer Republik, langsam aufgerieben zwischen rechtem und linkem Terror, die Wirkung des Versailler Vertrages, die Macht des organisierten Verbrechens (die Ringvereine wurden später von den Nazis vernichtet), die Kluft zwischen arm und reich, der Existenzkampf, die Armut, die extrem beengten Wohnverhältnisse in den Arbeitervierteln (im jetzt angesagten Friedrichshain lebten 10-15 Leute in einer Zweiraumwohnung), die Lebenslust und der Lebenshunger der Menschen uswusf.

    Bei einigen Actionszenen sind den Autoren die Pferde vielleicht etwas durchgegangen, und ein paar sprachliche Kleinigkeiten (erinnern z.B. wurde damals ausschließlich reflexiv gebraucht, „ich erinnere das“ ist schlicht Neudeutsch, aber da kann der Duden auch nicht mehr gegen ankämpfen, Schopenhauer hätte sich im Grabe umgedreht), aber das ist pillepalle. Es stimmt ansonsten alles bei ins kleinste Detail, vor allem die Requisiten – bis zu Telefon und Lichtschalter alles exakt getroffen.

    Die Besetzung ist exzellent, die Figuren sind sauber ausgearbeitet, vor allem die Figur der Charlotte Ritter ist beeindruckend. Spannend sind die Staffeln auch

    noch.

    Man merkt, dass Tykwer etwas Großes macht aus den Stoffen, die er aufkauft. Er kaufte damals ja auch die Filmrechte von Süsskinds "Parfüm". Bin sicher, dass Kutscher jetzt vom Schreiben leben kann. ;)

  • Wir schauen gerade "Slow Horses" auf apple TV+, das in Deutschland leider den bescheuerten Zusatztitel "Ein Fall für Jackson Lamb" bekommen hat, als müsse man wissen, wer zur Hölle Jackson Lamb ist. Die Serie (derzeit zwei Staffeln) ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Mick Herron, der hier auch schon besprochen wurde. Sie erzählt vom "Slough House" (sinngemäß etwa "schlammiges Haus" oder "Sumpf-Haus"), einer abgewrackten Nebenstelle des britischen MI5, wo unter dem Kommando des ganz hinreißend von Gary Oldman gespielten Jackson Lamb Leute geparkt sind, die es zwar in den Inlandsgeheimdienst geschafft, dort aber furios versagt haben - oder einfach sowieso Loser sind. Wie River Cartwright (Jack Lowden), der bei einem Trainingseinsatz fiktive Opferzahlen in dreistelliger Höhe verzeichnen durfte, was allerdings möglicherweise auf eine Manipulation durch einen Konkurrenten zurückzuführen war. Im "Slough House" muss Cartwright - genau wie seine Kollegen und -innen - tumben, langweiligen und ergebnislosen Arbeiten nachgehen. Bis eine rechtsradikale Gruppe einen jungen Briten entführt, dessen Eltern aus Pakistan kamen und der Muslim ist. Die Nazis drohen, dem Jungen vor laufender Kamera den Kopf abzuhacken.


    Die Serie ist großartig besetzt, sehr amüsant, es gibt tolle Dialoge, rasante Szenenfolgen, ein bisschen Blut und sehr clevere Twists. Das Personal des "Slough House" kommt nerdig-abgewrackt-liebenswürdig rüber, und es macht Spaß, das anzuschauen, vor allem natürlich wegen Gary Oldman mit seinen durchlöcherten Socken und seiner riesigen Kassenbrille. Übrigens hat ein Will Smith die Drehbücher geschrieben und die Serie auch mitproduziert, aber dieser Will Smith ist ein britischer Comedian und Autor; es handelt sich also nicht um den amerikanischen Kollegenschläger. ;)


    Anschauen!


  • Ich erfreue mich übrigens gerade daran, aus der ZDF Retro-Klassiker Mediathek mal wieder MADITA schauen zu können. Habe ich 40 Jahre vermisst. Auch andere Weihnachtsmehrteiler aus den 80ern sind dort verfügbar: „Anna“, „Nesthäkchen“,

    „Timm Thaler“, „Silas“, „Jack Holborn“, „Mino“, „Nonni und Manni“ und „Oliver Maass“.


    Manche Serie ist nur bis Mitte Januar verfügbar, andere auch bis Ende 2024.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Manche Serie ist nur bis Mitte Januar verfügbar, andere auch bis Ende 2024.

