Boris Vian - Herbst in Peking

  • Titel: Herbst in Peking

    Autor: Boris Vian

    Übersetzt aus dem Französischen von: Eugen Helmle

    Verlag: Wagenbach

    Erschienen: September 2018

    Seitenzahl: 288

    ISBN-10: 3803128064

    ISBN-13: 978-3803128065

    Preis: 14.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Amadis Dudu will wie jeden Morgen den Bus zum Büro nehmen, landet jedoch unfreiwillig in der Wüste Exopotamien. Er nistet sich im einzigen Hotel ein und plant den Bau einer Eisenbahnlinie. Seine Firma schickt Material und Mitarbeiter: die Ingenieure Angel und Anne, deren Freundin Rochelle, Professor Frißfrist, einen Arzt und Modellflugzeugbauer, sowie einen wenig geschätzten Vorarbeiter. Verzwickte Beziehungen bahnen sich an: zwischen Menschen und beißenden Stühlen, zwischen Sekretärinnen und Päderasten, Brimmen und Bummern.


    Der Autor:

    Boris Vian wurde 1920 in Ville d Avray in Frankreich geboren. Nach Beendigung seines Ingenieurstudiums 1942 arbeitete er zunächst in seinem Beruf, unternahm jedoch bereits 1941 erste schriftstellerische Versuche. Ein Jahr später entstand sein erster Roman »Aufruhr in den Ardennen«. Gleichzeitig machte Vian Karriere als Jazzmusiker und schrieb für verschiedene Zeitschriften musikkritische Beiträge. Für Provokation sorgte er mit dem 1946 verfassten Roman »Ich werde auf eure Gräber spucken«, der zunächst ein Bestseller, dann verboten wurde. Vian arbeitete mit Michel Arnaud und Raymond Queneau an Filmprojekten und betätigte sich als Übersetzer, Redakteur einer Musikzeitschrift, Schauspieler sowie Verfasser von Chansons, Novellen, Sketchen und Ballettentwürfen. Besonders bekannt machte ihn sein unvergesslicher Liebesroman »Die Gischt der Tage«. Vian starb 1959 bei der Voraufführung des Films »Ich werde auf eure Gräber spucken« in Paris.


    Meine Leseeindrücke:

    Eine abstruse, teilweise auch surreale Handlung. Der Titel dieses Buches hat mit dem Geschehen nicht das Mindeste zu tun. Weder spielt der Roman in Peking, noch ist es Herbst. Wäre der Roman ein Bild, dann hätte er von Salvador Dali sein können. Eine irre, literarische Achterbahnfahrt die den Leser (wohl auch die Leserin) in eine irreale Lesewelt zieht.

    Boris Vian zeigt mit diesem Buch sein großes Können. Es ist ein einfach ein Erlebnis – ein Erlebnis literarischer Art – diesen Roman zu lesen. Allerdings muss man auch bereit sein, sich auf das etwas Andere einzulassen.

    Boris Vian zeigt auch was Phantasie vermag. Offensichtlich setzt er sich selbst keine Grenzen. Logik und Realität machen bei ihm eine Pause – was diesem Roman aber wirklich zugute kommt. Es ist das Surreale das in diesem Roman den Part des Realen übernimmt und ihn meisterhaft spielt. Das eigentlich Undenkbare wird mit einem mal denkbar und möglich.

    Boris Vian schafft eine faszinierende neue Welt, die mit der real existierenden Welt nichts tun hat – hat sie aber wirklich mit der realen Welt nichts zu tun? Denn eines ist sicher, nämlich das in diesem Roman nichts sicher ist. Man löse sich daher von dem was wir kennen und genießen ein Leseerlebnis der nicht alltäglichen Art.

    8 Eulenpunkte für eine wunderbare Reise in eine andere (?) Welt.


    ASIN/ISBN: 3803128064

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.