7 Bücher in 7 Tagen: Mini-Lesechallenge

  • Ich mag mich nicht zum Lesen zwingen oder animieren. Es gibt 500 SeitenBücher, die habe ich in 3 Tagen ausgelesen und welche mit 200 Seiten da brauche ich eine Woche. Außerdem habe ich nicht immer die nötige innere Ruhe dazu. Aber Dir viel Spaß bei den Challenges

    So ist es bei mir auch.

  • 6. Goethe: die Leiden des jungen Werther

    Ein Klassiker, der in seinem Gefühlsüberschwang, seiner tränenreichen Exaltiertheit sehr fremd ist und nicht leicht zu lesen war. Doch ist natürlich das Grundthema: die unerfüllte Liebe, der Schmerz durch Leiden und Sehnsucht zeitlos. Es war sehr bedrückend zu lesen, wie Werther von seiner anfänglich beschwingten Schwärmerei für Lotte in eine Raserei der Leidenschaft verfiel, dem Wahnsinne nahe - oder schon dem Wahnsinn verfallen? Und wie er dann mit ruhiger Abgeklärtheit seine letzten Dinge regelt, sich verabschiedet. Und wie Lotte, die in überwiegend schwesterlicher Liebe seinen Liebeswahn nährt, dann doch feststellt, dass er ihr wohl teurer ist und seelenverwandter als ihr als verheirateter Frau lieb ist.


    Schmerzlich zu sehen, dass es keine Erfüllung geben konnte und dass manchmal der Schmerz zu groß ist, um damit weiterleben zu können.

  • Hallo Booklooker,


    wie ja schon geschrieben: es ist ein Experiment, ich wollte mal sehen, wie es ist, aber als Fazit kann ich schon mal sagen, dass es zwar mal eine Erfahrung war, aber nicht empfehlenswert ist.


    Natürlich ist es machbar - manchmal aber etwas schwierig - aber nicht wünschenswert, das regelmäßig zu machen, zu sehr fühlt man den Zwang, fertig zu werden und es zu schaffen.

  • Genau da setzt meine Skepsis an. Ich will mit Freude lesen und nicht mit Druck. Klar, ich habe hier so viel Stoff rumliegen, da könnte ich auch eine 7 Tage Challenge anfangen, aber es kommt eben immer das Leben dazwischen. Und ist es nicht viel schöner Bücher zum Vergnügen zu lesen, als weil man es sich für eine bestimmte Zeit vorgenommen hat

  • Folgende Bücher möchte ich lesen vom 26.07. - 01.08.20

    1. Elizabeth von Arnim: Verzauberter April: 266 Seiten - gelesen

    2. Marie-Claire van der Bruggen: Das Märchen vom Tod: 72 Seiten - gelesen

    3. Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther: 118 Seiten - gelesen

    4. Christine Wunnicke: Der Fuchs und Dr. Shimamura: 137 Seiten - gelesen

    5. Hideo Okuda: Die seltsamen Methoden des Dr. Irabu: 231 Seiten - gelesen

    6. Amélie Nothomb: Der Professor:188 Seiten- gelesen

    7. Mercè Rodoreda: Der Garten über dem Meer: 230 Seiten - halb gelesen, abgebrochen


    7. Mercè Rodoreda: Der Garten über dem Meer

    Ein Landgut in Spanien - ein Gärtner und Personal, die es in Stand halten und dann für ein paar Monate im Jahr fallen dann die Besitzer mit diversen Freunden über das Landgut her, verwüsten es in wilden Parties, ergehen sich in verschiedenartigen amourösen Konstellationen und Betrügereien, malen, langweilen sich, schwimmen. Und dann sind sie wieder weg und Ruhe kehrt ein. Das Ganze wird von dem Gärtner beschrieben, Schilderungen über die Bewohner, Gäste, über Fremdgehen, Todesfälle etc.

    Ich habe es nach der Hälfte abgebrochen, es war mir einfach zu langweilig.


    So, ich habe die 7 Tage hinter mir, ein paar schöne Bücher waren dabei. Wäre es leichte Kost gewesen, dann wäre es leichter gewesen, ein Buch täglich zu lesen. Da es überwiegend anspruchsvollere Texte waren, fand ich es nicht so leicht. Daher würde ich es nicht nochmals machen, aber es war eine interessante Erfahrung, besonders auch, täglich dann etwas über das Buch zu schreiben.

  • Hallo Booklooker,


    wie ja schon geschrieben: es ist ein Experiment, ich wollte mal sehen, wie es ist, aber als Fazit kann ich schon mal sagen, dass es zwar mal eine Erfahrung war, aber nicht empfehlenswert ist.


    Natürlich ist es machbar - manchmal aber etwas schwierig - aber nicht wünschenswert, das regelmäßig zu machen, zu sehr fühlt man den Zwang, fertig zu werden und es zu schaffen.