    Und manche Serie ist einfach nicht sehr gut gealtert. Von "Timm Thaler" oder "Silas" würde ich keine ganze Folge mehr aushalten, bei aller (eigentlich nicht vorhandenen <hüstel>) Liebe zur Nostalgie. So ähnlich geht es mir mit den wirklich schrecklichen Siebziger-Verfilmungen der Kästner-Romane, zuvorderst "Das fliegende Klassenzimmer". Das beschwört eher Kindheitstraumata als dass es gute Erinnerungen weckt. Und für jüngere Leute dürfte kaum zu verstehen sein, was damals den Hype ausgelöst hat - "Timm Thaler" hat sich seinerzeit die gesamte Republik angeschaut, ausnahmslos. Die Straßen waren wirklich leer. Genau wie beim Finale von "Kleiner König Kalle Wirsch" (Augsburger Puppenkiste) übrigens, und wenn man sich davon heute eine Episode anschaut (lief auch irgendwo, ist noch für einen Tag in den Mediatheken), gruselt's einen. Aber alle Deutschen haben damals gefiebert, ob es Kalle Wirsch schafft, den bösen Zoppo Trump (!) zu besiegen.

  • „Anna“, „Nesthäkchen“,

    „Timm Thaler“, „Silas“, „Jack Holborn“, „Mino“, „Nonni und Manni“ und „Oliver Maass“.

    Die sind alle so ziemlich an mir vorbei gegangen, zur Ausstrahlungszeit war ich nicht mehr jugendlich genug als Zielgruppe. ;)


    Sehr gerne würde ich aber die alten Weihnachts-Vierteiler mal wieder sehen: Die Schatzinsel, Der Seewolf, Die Abenteuer des David Balfour oder Lockruf des Goldes.

  • Annabas : "Der Seewolf" ist noch bis zum 10.1. in der ZDF-Mediathek verfügbar: https://www.zdf.de/filme/spiel…ghts/der-seewolf-100.html


    Und wenn man auf der Suche nach Sendungen, Serien und Spielfilmen im allmählich unüberschaubaren Streamingangebot ist, hilft das hier: https://werstreamt.es

  • "Mino" sagt mir nichts, aber den Rest habe ich mit meinen Schwestern geschaut. Meine Kinder haben davon allerdings kaum etwas gesehen - gab ja auch genügend neues. Auch die Augsburger Puppenkiste war nicht so belibet, und ich kann die Begeisterung von damals in mir nicht wiederfinden. Was wir allerdings von damals gerne nochmal geschaut haben, war "Luzie der Schrecken der Straße" und die beiden Staffeln der Märchenbraut.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Die sind alle so ziemlich an mir vorbei gegangen, zur Ausstrahlungszeit war ich nicht mehr jugendlich genug als Zielgruppe. ;)


    Sehr gerne würde ich aber die alten Weihnachts-Vierteiler mal wieder sehen: Die Schatzinsel, Der Seewolf, Die Abenteuer des David Balfour oder Lockruf des Goldes.

    Die Schatzinsel ist nach meinem Eindruck "andauernd"😂in der Mediathek verfügbar. Aktuell der Verteiler von 1966 auf 3Sat. https://www.3sat.de/film/die-s…ie-schatzinsel-1-100.html


    "Madita", „Anna“, „Nesthäkchen“ habe ich geliebt. „Timm Thaler“ durfte ich neben meinem größeren Bruder gucken, wurde geduldet! Habe später das Buch gelesen und schmunzel, wenn ich Tommi Ohrners Stimme im Klassikradio höre. An „Silas“, „Jack Holborn“ habe ich keine Erinnerung, wollte ich daher immer noch einmal gucken. „Mino“, „Nonni und Manni“ und „Oliver Maass" habe ich damals auch geguckt, war okay. Generell habe ich aber alle Justus Pfaue Bücher verschlungen, der damals die Buchvorlagen für viele Weihnachtssechsteiler und andere Serien wie "Teufels Großmutter", "Wiecherts von Nebenan" fabriziert hat.


    "Märchenbraut" fand ich zu Grundschulzeiten auch toll, wie auch "Kleine Farm". Letztere hat Sat1 vor Weihnachten an zwei Samstagen tagesfüllend gezeigt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Die Schatzinsel ist nach meinem Eindruck "andauernd"😂in der Mediathek verfügbar.

    Wird nach meinem Empfinden auch fast jährlich gesendet. :rolleyes:

    Gefolgt von Tom Sawyer und Lederstrumpf, die ich aber beide immer wieder mal gerne sehe.

    Was ich wirklich mal wieder sehen möchte, sind die Vierteiler nach Jules Verne: Zwei Jahre Ferien und Michael Strogoff (Der Kurier des Zaren). Die kamen ewig nicht mehr.