Titel: Artur Lanz
Autorin: Monika Maron
Verlag: S. Fischer
Erschienen: August 2020
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3103974051
ISBN-13: 978-3103974058
Preis: 24.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Artur Lanz, der seinen Namen der Schwärmerei seiner Mutter für die Artus-Legende verdankt, ist kein heldenhafter Mann. Erst durch die kühne Rettung seines Hundes entdeckt er das unbekannte Glück der Opferbereitschaft. Er fragt nach dem Ursprung dieses Glücks und sucht die Wiederholung. Charlotte Winter, die im Alter anfängt, Geschichten zu schreiben, lernt Artur Lanz zufällig kennen. Sie wird Zeugin seiner Bewährungsprobe, als er sich nach einer streitbaren politischen Äußerung seines Freundes zwischen Mut und Feigheit entscheiden muss.
Die Autorin:
Monika Maron ist 1941 in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, darunter ›Flugasche‹, ›Animal triste‹, ›Endmoränen‹, ›Ach Glück‹ und ›Zwischenspiel‹, außerdem mehrere Essaybände und die Reportage ›Bitterfelder Bogen‹. Zuletzt erschien der Essay ›Krähengekrächz‹. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis (1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003), dem Deutschen Nationalpreis (2009), dem Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011) und dem Ida-Dehmel-Preis (2017).
Meine Leseeindrücke:
Dieser Roman passt in die heutige Zeit wie die Faust aufs Auge. Darf man noch etwas sagen? Und was darf man sagen? Gilt noch die Meinungsfreiheit? Oder ist sie nur noch ein Wort, hübsch verpackt aber ohne Inhalt?
Dieser Roman berührt, dieser Roman bringt aber auch eine Saite zum Klingen. Er zeigt die Verlogenheit unserer Gesellschaft. Wehe man hat eine abweichende Meinung, ordnet sich nicht dem vermeintlichen Mainstream unter – denn dann wird man ganz schnell zum Paria in unserer Gesellschaft. Und wo es langgeht bestimmen die, die sich offenbar im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen, damit sind gerade sie die wahren Unterdrücker.
Die Autorin hält mit diesem Roman der Gesellschaft einen Spiegel vor – und man kann nur hoffen, dass die Gesellschaft sich vor diesem Spiegelbild erschreckt und endlich aufwacht. Aber dabei ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Dieser Roman zeigt aber auch, dass wenn solche Bücher geschrieben und gelesen werden, doch noch nicht alles verloren ist. Die kritische Literatur lebt, dieser Roman ist keine Literatur die sich dem Mainstream anbiedert, dieser Roman beschreibt einen Zustand der eigentlich in dieser Gesellschaft keinen Platz haben dürfte.
Ein großartiger, ein sehr lesenswerter Roman. 10 Eulenpunkte sind eigentlich noch zu wenig.
ASIN/ISBN: 3103974051 |