    Mich würde das mit Sicherheit auch stressen und dafür sorgen, dass Lesen zu einer Pflichtaufgabe wird. Ehrlich gesagt tu ich mich auch schwer damit, Lesen als etwas zu sehen, das quantitativ gemessen wird.


    Danke für deinen Thread! Ich fand es interessant, von deinen Erfahrungen zu lesen. :)

  • Danke für Dein Feedback Sidonie. Ich denke, es ist vielleicht ein bisschen so, wie Schriftsteller schreiben: manche schreiben dann, wenn sie inspiriert sind, manche schreiben täglich vielleicht 4 Stunden - da gibt es auch beim Lesen viele Varianten. Das Lesen von 200 Seiten stresst mich nicht so, wenn es reine Unterhaltungsliteratur ist, der Stress ist mehr der Anspruch, eine Zeitlang das täglich zu machen.


    Ich denke, es gibt Situationen, wo man einfach in bestimmter Zeit eine Anzahl Bücher gelesen haben muss, z.B. in Verlagen, im Studium etc. Das ist dann nicht das reine Genusslesen, sondern auch etwas Pflicht und Disziplin, etwas Abarbeiten. Das ist natürlich nicht das Lesen, was man in seiner Freizeit macht. Ich fand es trotzdem interessant, weil ich manchmal lieber gerne Dinge selbst spüre, um mir eine Meinung zu bilden, weil ich dann mehr daraus lerne, als wenn ich mir mit dem Verstand vordenke, wie eine bestimmte Situation oder Herausforderung sein wird. Wie gesagt: wäre die Wahl meiner Bücher anders gewesen, wäre es weniger anspruchsvoll gewesen.


    Lg, Nina

  • Ich habe auch mit großem Interesse deine challenge verfolgt und finde deine Einstellung sehr schön, Dinge einfach mal auszuprobieren. :thumbup:


    Solche eine challenge fängt man ja nur dann an, wenn man voraussichtlich Zeit hat, sie auch zu erfüllen. Und den Wunsch, dieses oder jenes Buch zu lesen. Dass es dann ganz anders kommen kann, gehört halt auch dazu. Entweder es finden sich dann Lösungen, oder die challenge klappt nicht. Wobei das ja auch nichts Schlimmes ist, dann ist man halt eine Erfahrung reicher. :lache Genauso, wie ich Bücher ausprobiere, die auf den ersten Blick für mich schwierig sind - von denen ich nicht weiß, ob sie mir am Ende gefallen. Aber gerade durch das Ausprobieren von Neuem kommt man selber doch einen Schritt weiter - egal, was dabei herauskommt. Klar kann und darf jede(r) in seiner Komfortzone bleiben, aber das (Lese-)Leben ist doch viel zu vielseitig, um nicht auch mal was anderes, neues auszuprobieren. :)


    Eine Anregung hätte ich noch an für dich Murmelito : vielleicht magst du deine Eindrücke zu den jeweiligen Büchern auch in die entsprechenden Bücherthreads kopieren bzw. wenn diese noch nicht vorhanden sind, neu anlegen. Jemand, der gezielt nach Meinungen zu einem Buch sucht, findet sie hier wohl nicht oder nur sehr schwer. :wave

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Danke Leserina für Deine netten Worte. Ich probiere gerne und viel aus, da lerne ich immer am meisten. Klar, wenn man absolut überhaupt keine Zeit hat, bringt so eine Challenge natürlich nichts. Dann ist es unnötiger Stress. Aber ich hatte Zeit.


    Und ich denke auch, dass man öfter mal andere Dinge außerhalb der Komfortzone probieren sollte, jeder so, wie er mag. Das geht mir so beim Wandern (völllig off-topic :)), erst war ich völlig unsportlich und jetzt bin ich weiterhin unsportlich, aber kann schon 14 km durchhalten :freude

    Danke für Deine Anregung, dann gucke ich mal über Suchen oben, ob ich die entsprechenden Bücherthreads finde, vermutlich am Wochenende, da habe ich mehr Zeit.


    Lg, Nina

  • Ich denke, es gibt Situationen, wo man einfach in bestimmter Zeit eine Anzahl Bücher gelesen haben muss, z.B. in Verlagen, im Studium etc. Das ist dann nicht das reine Genusslesen, sondern auch etwas Pflicht und Disziplin, etwas Abarbeiten.

    Lesen zu müssen kenne ich eben von der Uni, wobei da nicht gefordert war, eine bestimmte Anzahl von Büchern zu lesen, sondern eine möglichst sinnvolle und repräsentative Auswahl aus den verschiedenen literarischen Epochen und Strömungen. Zur Pflicht ist das Lesen dabei aber definitiv geworden. Für Studienzwecke oder den Beruf ist das ja auch in Ordnung, aber in der Freizeit möchte ich ohne dieses Pflichtgefühl lesen – und das würde ich empfinden, wenn ich eine bestimmte Anzahl an Seiten pro Tag oder Büchern pro Woche o. ä. lesen müsste.