Letztes Jahr auf Ischia – Christine Brückner

  • Verlag: Ullstein

    304 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Ischia: Man sitzt auf der Piazza am Hafen, trinkt zuviel, raucht zuviel. Es ist zu heiß, der Schirokko zerrt an den Nerven, man wartet auf das Boot, wartet, daßirgend etwas "passiert" - und immer passiert etwas, der Schauplatz wird nicht leer. Man streitet sich, langweilt sich, liebt sich, was man so Liebe nennt. Die Einheimischen sind hinterm Geld her, die stranieri hinterm Glück.

    "An solchen Plätzen kann man nur fremd unter Fremden leben, solange die anderen nichts weiter sind als Statisten einer Bühne, wo ein wenig Neugierde oder ein wenig Mitleid genügt. Das muß an der Oberfläche bleiben. Hier ist die Erde vulkanisch, das teilt sich den Menschen mit. Hier bricht wieder auf, was nicht tief genung vergraben war", sagt die Erzählerin am Ende des Buches, als alles vorbei ist: Der Kulturfilm, den man hat drehen wollen ist nicht gedreht, die Liebe zwischen "der Fremden" und Signor Ernesto ist zu Ende, der Sommer ist zu Ende, Arne ist tot, Carlos ist fort.

    Und ob das Liebe ist zwischen Paul und der Erzählerin, das wird sich erweisen müssen, wenn sie endlich die Insel verlassen haben, diese schreckliche, diese schöne Insel.


    Über die Autorin:

    Christine Brückner (1921 - 1996) zählt zu den renommiertesten Unterhaltungsschriftstellerinnen Deutschlands. Sie verfasste Romane, Erzählungen, Kommentare, Essays, Schauspiele, auch Jugend- und Bilderbücher. Besonders mit der Poenichen-Trilogie wurde sie einem großen Publikum bekannt.


    Mein Eindruck:

    Um endlich mal wieder was für den Alt-SuB-Abbau zu tun, habe ich jetzt diesen schon älteren Roman gelesen. Christine Brückner hat ihn 1964 geschrieben.

    Es geht um eine Gruppe von Leuten, die gemeinsam auf oder um die Insel ischia unterwegs sind, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Es sind die Icherzählerin sowie Arne, Carlos und Paul.

    Das Projekt droht jedoch zu scheitern. Und die Protagonisten reiben sich in Gereiztheit gegenseitig auf.


    Christine Brückner setzt ganz auf Atmosphäre.

    Die italienische Insel Ischia am Gold von Neapel liefert die perfekte Kulisse.

    Das und weniger die Handlung ist die Stärke des Romans.Der Plot wird von einer traumwandlerischen Trägheit beherrscht, die den Leser regelrecht einlullt.


    Bei den Begegnungen mit den Inselbewohnern driftet die Autorin ein wenig ab.


    Christine Brückner schafft es dennoch, den emotionalen Zustand der Gruppe zu zeigen und einige ihrer Beschreibungen sind auch sprachlich wirklich lesenswert.



    ASIN/ISBN: 3550067933