Titel: Das Gesicht am Fenster
Autorin: Martin Krüger
Verlag: Edition M
Erschienen: 12.05.2020
Seitenzahl: 334
ISBN-10: 2496703090
ISBN-13: 978-2496703092
Preis Taschenbuch: 9,81 €
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
Ein Neuanfang nach einem traumatischen Erlebnis: Die Wissenschaftler Sophie und Colin Carter ziehen mit ihren beiden Kindern ins Schweizer Wallis. Als ihre Tochter Kate ein Kindermädchen braucht, finden sie in der älteren Agatha eine liebevolle und gebildete Nanny. Alles scheint perfekt.
Doch bald beschleicht Sophie das unheilvolle Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Die Kinder ziehen sich zurück, nachts geschieht Unerklärliches und Colin scheint etwas zu verbergen … Oder spielt Sophies Angst ihr einen grausamen Streich, die sie quält, seitdem sie einmal fast gestorben wäre?
Über den Autor (Quelle: Amazon)
Martin Krüger, Jahrgang 1986, Schriftsteller und Musiker, studierte die dunkle Kunst der Juristerei in Frankfurt am Main. Heute lebt, arbeitet und schreibt er in Süddeutschland und der Schweiz.
Mit seinem Thriller "Die Gaben des Todes" gelang ihm 2016, 2017 und 2018 der Sprung in die Top 5 der Kindle-Charts und der BILD-Bestseller-Liste. Sein Psychothriller "Weck mich nie" erreichte 2019 sogar Platz 2 in den Amazon-Charts und der BILD-Bestseller-Liste.
So fand ich’s
Gleich vorneweg: Ich habe das Buch bereits gestern beendet. Und selbst jetzt noch schwirren gewisse Szenen in meinen Gedanken herum und ich musste dann erstmal zu einer sanfteren Geschichte, sprich einem Wohlfühlbuch, greifen. Aber der Reihe nach…
Als Heimwehwalliserin konnte ich an einem Thriller, der in unserem Heimatkanton spielt, natürlich nicht einfach so vorbei gehen und ich war vor allem gespannt darauf, ob ich die Orte des Geschehens erkennen würde. Doch der Autor hat sich nur ansatzweise an die realen Gegebenheiten gehalten und ich musste dann doch ein bisschen schmunzeln, wie sich der Autor eine Kleinstadt dort vorstellte, wo das geografisch nicht wirklich möglich wäre. Schlussendlich spielte das aber keine Rolle, da die Örtlichkeiten zu unspezifisch waren, um eine größere Rolle in der Geschichte zu spielen.
Abgesehen davon ist es dem Autor aber gut gelungen, den fiktiven Ort Steinberg in eine ungemütliche und düstere Atmosphäre einzutauchen. Die alte Legende über den grausamen Seemann Frey, ist nach wie vor lebendig und sorgt unter den Einheimischen für Angst und Misstrauen gegenüber Fremden – somit das klassische Setting für einen Psychothriller.
Ich war überraschend früh der Meinung, genau zu wissen, worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Als Leser war ich den Protagonisten immer eine kleine Nase voraus und gewisse Punkte waren rasch klar. Doch plötzlich nahm die Geschichte eine solche Fahrt auf, die ich nach dem Erzählstil der ersten Kapitel so nicht erwartet hatte. Ich fühlte mich in die alten Hitchcock-Filme zurück versetzt, in denen man ahnt, was passieren wird, man aber wie festgenagelt vor dem Bildschirm sitzt und sich vor Spannung nicht mehr rühren kann.
Das Ganze gipfelte in einen sehr blutigen und grausamen Showdown. Nach meinem Geschmack hätte man das eine oder andere Horrorelement weglassen können. Trotzdem konnte ich das Buch dann nicht mehr weg legen, bis ich die letzte Seite gelesen hatte. Und der Autor schaffte es, mich auch noch ganz am Schluss nochmals zu überraschen. Mit dem Ende hatte ich tatsächlich so nicht gerechnet.
Das Buch ist nichts für zarte Seelen – also eigentlich auch nichts für mich. Aber ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich die Geschichte nicht gelesen hatte, als ich alleine Daheim war. Ich weiß nicht, ob ich es dann gewagt hätte zu Ende zu lesen.
Jedenfalls kann ich „Das Gesicht am Fenster“ Genre-Liebhabern das Buch ohne Zögern empfehlen. Ein kleines Pünktchen Abzug gibt es von mir für die für meinen Geschmack zu brutalen Details. Das ist aber schlussendlich auch eine Geschmackssache.
ASIN/ISBN: B083SN3WXL |