Ich bin genervt, weil... (ab 20.08.2020)

  • Ich habe eine Kollegin, bei der mir auch häufiger auffiel, dass sie roch. Ich habe sie ganz freundlich und direkt angesprochen. Es stellte sich heraus, dass sie einen Gendefekt hat, und sie nichts riechen und schmecken kann. Sie hatte also selbst keine Kontrolle darüber und war sehr dankbar, dass ich sie offen angesprochen habe. Mittlerweile achtet ihr Sohn mit darauf, da sie auch sehr zum Schwitzen neigt. Er ist jetzt alt genug. Seitdem ist es mir nie wieder aufgefallen.

    Ich spreche auch Schüler direkt an, wenn mir unangehme Körpergerüche auffallen. Alle waren bisher froh, darauf angesprochen zu werden. Das würde ich auch von meinem Umfeld erwarten, dass ich direkt angesprochen werde.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Es ist halt eine Gratwanderung, die Diplomatie und auch ein gewisses Maß an Empathie erfordert, denn man überschreitet damit schon eine Linie.


    Ich würde mir das aber auch wünschen, diskret und unter vier Augen auf solche Dinge angesprochen zu werden, damit man sie ändern kann. Selbst fällt einem sowas unter Garantie am Allerwenigsten auf.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der Ton macht die Musik... "Es kostet mich Überwindung, Sie so direkt anzusprechen, aber Ihr Körpergeruch ist mir unangenehm. Wäre es möglich, wenn Sie den Flur etwas länger lüften, wenn Sie draußen waren?" ist doch etwas weniger verfänglich als ein "Sie stinken!"


    Wir hatten das vor einigen Jahren mit einer über 80jährigen Nachbarin. Da haben wir wirklich gedacht, sie liegt tot in der Wohnung. Es war zwar eindeutig Urin- und Schweißgeruch, sie hatte aber mehrere Tage ihr Essen auf Rädern nicht angenommen.

    Wir haben dann geklingelt und es hat sich herausgestellt, dass sie dringend Hilfe und Betreuung brauchte, sich nicht mehr selbst ausreichend versorgen konnte. Es wurde dann ein Pflegedienst organisiert. Hätten wir sie nicht rausgeklingelt, hätte es aber auch böse enden können, sie ist kurze Zeit später gestürzt und musste dann ins Heim.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Ich hatte mal kurz eine Kollegin, die jeden Tag der Woche die gleichen Sachen an hatte. Die hat auch immer nach dem Telefonat im Ohrenschmalz gepult. Das war wirklich eklig. Als nichts half, habe ich einen Klostein auf meinen Schreibtisch gestellt, damit der Gestank zumindest etwas überdeckt wurde. Sie wurde dann aus diversen Gründen gegangen. Der Telefonhörer war voller Ohrenschmalz und wir haben den dann entsorgt. Sowas habe ich noch nie erlebt und will es auch nie wieder erleben, aber selbst bei der konnte ich nicht aussprechen, dass sie stinkt.

  • Wir hatten auch so einen Kollegen. Er hat seine Teetasse inkl. Löffel jahrelang nicht gespült. Die Tastatur wollte keiner mit der Kneifzange anpacken. Das war immer schlimm, wenn er ein EDV Problem hatte, und ich ihm helfen sollte. Als er in Rente gegangen ist, haben wir den Schreibtisch incl. sämtlichem Material einfach nur entsorgt.

  • Ich hatte einen Kollegen, den ich darauf angesprochen habe. Das war natürlich schwierig. Er hat das dann aber ärztlich abklären lassen, und es wurde eine Krankheit diagnostiziert, die behandelt werden konnte. Insofern war er danach sogar sehr dankbar für den Hinweis.